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HOTELTEST_MADRID
Westin Madrid
HISTORISCHER CHARME
KLASSIKER mit ausgeprägtem Hang zum Jugendstil und einem
Hauch von Moderne
TEST-
HIGHLIGHT
La Rotunda – unter
der riesigen Buntglaskuppel
atmet man gelebte
Hotelgeschichte und wird
zum Lunch ausgesprochen
köstlich
versorgt.
Lage | im Zentrum der Stadt,
nahe der Plaza del Cánovas de
Castillo und gegenüber vom
Prado
Kategorie | 5*-Luxushotel, ein
Haus der Marriott-Gruppe
Architektur | Stadtpalast im
herrlich verspielten Stil der
Belle Epoque
Zimmer | 420 Zimmer und 50
Suiten, Premiumzimmer ab
29 m 2 , Suiten zwischen 80
und 225 m 2
CCircle-Tipp | die Royal Suite
mit Blick auf Neptunbrunnen
und Prado
Stil & Ambiente | aufwendiger
Grandhotel-Stil auf der Belle
Etage, neu gestaltete Zimmer
im modern-dezenten Stil. Für
Nostalgiker gibt's unrenovierte
Klassiker mit wahrhaft
fürstlichem Ambiente
Facilities | 3 Restaurants,
Bar, Fitnesscenter,
20 Veranstaltungsräume
Spa | kein Spa vorhanden
Service | sehr wechselhaft und
irgendwo zwischen freudlos
und liebenswürdig angesiedelt
Kontakt & Info | Plaza de las
Cortez 7, Madrid,
T. +34 913 608 000
www.marriott.com
UNSER RATING 73 Punkte
Details auf ccircle.cc
Das Foto auf der Website verspricht, was
der Name besagt – einen wahrhaftigen
Stadtpalast. Dreht man sich dann im
Restaurant „La Rotonda“ im Kreis,
ist das 360˚-Panorama tatsächlich ein
fürstlicher Augenschmaus: oben die
Kuppel aus Buntglas, darunter der mächtige Kronleuchter
aus Kristall. Dazu ornamental verschnörkelte
Simse und Säulen in einer stimmigen Farbpalette
von Silbergrau über Lindgrün und Lavendel bis hin
zu Rosé. Und dazwischen jede Menge Pflanzen. Wenn
hier die Sonne reinscheint, hat man das Gefühl, in
einer Orangerie zu sitzen. Das bringt zum Frühstück
schon mal gute Laune. Jedenfalls, bis der erste
Kellner auftauchte. Dann war für mich Schluss mit
lustig. Der Service entpuppte sich nämlich eher als
das Gegenteil von dem, was man in einem Palasthotel
als zeitgemäße Bedienung erwarten darf.
Freudlose Ansprache und ewiges Warten auf die
Karte, ohne dass auch nur nach meinem Getränkewunsch
gefragt wurde. Viel zu tun hatten die
Kellner eigentlich nicht, weswegen offensichtlich
Zeit war für einen Plausch untereinander. Hatte
der Frühstücksservice während des Lockdowns
seine gute Ausbildung vergessen? Zumindest
beglückte mich die zweite Schicht zum Lunch am
selben Ort mit viel Aufmerksamkeit und gefälligem
Aktionismus. Eigentlich schade, dass bei so einem
fürstlichen Rahmen die Software nicht durchwegs
mithalten kann …
Die vielen Auszeichnungen, die das Westin Palace
krönen, dürften jedenfalls aus Vor-Covid-Zeiten
stammen.
Eröffnet wurde das Hotel 1912, als erste Luxusherberge
in Spanien mit Telefon und Bad im
Zimmer. In 18 Monaten errichtet, fungierte es als
Komplementär zum schräg gegenüber liegenden
Ritz. Vor fünf Jahren wurde dann umfassend
renoviert und dabei viel Wert auf modernes Design
gelegt. Man kann sich darüber streiten, ob einem die
schlichten Beige- und Grautöne in den neuen Zimmern
besser gefallen als die kontrastreiche Ausstattung
mit Antiquitäten und königsblauen Ornamenten in
den noch nicht renovierten Räumlichkeiten.
Ich schwelge in alten Grandhotels jedenfalls gern
mal in nostalgischem Ambiente und stelle mir vor,
wie sich hier in den 50er- und 60er-Jahren eine
aufgeputzte Gesellschaft beim Cocktail so richtig in
Szene setzte … Einen Hauch von seiner Geschichte
hat sich das Westin Palace auch auf der Belle Etage
bewahrt. In der „1912 Museo Bar“ zeugen alte
Schwarzweißfotos von so berühmten Gästen wie
Ernest Hemingway, Salvador Dalí oder Rita
Hayworth. Auf diese Weise leben die alten Recken
und Grandes Dames wieder auf. Nicht weniger
nostalgisch: der Silberkelch in der antiken Vitrine.
Mit Champagner gefüllt, prostete damit König
Alfonso XIII. auf die Eröffnung. TEXT: KIKI BARON
PERFEKT FÜR …
Gäste, die den traditionellen Grandhotel-Look
und historische Häuser schätzen
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