17 d’Isarwinkler
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TITELGESCHICHTE<br />
eigenes Heim zu schaffen. „Wie<br />
könnt ihr euch so einen teuren<br />
Grund leisten“, wurden die beiden<br />
dann damals häufig gefragt. Kurz<br />
nach der Hochzeit erstanden sie<br />
nämlich einen Baugrund in Obergries<br />
für 6.000 Mark. Was sich<br />
heute fast nach Portokasse anhört,<br />
war damals richtig viel Geld. Doch<br />
die zwei hatten viel gearbeitet und<br />
gespart, um dann mit viel Fleiß ihr<br />
schönes Heim zu bauen. Anfangs<br />
wurde der erste Stock vermietet,<br />
um noch ein bisschen was dazu zu<br />
verdienen. Doch mit der wachsenden<br />
Kinderzahl wurde der Platz<br />
irgendwann von der Familie vereinnahmt.<br />
Dem Opa war es stets ein<br />
Bestreiben, dass seine Familie ein<br />
schönes zu Hause hat. Was für alle<br />
seine Kinder, Enkel und Urenkel<br />
immer spürbar war und ist, denn<br />
sie kommen bis heute immer noch<br />
gern. Am liebsten übrigens, wenn<br />
es Uris „Nuhl“, ein Schmalzgebäck,<br />
gibt. Die sind seit jeher legendär<br />
und ausgrafft und jeder freut sich,<br />
weil Maria die immer noch selber<br />
macht.<br />
Uroma Maria mit drei ihrer 14 Urenkel<br />
Die beste Erfindung der<br />
letzten 100 Jahre?<br />
Gespannt erwarten wir<br />
die Antwort auf diese Frage?<br />
„Die Waschmaschine“,<br />
kommt es wie aus der Pistole<br />
geschossen. Sie berichtet<br />
uns, wie sie damals am Küchenherd<br />
die vielen Windeln und Wäsche<br />
im großen Waschtopf ausgekocht<br />
und dann nach unten geschleppt,<br />
geschruppt, gespült und aufgehängt<br />
hat. „Des war koa scheene Arbat“,<br />
meint Maria zurückblickend.<br />
Anschließend schwärmt Enkeltochter<br />
Kathi noch von ihren Großeltern.<br />
Als Kinder haben sie oft und<br />
gerne in den Ferien bei den Großeltern<br />
übernachtet. „Mit dem Opa<br />
waren wir im Tiermuseum und mit<br />
der Oma hod ma immer scho kuscheln<br />
kenna. Sie hod immer unser<br />
Händ in ihre genommen. Das mag<br />
ich bis heute“, berichtet uns Kathi.<br />
Denn wir sind uns einig: Alle Omas<br />
und Opas soll man aus ganzem Herzen<br />
genießen, solange man sie hat!<br />
Maria erledigt ihren Haushalt<br />
noch locker alleine<br />
Gibt‘s denn ein<br />
Geheimrezept?<br />
Es ist wirklich beeindruckend,<br />
wie fit Maria auch im Alltag ist.<br />
Sie managt ihren Haushalt immer<br />
noch selbst. Einkaufen, putzen,<br />
waschen, bügeln. Und die Wäsche<br />
wird wie seit jeher im Garten aufgehängt.<br />
Zufriedenheit, eine Arbeit<br />
die einem Freude macht, viel<br />
Lachen und eine gesunde Portion<br />
Neugierde halten die 93-Jährige<br />
quietschfidel. Dazu kommen das<br />
Rätseln und Bücherlesen. Manchmal,<br />
verrät sie uns, liest sie das<br />
Buch ganz schnell einmal durch,<br />
weil sie so neugierig ist, wie es ausgeht.<br />
Danach das Ganze nochmals<br />
in Ruhe. Aha? Neugierig? Das<br />
passt ja perfekt! Das nehmen wir<br />
gern mit auf den Weg. Das ist für<br />
uns d‘Isarwinkler Schreiberlinge<br />
eine Leichtigkeit.<br />
Einen richtig schönen Vormittag<br />
haben wir bei Maria und den beiden<br />
Kathis erlebt. Lieben Dank für<br />
die vielen netten Worte und Geschichten<br />
und für eure Zeit. Wir<br />
wünschen euch alles Gute und ein<br />
langes glückliches Leben.<br />
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