17 d’Isarwinkler

Still und unergründlich liegt er
da, eingebettet zwischen mächtigen
Berggipfeln und felsigen Ufern: der
Walchensee. An sonnigen Tagen
lockt er zahlreiche Ausflügler an
und auch bei Tauchern ist dieser
besondere See im hintersten Isarwinkel
äußerst beliebt. Sagen und
Mythen ranken sich um den See,
der aufgrund seiner an manchen Tagen
azurblauen Färbung auch gern
„bayerische Karibik“ genannt wird.
Jahrhundertalte Relikte sollen auf
seinem Grund verborgen liegen,
tief eingesunken ins Sediment. Unsere
Vorfahren glaubten gar an die
Mär eines riesigen Wallers, dem
Hüter über Moral und Anstand,
der auf dem tiefsten Grund mit
seinem Schwanz im Maul hausen
sollte. Das Gestein des Kesselberges
würde sich spalten, so die Sage,
wenn Unzucht und Morallosigkeit
überhandnehmen. Lässt der Waller
seinen Schwanz los, ergießt sich das
Wasser des Walchensees über ganz
Bayern und überschwemmt die lasterhafte
Stadt München. Um dieses
Unglück zu verhindern, hielt sich
Tauchen ist die Leidenschaft des Lenggrieser Wissenschaftlers
jahrhundertelang der Brauch, zur
Besänftigung des Ungeheuers jedes
Jahr eine Goldmünze aus echtem
Isargold in die Tiefe des Sees zu
werfen.
Spektakuläre Expeditionen
und aufsehenerregende Funde
Mit dem Forschungs-U-Boot "Jago" erkundete das Submaris-Team den
Kesselbergstollen am Walchensee
Den Waller hat Dr. Florian Huber
zwar noch nicht zu Gesicht
bekommen, dafür aber einige andere
Relikte längst vergangener
Zeiten. Der 46-jährige Lenggrieser
ist Unterwasserarchäologe und
Meeresforscher. Mit seinem Kieler
Unternehmen Submaris bereist er
die ganze Welt, um in Seen, Flüssen
und Ozeanen nach Zeugnissen
der Vergangenheit zu suchen. „Ich
bin zwar in den Bergen aufgewachsen,
aber Wasser hat mich trotzdem
schon immer fasziniert“, erzählt
der sympathische Wissenschaftler,
dessen Entdeckungen und Forschungsergebnisse
nicht nur in Wissenschaftskreisen
immer wieder für
Furore sorgen. Vor einigen Jahren
gelang dem passionierten Taucher
ein besonderer Coup: Zusammen
mit seinem Team aus Unterwasser-Spezialisten
erforschte er in den
Gewässern um die mexikanische
Halbinsel Yukatan ein verschlungenes
Höhlensystem und tauchte im
wahrsten Sinne des Wortes tief in
die Geschichte des sagenumwobenen
Volkes der Maya ein. Über diese
außergewöhnliche Expedition und
die zahlreichen archäologischen
Funde wurde sogar ein 3D-Kinofilm
gedreht: „Die Höhlen ➳
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