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De_Bug (Germany) 055 2002-01

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Techno

jahrescharts

Missverständnis in Dub

Alexander Kowalski

Aus der Posse rings um das Headquarters Tresor hat

sich Kowalski, der einst auszog, um den Berliner Bass

zu suchen, zu einem der vielseitigsten Technoproduzenten

des Landes entwickelt und releast rings um

den Globus seine schweren, stolzen Tracks.

text:anett frank | anett@de-bug.de Foto: andrea katheder

auf Tresor Records zu platzieren.

Multipel im

Labeldschungel

Als "DisX3", "d_func." oder "Mr.

Discotheque" ist Kowalski im Alleingang

und zusammen mit Stassy

vom Projekt "Sender Berlin"

aka "Double X" anzutreffen.

Alex: "Mit Kowalski verbinden sich alle

Einflüsse, sei es Pop, House oder Techno.

Das ist eine ganz persönliche Sache und

emotionaler als meine Musik unter anderen

Synonymen. Das bin ich, meine Musik.

ANNE PASCUAL / Plaisir

[1] www.purple.fr, [2] www.palaisdetokyo.com, [3] www.200

ok.de, [4] www.showstudio.com, [5] www.newstoday.com

RILEY REINHOLD

[1] Wassermann W.I.R. [Profan], [2] Akufen - Psychometry

Vol.1 + 2 [Trapez], [3] Metro Area 3 + 4 [Environ], [4] John

Tejada - Western Starlight [Palette], [5] Steve Bug - A Night Like

This Remixe [Pokerflat]

JANKO ROETTGERS / Top 5 Software 2001

[1] Advanced eBook Processor [www.freesklyarov.org], [2] Soul

seek [www.soulseek.org], [3] FreeMe WMA Crack [www.cryptome.

org], [4] Mojito [www.havana-club.com], [5] The Bat!

[www.ritlabs.com]

KERSTIN SCHÄFER

[1] Tim.Buktu - Infant Coversongs (BPitch Control), [2] Depeche

Mode - Exiter (Mute), [3] Christian Kleine - Beyond Repair

(City Centre Offices), [4] The Hives - Veni Vedi Vicious (Burning

Hearts), [5] Pfadfinderei/ Lab.Style

FLORIAN SIEVERS

Kurze: [1] Shut Up & Dance: Moving Up, [2] Computerjockeys:

My Golden Boy, [3] Missy Elliott: Get Ur Freak On, [4] Monsta

Boy: Sorry [Ed Case 2001 Refix], [5] N.E.R.D.: Lapdance

Lange: [1] Stanton Warriors: The Stanton Session, [2] Diverse:

Studio One Soul, [3] The Other People Place: Lifestyles Of The

Laptop Café, [4] All Saints: All Hits, [5] Rebel MC: Tribute To

Haile Selassie I

Er ist einer, der in den frühen

90ern mächtig vom sogenannten

Berlin-Spirit beeindruckt ist.

"Ohne Berlin wäre ich nicht da, wo ich

jetzt bin und hätte auch nicht mit Techno

angefangen." Nicht zuletzt, und das

mag vielleicht merkwürdig erscheinen,

aber auch so ziemlich

von zwei Danceprojekten via

MTV angefixt, nämlich "Felix"

(Rollo von Faithless) und den

"Utah Saints", einer Band, die "so

ziemlich viel mit Samples gearbeitet hat".

Die musikalischen Wurzeln werden

weder verleugnet noch überfällt

ihn betretene Geniererei -

das macht sympathisch. Den

Wahlberliner lässt die Sucht nach

elektronischer Musik nicht mehr

ruhen. Das kulturelle Umfeld erleichtert

Alexander Kowalski den

Zugang zu Klangerzeugung mit

handlichen Kästen. Mit Amiga

500 und dem Tracker-Programm

per Vier-Spur-Sequenzer

macht er die ersten produktiven

Gehversuche gen Chicago. So sozialisiert,

bleibt dieser Sound immer

im Ohr und als kostbares

Gut auf dem Plattenteller. Mit

dem TB 303-Clone folgt der

Acid, der ab 1996 analog zu härterem

synthezised Techno transformiert.

Mit Joey Beltram, Steve

Stoll und dem Synewave Label

wächst die Liebe zum Techno.

Sein erster Live-Gig 1996 im

Tresor ist für den damals noch

recht unbekannten Produzenten

der Durchbruch. Dieser lässt ihm

die Aufmerksamkeit zukommen,

die man braucht, um seinen ersten

Track als "DisX3" mit "sehr

hartem, DJ-orientierten Sound" auf

der "Headquarters"-Complation

Und man hört, was mich beschäftigt."

Ebenso vielfältig wie die Namen

der Alter Egos ist auch die Labelpalette,

auf der Alex releast. Neben

Veröffentlichungen auf

"Tresor" folgen Ausstöße und

Remixe auf "Proton Records",

"BPitch Control", dem Kölner

Label "Konsequent" und natürlich

auf dem Berliner Label

"Kanzleramt". Auch das britische

Label "Surface" und "unGleich-

Records" beherbergen Kowalski

in ihren Katalogen. Letzteres

wird gerade mit "LL-Records",

dem Label von Pacou (u.a. Tresor-Act)

zu "Root-Records" zusammengelegt.

Die Richtung

bleibt weiterhin der Club.

Echoes statt Dub

Alex: Auf "unGleich" ist die Musik,

wie der Name schon sagt, recht ungleich.

Das Label geht ab jetzt mehr in die abstrakte

Richtung. Ich werde da auch weiterhin

dabei sein und neues Terrain betreten."

Das Neue wahrnehmen und erforschen

und es dabei immer

wieder vom Alten durchdringen

lassen.

Das bin ich, meine Musik. Und man hört, was

mich beschäftigt.

DB: Das erinnert an "Echoes".

Alex: "Echoes" ist das Album, auf

dem ich versuche, Techno und House

miteinander zu verbinden. Ich wollte

fragmentarische Elemente, die mich beeinflussten,

bündeln und auf diesem Album

meinen musikalischen Background

präsentieren.

Echoes – sein Knaller-Track mit

gleichnamig angeschlossenem

Album, das tief rollt und sich als

(ums mal mit dem Kösch zu sagen)

hypnotischer Killer entpuppt.

DB: Stichwort Dub. Wie verhältst

du dich dazu?

Alex: Es ist auf eine Art missverstanden

werden, aber ich mag mich auch

nicht ständig erklären. Das bezieht sich

insbesondere auf den Albumnamen

"Echoes". Viele haben mein Konzept

nicht verstanden oder missverstanden. Es

kann sein, dass ich von Dub beeinflusst

bin. Das ist dann aber eher unbewusst.

Ich mag deepe Effekte und lange Hallräume.

Es ist vielleicht einfach meine

Soundästhetik, die ein wenig an Dub erinnert.

Am Fluchtpunkt -

Progress

Jetzt steht Kowalskis zweites Album

"Progress" auf Heiko Laux‘

Label Kanzleramt auf der Matte.

Alex: "Mit Pogress habe ich jetzt einen

wichtigen Punkt erreicht, an dem ich

mehr Selbstvertrauen fasse und mich

auch langsam vom Schubladendenken

befreie und viel befreiter Musik mache."

In erstmaligem Zusammenspiel

mit Raz Ohara (Kitty-Yo), der

dem Kowalski-Bass in "All I got

to know" die smoothe Seite zeigt

und somit dem Deep-House

schöne Augen macht und heiße

Ohren verleiht.

DB: Das ist doch keine einmalige

Angelegenheit.

Alex: Raz ist ein HipHop beeinflusster

Akustik-Gitarren-Rocker mit Funk und

ich finde, dass er eine super Stimme hat.

Wir arbeiten gerade an unserem Live-

Act. Wenn alles so weiter läuft wie bisher,

dann steht einer Zusammenarbeit

mit angeschlossenem Vinyl-Ausstoß

auch nichts im Wege.

ANDREAS SACHWITZ / Places

Barcelona, Collioure, Kykladen, Lausanne, Rosalux, Wolimierz

SVEN VON THÜLEN / Top-Five Hedonismus 01

[1] Litauen mit Mitte Karaoke, Afterhour und kaputtem Spiegel,

[2] Fusion mit Venuswave, der "Welt" und einer Riesenschaukel,

[3] nächtliche Autofahrt durch den Osten mit Poppers, Thrills und

Geschrei, [4] meet im Goldmund mit Auflegen, Euphorie und

Strings of Life, [5] Hamburg im Mai mit Punkrock, Hafengeburtstag

und der Deutschen Bahn

CLARA VÖLKER

[1] Prefuse 73, [2] Anti Pop Consortium & Pfadfinderei,[3]

JayDee, Neptunes, J.Rawls, [4] Roots Manuva, Mystic, [5] Puppetmastaz

ANTON WALDT / Top Five Maßnahmen

[1] Bush-Puppen verbrennen, [2] AGM-114A "Hellfire", [3]

Molotow Cocktail, [4] BLU-82 "Daisy Cutter", [5] AK 47

"Kalashnikov"

ALEXIS WALTZ / Im Kino 2001

[1] Die innere Sicherheit von Christian Petzold - LATENZ, [2]

Ghost World von Terry Zwigoff ˆ RETRO, [3] Apokalypse Now Redux

von Francis Ford Coppola ˆ VERNICHTEN, [4] Gefängnisbilder

von Harun Farocki ˆ GEFÄNGNISBILDER, [5] Yi Yi - A

One and a Two von Edward Yang ˆ TRAUER, [6] Die Purpurnen

Flüsse von Mathieu Kassovitz ˆ PARANOIA,

ALJOSCHA WESKOTT / Top 5 Event-Liste+Platten

[1] Sommerliche Ostgut-Betongartenabfahrten.,[2] Ibiza, Afterhour,

Kallalonga-Beach, [3] 12" "nefuka/adad" [Akufen] Background,

[4] Autofahrt durch die Zone: mit Poppers und Geschrei,

[5] On/Off-Vinyl: Konzentriertes Hören & Abhängen, 6.Bez-Afterhours

[1&2] Somewhere in Berlin

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