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De_Bug (Germany) 055 2002-01

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de:Bug : 053 | 1101 [44]

reviews •••••ja •nein

united kingdom

Andrew Richley & Ryan Reviera -

Stupidness is no Excuse EP

[AMC/012]

Näher wird Looptechno wohl Rave nicht

mehr kommen als auf "We said it once"

mit diesem etwas dumpf rockenden,

aber stellenweise richtig cleveren Pusherstyle.

Dann plötzlich merkliche

Besinnung und Tiefe auf "Ground

Control", so als würden auch die härtesten

Knochenbrecher irgendwann mal

....weich und planten den Rückzug in

Oldschoolige Technohousegefilde

irgendwo in Detroit. Auf der Rückseite

gehts fluffig zwischen diesen beiden

Parametern hin und her und rockt ganz

vernünftig, wenn auch nie, trotz guter

Dubeffekte zuweilen, wirklich aufregend.

Clubtools.

bleed

•••

Bebel Gilberto - Tanto Tempo

Kruder Remixes [Ziriguiboom]

Oh. Vermute mal, dass Kruder hier

gelingt, was Väth und Kitten misslingt.

Nämlich einen Konsens-Retrotrack mit

ultrafettem Popflair aus ein wenig Vergangenheit

zu zaubern der bei aller

Banalität einfach so fett und bestimmend

rockt, dass man ihn überall auf

den Dancefloors hören dürfte. So etwas

wie eine brasilianische "1000 Tränen

Tief"-Gegenoffensive aus Wien. Die

Dub-Version ist allerdings, wie öfter bei

Kruder etwas bodenlos glatt.

bleed

••••-•••

Ckid - Crashkid Went There

[Becalmed Records / 006]

Hier kommt jemand, der nicht nur

schöne Artikel für unser Heft schreibt,

sondern auf gleich mal so nebenbei das

Genre des Jahres ausruft: Anorakelektronika.

Und genau so klingts. Sechs tolle

Songs mit wahnsinnig schönen Melodien,

wundervoll unauffälligen Beats

und genug Spiel und Luft, dass man

auch im Anorak noch tanzen kann,

denn wer zieht den schon aus heutzutage.

Überwältigend schön und sehr

bedacht. Egal ob nun Pianotönchen

oder Gitarre, hier ist alles genau richtig

verteilt und positioniert, jedes Poff aus

der Drumbox lässt einen inniger mitnicken.

Hier kommt jemand, auf den

wir alle mehr als achten sollten in der

Zukunft.

http://www.becalmedrecords.com/

thaddi

•••••

Dealer Choice - New York City

[Paperrecordings/080]

Warum man mit ein wenig Platten-Jargon

so vieles sagen kann, erklärt in Folge

80 hier die Paperrecordings Posse. Dealer

wählen a) New York, weil man da

sogar den Schrott unser aller tiefer

Erschütterung über ein paar ganz tote

Büroangestellte noch gut verkaufen

kann, b) weil im Plattenladen die Dealer

der "Choice" eine ganz andere Größe

verleihen, als die Qual der Nichtwahl im

demokratisch-parlamentarischen Prozess,

c) die Tracks ruhig belanglos discoid

vor sich hindaddeln können, den

Mythos wird's nicht beschädigen, d)

immer noch ein Dub das Ganze wieder

rausreißt mit schön weitläufiger

Ansammlung von Belanglosigkeiten und

NYC Blueprints.

bleed

•••

Duodecimo - Oh my [Insine 006]

Alles ist da: stilvolles Knistern, immer

wieder Spracheinsprengsel, Gitarrenriffs,

ein Hauch von Melodien usw. usf.

- der erste Track springt von einem

Ende der Skala zum anderen und verquickt

alles miteinander bevor es sich

ausbreiten kann. Im weiteren Verlauf

geschieht eben dieses Ausbreiten und

schlägt sich in melodiösen, langsamen

und schönen Tracks nieder, die sich mit

zunehmender Dauer weiterentwickeln,

ohne ihren Zusammenhalt zu verlieren.

Die Stimmung ist ambient und trotz

mancher Querschläger überwiegt die

Schönheit. Etwas problematisch an der

Angelegenheit ist der fehlende Nachhall,

was vielleicht von den standardisierten

Sounds herrührt, jedenfalls wirken die

Klänge trotz verzahntem, hörspielartigem

Arrangement zu sehr durchdacht

und zu wenig dafke.

http://www.insine.net

p_

•••

I Jack presents Ruffen Hausen -

Submerged [FYaudio]

Wir erwähnen diese Platte nur, weil es in

England so merkwürdige Housestyles

gibt, dass man fast glauben müsste, es

wären Humoristen am Werk die versuchen

Clubmusik zu machen. Höchst

progressive wummsige vollmundige

Beats mit dezent retro angehauchten

Vocals und Oldschool-Sequenzen zu

einem breitwandigen Rave-Monsteraufgeplustert

das durchaus Handbag-

Qualitäten hat, aber irgendwie nach

Totem riecht.

bleed

••

James Ruskin - SR 2 EP

[Blueprint/017]

Habe es vielleicht nicht richtig verfolgt,

aber von Blueprint habe ich schon länger

nichts mehr gehört. Ruskin jedenfalls

weiß sich der Bassdrum sicher und

verlegt darauf extrem professionell weitschweifig

angedubbte Hintergründe in

fast bedrängender Intensität, die von

scharfen Hihats in feine Scheibchen

geschnitten werden und den ruhigeren

Pausen dann ausfleddern können.

Ziemlicher Totengräber-Sound. Auf

der Rückseite ein ähnlicher und ein

sequentielleren Tracks mit dezenten

Robert Hood-artigen Modulationen.

bleed

••••

Klima - Monotiiert EP

[Kellermusik Records/002]

Über den Leipziger Vertrieb 73 kommt

diese dunkel bretternde 12" mit resolutem

Bassdrumtechno, der sich zwar

irgendwie loopig gibt, aber dennoch viel

zu kompromisslos dark und fast statisch

wie in frühen 90er Zeiten die Sounds

auf die Eins bringt, um dann in den

Breaks richtigen Unsinn anzustellen und

für Sekunden alles zusammenbrechen zu

lassen. Einfache rabiate Tracks mit

unerwartetem Feingefühl.

http:/www.kellermusik.net

bleed

•••-••••

Lambent/Duodecimo - Split LP

[Insine 005]

Lambent aus Japan schichtet analoge

resonante Drones, die von Live-Aufnahmen

stammen und hier ungeschnitten

wiedergegeben werden. Von Hause

aus ist Lambent Bildhauer, und diesen

räumlichen oder körperlichen Aspekt

meint der geneigte Hörer in den Kompositionen

auch zu erkennen. Das wirkt

alles sehr weit und ruhig. Wie ein See mit

schlafenden Schiffen. Manchmal schlagen

ein paar Wellen rhythmisch ans

Ufer. Duodecimo aus England bewohnen

die andere Seite dieser Split-LP. Sie

haben ihre Minidisc-Rekorder auf's

Land nach Dartmoor getragen, um

Klänge zu fangen und sie modifiziert

wieder in die Landschaft auszusetzen.

Das ist lebendes Geräusch mit Mikromelodien,

die schon beim Atmen passieren

können, manchmal hustet und

keucht das, wenn es sich einen Filter eingefangen

hat. Konkrete Musik ohne

akademischen Muff. Beide Seiten

schließen mit einer Endlosrille, die das

Ganze gut zusammengürteln. Insine ist

übrigens auch ein Internetlabel und bietet

dort eine Plattform für Up- und

Download-Interessenten.

http://www.insine.net

tasche

••••/•••••

love Juice - Bricked Up

[Console Records]

Neville Watson macht auf diesem in

Deutschland komplett unbekannten

Techhouselabel so etwas wie die Quintessenz

aus harten Chicago-Grooves und

wirren spacigen Sounds für Konsensfanatiker.

Das klingt lustigerweise ganz

angenehm und steigert sich irgendwann

in dubbige Strukturen mit kitschigen

Eintonmelodien in Harmoniewechsel-

Stimmung. Zwei aalglatte aber gar nicht

so üble Tracks auf der Rückseite mit

Bonus-Acid-Bassline.

bleed

••••

Marc Moulin - Into The Darkk

[Blue Note]

Sehr smooth auf Blue Note, sehr sympathische

Verbindungen von House und

Jazz zu finden, auch wenn die Orginaltracks

eigentlich genau das verbieten

würden, so sinnlos muffen da Bassdrum

und Soli aneinander vorbei. Auf dem

Remix von "La Malice" allerdings geht

das alles klar, weil im Hintergrund eine

etwas kryptische FM-Synthese Sequenz

vor sich hin gurkt und dem Ganzen eine

unhinterfragbare Ader von Swing verleiht.

Der Cosmos Remix geht aufgrund

der gut integrierten weich swingenden

Breaks auch noch, der Rest ist aber etwas

zu Fusion.

bleed

••••-••

Rob Mello feat. Cecile

Fantasize [Classic]

Rob Mello mit Vocals ist tatsächlich ein

Fest. Brilliante KMS artige Beats und

Sounds mit dem fluffigen Freakfaktor

und der bestialisch pumpenden Killerpräzision

und dazu eine smoothe fast

flüsternde Stimme in französischem

Englisch und mit Discophasersalven und

Bleeps bis mitten in jedes Herz gekickt.

Endlich mal ein Track, mit dem man

sich gegen jeden Retrowahn hierzulande

wehren kann. Und weil der Track auch

ohne Stimme perfekt ist, gibt es auch

noch ein Instrumental.

bleed

•••••

Splinterfaction - Ultraism EP

[Digital Soul/002]

Auch die zweite EP auf Digital Soul hält,

was die erste versprochen hat. Mik Poynter,

ein Name, den sich jeder Detroit

Fan merken muss, kickt ein paar der

brilliantesten kickendsten hymnischten

Detroittracks los, die soweit von Broken

Beats entfernt sind, dafür aber mitten

ins Herz eines jeden Houseliebhabers

mit smashenden Hihats und zeitlosen

Synthesizermelodien blubbern, dass

vermutlich selbst ART und Carl Craig

Liebhaber, Kenny Larkin und andere es

kaum glauben werden, dass jemand

ihren Sound so brilliant und mit ungebrochener

Energie weiterführt. Killer.

bleed

•••••

Suibum Serum - Monkeboy Ep

[Insert/005]

Das Label aus Newcastle erfreut die

Dumpfdeppen unter uns mal wieder mit

vier angedubbten banalen Looptracks,

rasselnd pathetischen Glöckchenkloppern,

monotonem Gesuhle in Basswänden

und Kirmeswummsmusik. Wo sind

eigentlich Oliver Ho und die alle hin,

um hier mal laut Stopp zu rufen?

bleed

••-•••

The 65 D Mavericks - Last Journey

[Surface Records/14.5]

Sehr schöne percussive harmonisch gleitende

Tracks mit mächtig klimperndem

Augenaufschlag Richtung Detroit auf

der A-Seite in einem zeitlosen endlosen

Track, der immer wieder neuen Staub in

der Galaxis aufwirbelt, und auf der

Rückseite mit rabiateren Glöckchensounds,

neurotischen Effekten und angezerrter

Bassdrum. Polson und Dunton

stecken hinter dieser Limited Edition

von Surface.

http://www.surfacerecords.co.uk

bleed

••••

www.jz-arkh.co.uk - 03/04

[www.jz-arkh.co.uk / 002]

Der zweite Teil der mysteriösen 7"-Reihe

aus Manchester, endlich. Die A-Seite

kommt sehr ambient um die Ecke, flirrt

irgendwo zwischen Eno's Donnerstag

und dieser Schwülheit von On Land und

ja: ich hör den Urwald. Komplett digital,

logisch. Die andere Seite überrascht

mit einem lupenreinen Berlin-Dubtrack,

der nie wirklich losgehen will, sich

dabei aber immer weiter in etwas hineinsteigert,

was man wohl Deepness

nennen muss. Grandios.

thaddi

••••

Zorn - Bits For Breakfast

[Expanding Records / evs8:01]

Von Zorn-Platten kann man ja prinzipiell

nie genug haben, und so bietet sich

diese kleine 7" hier an, die Wartezeit auf

das neue Material zu verkürzen. "Bits

For Breakfast" kennt man schon von

diversen Liveshows des Berliners und

startet mit diesem Taucherglockengeklöppel,

ist dabei leicht angenehm weich

und fließend und klettet sich an dein

Ohr und nimmt dich mit in die Tiefe.

Wo dann auch schon die Streicher warten,

tief im Grund graben und schließlich

das Echolot ausbuddeln, das erfreulich

fröhlich in der Gegend rumsingt.

Sehr fein. Auf der Flip ein leicht metallischer

Groove, der dann auf ein Saxophon

trifft, das ausnahmsweise aus Plastik

ist, dafür aber umso tapferer trötet

und die dunkle Straßenecke sanft ausleuchtet.

Wir wissen alle, wie wichtig das

ist.

http://www.expandingrecords.com/

thaddi

••••

america

Artist & Komputer Version 1

[Mechanism Industries]

Abi Lonneberg, Christian Wunsch und

Makaton aka Rodz Konez rollen sich

hier durch stellenweise recht coole deepe

wummernde Tracks, die einen tatsächlich

immer wieder erwischen, auch wenn

es eigentlich mehr oder weniger darum

geht, rings um einen guten Loop langsam

wie ein Gärtner dezente Dichte entstehen

zu lassen. Aber das klappt hier

mal wieder besonders gut - bis auf den

Christian Wunsch Track.

bleed

••••-•••

[SS/014]

Konnte leider nicht mehr herausfinden,

von wem die eigentlich ist, aber Singlesided

Promo die einen daran erinnert,

dass Detroit und Drumandbass, Deephouse

und Wahnsinn mal gar nicht so

weit von einander entfernt waren.

Knappe polternde Beats zwischen Breaks

und Programmierung, schlierige

Flächen und geloopte endlose Vocals zu

Radio- und anderen Stimmen. Perfekt.

Label, die früher für so etwas standen,

waren z.B. H`n`R das Chris Energy

gemacht hat, der heute noch im Reinforced

Camp rumstromert.

bleed

•••••

A Squared - Doo You Like Teh Way

You Feel... [A Squared]

Vier Mixe von diesem sehr rabiaten percussiven

Rockertrack, der im Orignal

fast psychedelische dezent pornangehauchte

Vocals auf ein solides Chicagofundament

stellt und damit alles niederreisst,

im Funk Mix die gute alte klassiche

303/808 Konstellation zu aufrührerischer

Intensität rausholt, von Trevor

Rockcliffe etwas plattgewalzt wird und

von Peter Black diesen UK Rave Effekt

bekommt, der die Psychedelik ganz auf

die Effekte und Dubs verlegt, ohne dabei

die Monstergrooves aus dem Blick zu

verlieren. Fein.

bleed

••••

Actual Jakshun [Imcomplet/001]

Höchst strange Musik aus Ohio, die

extrem reduzierte Beats aus, so hört es

sich jedenfalls an, gefundenen Sounds

mit einer Spannung aufbläst, die man

eigentlich kaum glauben mag. Das erinnert

ein wenig an so etwas wie Daniel Bell

auf 33 in kubistischerer Form. Oder an

zerbrochene Loopige Discomusik aus

der Müllkiste des Rechners, an völlig

zerstörte Chicagohousekammermusik

oder schlicht und einfach obskures

Experiment. Sammlerstück.

bleed

••••-•••••

Antenna - Going Out

[Guidance/107]

Während Guidance ja des öfteren etwas

profillos bleibt, ist das eigentlich genau

der Sound den man von ihnen erhofft.

Und natürlich, Norwegen. Egal. Sehr

leichte percussiv dichte Housetracks mit

Resonanzen bis hinunter in die minimale

Szene, aber dennoch klar jazzig

und deep mit Congas, Filtern und

Akkorden rasselnd. "Motherload" hat

diesen etwas klinischeren Effekt postprogessiver

UK House-Produktionen,

aber durch die Harmoniewechsel und

Keyboard-Tupfer wird's dann doch liebenswert.

http://www.33rpm.com

bleed

••••

Calix - Deep Fried Porn EP

[Cliq/002]

Aus Sydney kommt dieses neue Label

und scheint die australischen Techno-

Welten mal endlich wieder auf den Plan

zu rufen mit einer neuen Strategie.

Turntablestyle mit Techno mixen. Klassiche

Akkordeinsätze, gebreakte Beats

für die Breakdowns, und wenn es schon

ganz gerade sein muss, dann wenigstens

mit ausladenden Basssequenzen die dem

Ganzen eine andere Art von Funk verleihen.

Eigenwillige aber stellenweise

extrem schöne Platte mit ungewöhnlichen

Verbindungen und einem Hauch

Detroit.

bleed

••••

Cabanne - Cant Stand [7th City]

Genau der richtige für dieses Label, weil

er zu den Leuten gehört, die Funk und

Minimalismus so dicht und unerwartet

zusammenbringen, dass jeder der

Tracks, die Cabanne macht, einfach

heraussticht und dieses amerikanische

Flair von Deepness wie von selbst entwickelt,

dessen Fehlen manchen Minimalproduktionen

ein wenig vom Groove

nimmt, von der physischen Qualität

des intensiv rockenden. Hier aber

stimmt alles und während der Titeltrack

dancefloororientierter kickt als die meisten

seiner Stücke, ist auf der Rückseite

die Untersuchund der Kleinstbauteile

von Funk angesagt. Sehr sehr smooth

und unglaublich klar.

http://www.7thcity.com

bleed

•••••

Christian Smith & John Selway -

Inworld [Tronic/020]

Zwei weitläufige melodisch plinkernde

Technotracks, die wie Looptracks immer

um die eigene Achse herum funktionieren,

aber dennoch ganz funky schuffelnd

ab und an mal die Harmonien

wechseln und so diesen detroitigen

Effekt von transkontinentalem Neotrance

hinbekommen, der nur selten funktioniert,

wenn aber im richtigen

Moment gedropt immer großartig ist.

Eine Platte, die Sven Väth ganz gut stehen

dürfte. Auf der Rückseite fast

schreiend deep mit extrem rauschig

geblendeten Flächen.

http://www.tronicmusic.com

bleed

•••••

DJ Preach - Performance M.F.

[Default Recordings]

Für Kanada natürlich eine sehr harte,

sehr loopige Platte, die sich sehr langsam

über knatternde Beats in ein leicht angedubbtes

Piano-Stakkato hineinsteigert -

und das auf beiden Tracks. Für Fans

dichter perkussiver aber dennoch dezent

deeper Tracks.

bleed

•••-••••

Common Factor - Over You EP

[Tactile Music]

Nick Calingaert der als Common Factro

schon auf dieversen Planet E EPs gezeigt

hat, daß er die soulige Funkyness perfekter

Detroit-Stimmungen mehr als

smooth in Housetracks umsetzt, die

immer wieder aus allem herausragen,

kommt auf seinem neuen eigenen Label

mit drei zeitlosen weiträumigen swingenden

Tracks, die wie eine Horde von

kleinen weißen Wölkchen im Himmel

vom kommenden Frühling erzählen.

Fein und funky, leicht und extrem

schön.

bleed

•••••

Cosmetics - Background

[Ovum Records]

Zwei Luxemburger auf diesem Amilabel

die es recht gut verstehen, diese dichte

groovende Breitseite mancher amerikanischer

Tracks zu finden, die vor allem,

so glaubt man, für England produziert

werden und dennoch einen Hauch

minimaler werden in der letzten Zeit, so

wie Techhouse sich ja auch ein wenig

dorthin bewegt. Dennoch viel Strings

und leichte Percussion, detroitiger Aufbau

auf zwei Stücken, die, auch wenn sie

z.B. "Forget The Past" heissen, eigentlich

genau das meinen, dieses Vergessen

der Vergangenheit, das immer auch ein

Erinnern sein muss, wenn auch eher als

Formel.

bleed

••••

Echoplex - Taking Off

[Mechanisms Industries]

Nach zwei rollend deepen Detroitshufflemonstern

auf LL kommt Echoplex

hier auf dem amerikanischen Label mit

langsam verwirrend und verfilterten

Rides über die Steppen des sequentiellen

Pianountergrunds und einem etwas

Chicago-artigeren leicht abgeschmierten

Track. Rockt alles, ist vielleicht ein

wenig dumpf gepresst.

bleed

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Dietrich Schoenemann - One

[Hidden Agenda]

Mr. Schönemann in neuen reduktiven

illusionistischen Styles. So trocken und

überlegt mit soviel Bedeutung, die an

den einzelnen Sounds fast zu kleben

scheint, hat man ihn - vielleicht verpflichtet

so ein Titel einen dazu - schon

lange nicht mehr klappern gehört. Die

Beats zupfen sich gegenseitig die Federn

vom Leib und tendieren nach Latin-Art

die weiten Röcke mit leichtem monochromem

Farbwirbel aus Dubs zu

wehen. Oder, nächster Track, darf es

auch schon mal tief dunkel und

sphärisch dicht durch die Kanäle gehen,

an denen die Wände voller chemisch

verheißendem Schweiß sind, jeder

Tropfen eine kleine Welt? Techno unter

Komplettverzicht auf die typischen

Digitalismen, wie es fast nur noch Amerikaner

können (Handwerk wird

schließlich irgendwie vererbt) oder Baby

Ford, aber dennoch mit sehr aufdringlich

bildlichen Samples. Sehr schöne

Platte.

http://www.hidden-agenda.com

bleed

•••••

DJ Lindell Townsell - Dance Everybody

[Eclectik]

Weshalb man einen Track mit so einem

Titel mit Totenglocken und Pauken einläutet,

nur um dann sofort in einem Jazzigen

Schlagergroove zu landen, in dem

die Pianos glücklich die klassischen

Akkorde der ersten Latinstunden plinkern,

wissen wir nicht, aber es funktioniert

ohne Frage und kommt in 3

Mixen, von denen der erste ein wenig

elektroid beginnt, dann aber natürlich

mit dem Vocal jenseits von gut und böse

ist, der zweite darauf glücklicherweise

verzichtet, aber mit einem Jazzsolo alles

zubrettert und der letzte dann endlich

funky für alle im ESmoove Mix bringt.

bleed

•••-••••

Floorplan - On The Case / The

Deal [Duet/005]

Eigentlich unterscheidet sich Duet von

M-Plant zur Zeit nicht wesentlich. Die

Hoodproduktionen bleiben stolzierende

klare Clubtracks, deren Reduktion

hier vielleicht weiter geht als auf den

letzten M-Plant, deren ästhetische Richtung,

klar und einfach den Floor im

Griff zu halten und dennoch irgendwie

nicht allzuviel Sound benutzen zu müssen,

bleibt. Am besten auf dem klaren

sequentielleren "The Deal", denn Pianoakkorde

werden einfach irgendwann

doch beliebiger als kurze Prägnante

Sounds. Die allertrockenste Variante

minimaler Technotracks.

bleed

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Giovanni and Mosler #4

[GM/004]

Bin ein großer Fan von Giovanni und

Mosler. Freizeit-Muskel-House-Italo-

Geprotze in satten Schnitten. Also

Enhancement-Exoskeleton-Disco-

Musiq mit Scifi-Hometrainer-Brutzeleffekten

und Echos der Kommunikationstechnologie.

Belanglos und endlos

mächtig. In etwa die Equivalenz zu

einem Drink aus kaltgepresstem

Schmieröl. Fun für Physis-Lobeshymnen

mit Trend zum psychedelisch inkorporiertem

Hangover der Vergeistigung

von allem. Genau. Die negative Theologie

des Dancefloors, lasst uns da noch

mal drüber reden.

bleed

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Ron Caroll - Nuthing But Funk

[Body Music]

Sehr klar produzierter Chicagohouse

mit amüsantem Stopandgo Rhythmus

und deepen Vocalschnippseln, schillernden

Akkorden und diesem klassischen,

aber weichgezeichneten Alarmsound,

der immer auf dieser einen

Sequenz besteht und dabei dennoch

wirkt wie eine Achterbahn.

bleed

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