De_Bug (Germany) 055 2002-01
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Otto von Schirach: Escalo Frio
Schematic 020 (US Do LP @ 33,90)
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Smith n Hack: Tribute
Tribute (D Do EP @ 27,90)
Error Smith meets Soundhack for a cut
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Errorsmith: EP 1
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Compact Disc
Bulbul - Velo [Trost 079]
Zunächst springt einem die Verpackung dieser
3"-CD ins Auge, die dem seit frühester
Kindheit (West) vertrauten Look von Fahrradreparaturkits
der Marke TipTop konsequent
nachempfunden ist. Aber eine solch
schlüssige Gestaltung darf man von einer
Veröffentlichung, die sich im Rahmen eines
Projektes namens 'Umweltgeräuscheplatten
a-z' bewegt, auch erwarten. Die Geräusche
von fünf Rädern sind hier zu fünf durch
rhythmische Strukturen geprägten Tracks
zusammengepastet, die vom beständigen
Wechsel der nicht weiter prozessierten
Sounds geprägt sind. Man staunt, welche
Vielfalt ein an sich nicht sonderlich aufwendiges
Gerät wie das Zweirad in sich birgt und
genießt die Klänge vielleicht am besten zu
gestreamten Bildern aus einschlägigen Technotempeln.
http://www.trost.at
p_
••••
Dave Soldier/ Richard Lair - Thai
Elephant Orchestra [Mulatta 004]
So kann's gehen, wenn zwei Freunde nach
langer Zeit in New York zusammensitzen,
Musik hören, viel zu erzählen haben und
sich einer der beiden seit über zwei Dekaden
mit der physischen und psychischen
Beschaffenheit von Elefanten beschäftigt.
Irgendwann muss die Frage auftauchen, wie
es klänge, wenn Elefanten Musik machen.
Gesagt - getan. Im nordthailändischen Elephant
Conservation Center in Lampang
baute man traditionellen thailändischen
Musikinstrumenten nachempfundene
Gerätschaften, die dem mitgebrachten 3m
langen Keyboard und einem Theremin
Gesellschaft leisten und lässt sechs Elefanten
damit rumexperimentieren. Dabei kommen
recht reduzierte Gebilde heraus, die stellenweise
rhythmische Eigenschaften aufweisen,
sehr stimmungsvoll und erstaunlich harmonisch
sind. Neben den zwölf Tracks des
Orchesters, die sich lustvoll improvisierend
im Spannungsfeld zwischen Unbeholfenheit
und Souveränität bewegen und mich überdies
dauernd an John Cage denken lassen,
gibt es Kollaborationen von Mensch und
Elefant und ein elefantisches Field-Recording.
Abgerundet wird das Ganze mit drei
thailändischen Musikstücken über Elefanten,
die die von ebendiesen erzeugten
Klangfolgen in ein anderes Licht rücken.
Eine großartige Entdeckungsreise, die einen
gespannt auf den zweiten Teil mit Easy-
Listening-Mixen warten lässt.
http://www.mulatta.org
p_
•••••
Francisco López/Joe Colley - Knowing
When To Not Know
[Antifrost 2009]
So könnten Alphawellen auch klingen.
Klänge, die nichts wollen, damit aber sehr
beschäftigt sind. Das Konkrete erscheint
abstrakt und umgekehrt. Dabei schwillt das
Stück im Verlauf der 18 min. an und wieder
ab, wie ein Regen, um sich zum Ende wie ein
Sender im Kabel zu verfangen. Am besten
laut hören. Francisco López hat sich für dieses
Projekt mit dem Kalifornier Colley
zusammengetan, um die Nummer 3 in der
Antifrost Serie 'extreme sound souvenirs' zu
gestalten, die alle im 3"-Format kommen.
http://www.antifrost.gr
tasche
••••
Fred Everything - 1998-2001
[Bombay Records]
Macht alles, kann alles, ist die Devise von
Fred. Und so remixt er hier auch so ziemlich
Alles, was ihm angeboten wurde, aber das
Schlimmste hat man glücklicherweise schnell
hinter sich, wenn Bran Van 3000 durch ist,
hofft man, denn dann offenbart sich erst
mal, dass er eigentlich nur eine Bassdrum,
vor allem aber ein Arrangement kennt, und
das nervt schon. Nunja. Lauter Vocaltracks,
die als Remixe dann meist OK sind, wenn
die Orginale gut waren wie Random Factor
oder zumindest fast so gut wie die Orginale,
naja sagen wir noch ok, ach komm, geben
wirs zu, ziemlich belanglos.
bleed
••-•••
Freiband - Microbes [Ritornell]
Angeblich soll Ritornell ja eingestellt werden,
und damit wäre einer den Bach runter,
der wie Diederichsen denken könnte, Orte
an denen theoretischer Diskurs und elektronische
Musik zusammentreffen. Mehr oder
weniger. Dennoch. Hier zwölf Tracks mit
glucksendem Gefallen an den Experimenten
zwischen Prozessoren und Effektmodulation,
klappernd Eingespieltem und happig
verwischt und Bearbeitetem, das im Großen
und Ganzen irgendwie das staubige Gefühl
eines leeren Kunstraums hinterlässt, in dem
man noch die Träume der 80er träumen
kann. Musik für alle, denen der heimische
Maschinenpark nicht vollmundig genug
summt.
http://www.force-inc.com
bleed
•••
Lune Lindbaek - Sondag [Repap]
Auch die Isländer auf Repap wissen wie man
ein hybrides Groove-Monster mitten in den
abgegrasten Weiten von Downtempo hinbekommt,
und brechen über weitläufigen
Philliesound-70er-Plinkereien immer mal
wieder eine scharfgeschnittene Sample-
Kurve aus dahinsiechender Psychedelik des
Lagerfeuer-romantischen Retro-Gefühls
zwischen Sternen und Hippietum. Fein.
bleed
••••
Globalunderground - Moscow
[Deep Dish]
Wann ist das Verständnis von House in England
eigentlich zu so einem Mackertum
geworden? Warum hat man auf dieser Doppel
Mix CD eigentlich immer das Gefühl,
dass hier Demis Russos drübersingt? Warum
stinkt das alles nach dumpfem Rasierwasser
und Darmspülungfanatikern? Ich mein.
Housemixe, die Dido`s "Thank You" unterbringen
können und die Paukenschläge dazu
wahrscheinlich noch cool finden. Das geht
doch gar nicht.
bleed
I love Techno [News]
Love wird hier mit dem Symbol des Herzens
geschrieben. Fine gell? Soll natürlich
heißen, dass Marco Bailey hier die harmonischsten
Technoklopper aus der Kiste
packt, dass einem ganz warm ums alternde
Schrubberherz wird. Daran hält er sich zwei
Tracks, dann wird dezent geballert, ab und
an ein wenig Latinflair eingebettet, liegt ja
nah bei perkussivem Looptechno und gegen
Ende darf dann so richtig Retro mit Tiga
und Zyntherus und Fisherspooner gebumsfidelt
werden, dass die Schenkelklopferei gar
nicht mehr aufhört. Technobreitseite satt.
bleed
•••
Keitaidenwa Chudoku - Hiwaon
[Dot]
Die ersten Tracks legen nahe, dass hier dem
Konzept nachgegangen wird, mit Telefongeräuschen
zu experimentieren. Nicht ganz
neu, aber immer wieder nett. Die Tracks
beschäftigen sich nicht nur mit den vordergründigen
Elementen wie Freizeichen,
Klingel- und Tastentönen, sondern dringen
in tiefere Regionen vor und somit geraten
die Sounds zunehmend abstrakter, erinnern
auf einer Zwischenstufe mitunter an Computerspiele
und/oder absurde Vogelarten,
loten jedoch auch gerne krachigere Gefilde
aus und nähern sich somit immer mehr der
technischen Seite jenseits der schönen
Oberfläche bunter Displays an. Ab und an
blitzen aus den wüsten Klangkonglomeraten
Melodien auf und so gilt es der tieferen Ebenen
spröde Schönheit für sich zu
erschließen. Manche Spielerei ist im Geiste
Raymond Scotts gehalten und klingt so
unverfänglich, wie man sich vielleicht die
Begrüßungsfanfaren Tokioter U-Bahnhöfe
vorstellt um, dann abzusacken in ein Klangbild,
was an der gleichen Stelle für einen
Sarin-Alarm vorgesehen sein mag. Sehr
schön auch die dem leeren Akku gewidmeten
zwei Minuten mittendrin.
http://www.dotsmark.com/
p_
••••
Koop - Summer Sun [JCR/PP Sales]
Koop - das sind die schwedischen Sphären-
Nostalgiker Magnus Zingmark und Oscar
Simonsson, die das "es war einmal" virtuos
mit der Eleganz moderner "Fusion-Musik"
verbinden. Im Mittelpunkt ihres kosmologischen
Entwurfes steht der Gesang der schwedischen
60er Jahre Ikone Monika Zetterlund.
"Summer Sun" in der Originalversion
offenbart dem Hörer eine swingende Leichtigkeit.
Gilles Peterson bezeichnete den Song
als einen der zwei existierenden Songs, die
wirklich glücklich machen (neben Stevie
Wonder). Der Song besticht durch den
Gesang von Yukimi Nagano, die den Geist
Monika Zetterlunds euphorisch revitalisiert.
Der Markus Enochson Remix hält sich stark
an das Original, variiert das Thema lediglich
in den Nuancen, in dem er „Summer Set"
ein wenig House einhaucht. Der Track auf
der B-Seite "Relaxin´ At Club F****N" in
der Dorfmeister vs Madrid De Los Austrias
Version zeigt Herrn Dorfmeister von seiner
reduzierten, minimalen Seite. Der Track
bewegt sich sehr geradlinig vorwärts und
weicht kaum vom Grundthema ab, bis ein
jazzorientierter Melodiebogen auftaucht.
Das erinnert in der Ästhetik ein wenig an
Dixons Sound-Entwürfe, ohne dessen Tiefe
zu erreichen.
mk
••••
Obsessive Sessions - Winter Warmer
[Obsessive Records]
Na die sind doch die Good Looking der
Housemusik oder. Sowas von superseicht
und dennoch irgendwie sympathisch mit viel
Rasoul, Atjazz, Salt City, Jay Salino, Julien
Jabre, Common Factor gemixt von Marc
Shade. Angenehm. Mehr braucht man dazu
kaum zu sagen. Ach, doch, man hätte es vielleicht
sicher etwas konsequenter mixen können,
aber zu solchen Tracks passt es auch
irgendwie, dass man von Szene zu Szene
driftet.
bleed
••••
Stall - Elektronik Musik Sampler
[Cobretti]
Neues Hamburger Label, das die ehemaligen
Indierocker auf ihrem Weg hin zu Lofi-64-
Killern verfolgen und begleiten will. Dabei
kommen natürlich jede Menge höchst amüsante
Tracks raus, auch einige Peinlichkeiten,
aber vor allem wohl das Bekenntnis, dass
sich in Pixel-Land einiges tut, und sehr vieles
verdammt energisch die Türen der
Hitech-Fanatiker einreißt. Die wenigsten
der Acts sind bekannt, Mikron 64 z. B. oder
Istari Lasterfahrer, aber wie man SID-Chips
zum Brüllen bringt und den Funk aus der
Perspektive des medialen Schrotthaufens der
eigenen Alien-Artigkeit prügelt, wissen sie
alle. Eine der besten Compilations des längst
noch nicht abgeschlossenen Genres.
bleed
•••••
Massimo - Hey Babe, let me see your
USB and I'll show you my Firewire
[Mego 051]
Sagen wir doch einfach Noise zu dem, was
sich hier auf den 20 Minuten dieser 3"
abspielt. Ursprünglich einer Trompete entwichenes
Klangmaterial, das mal zu mit
Hochdruck vorgetragenem Krach mutiert,
kurze Momente der Ruhe und auch manch
rhythmische Passage kennt, aber trotz des
Reicht ums an Wechseln nicht sonderlich
aussergewöhnlich daherkommt, sondern
eher guten Standard bietet. Kalte Maschinenmusik
von einer Künstlichkeit, die mich
wundersamerweise an den Film 'Liquid Sky'
oder frühe Gabber-Nächte im Bunker denken
lässt. Bei all der Grobheit und Linearität
wünschte man sich vielleicht die eine oder
andere Kapriole, so wie man eigentlich auch
bei der stark thematisierten Nacktheit des
Covers eine für einen Mann, der sein bestes
Stück gegen ein Firewirekabel getauscht hat,
deutlich adäquatere Brustbehaarung erwartet.
•
http://www.mego.at
p_
••
Melville - Música Sentimental Para
Las Señoras [Trost Records]
Inspiriert von den Filmen des großen französischen
Regisseurs Jean-Pierre Melville
bewandern Robert Lepénique und seine
melancholischen Genossen Christian Renard,
Alexandra Stessl, Gerad Trummé und
Jay Jay Kucek auf den vier Stücken von
"Música..." den Grat zwischen französischer
Bilderbuchmelancholie und deren gleichzeitiger
Tongue-In-cheek-Bearbeitung.
Weirde Sleazy-Listening- und Soundtrack-
Atmo, Theremin, Casio-Beats und Gitarrenspuren
á la film noir und Italo-Western
werden von Air-mäßig gefilterten Vocals
ergänzt und gelegentlich von leisen Seemanns-Chören
konterkariert. Die Songtitel
der nur auf Vinyl erschienenen EP lesen sich
wie - zur Abwechslung mal gute - Witze über
italo- und frankophile Angelegenheiten:
"Buona Notte, Cosa Nostra", "Petite Vie
Solitaire", "L'Affair Amusante" und "Lolita,
Goodbye". Natürlich dürfen auch in den
Songtexten für französische Filme typische
Genderismen wie der-alte-Mann-und-das-
Mädchen nicht fehlen. Und trotz aller auffälligen
Witzelei vermisst das Single-Debüt
von Melville in keiner Sekunde auch die
quasi gegengleiche, "echte" Emotion für die
behandelten Themen. Und neben dem
gelungenen musikalischen Debüt wäre
eigentlich auch das schöne Artwork von
www.mrs-lee.com ein triftiges Argument für
die Anschaffung.
lach
•••••
Motion - Pictures [Motion]
"Pictures" bietet einen Platz an, der einen
einfach nur sein lässt. In den Tracks blitzen
feine Fragmente aus Geräuschen auf und
verhallen, ziehen andere nach sich und man
wünscht sich, nirgends ankommen zu müssen,
was auf eine sehr zerstreute Weise
zunächst auch recht gut gelingt. Später werden
lockere Zusammenhänge thematisiert
und gegen Ende schleicht sich sogar der Eindruck
einer gewissen Beliebigkeit ein, der
nicht unbedingt richtig sein muss, sondern
vielleicht ein Indikator dafür ist, dass einem
bei all der intendierten Behaglichkeit doch
einiges abverlangt wird und man nach einer
Stunde merkwürdig erschöpft ist von den
vielen Eindrücken, die da waren. Musik, die
streckenweise in ähnlichen Gefilden zu
Hause ist wie Microstoria, gelegentlich atonale
Züge trägt und den winterlichen Raum
dezent anreichert.
p_
•••-••••
Phonem - Ilisu
[Morr Music / 024]
Ich glaube, nach Ilisu werden wir eine Weile
nichts mehr von Phonem hören. Nicht, dass
mir das recht wäre, aber Elliot Perkins sucht
nach neuen Sounds und ob die zu Phonem
passen, wagt noch niemand vorauszusagen.
Ilisu ist auf jeden Fall die perfekte Fortsetzung
von Phonem und mit Sicherheit das
bisher perfekteste House-Of-The-Rising-
Polter-Funk. Wie eh und je schnitzt Phonem
seine DSPs selber und hat seinen Sequencer
erstmal nach Afrika auf einen Groove-Lehrgang
geschickt. Zersägte Beats, granuliert, bis
zur Unkenntlichkeit gedehnt, gestaucht und
dann wieder geknufft, auf dem gemauschelten
Teppich getrocknet und dann vergessen,
klingt Ilisu wie das Innere einer Spieluhr, wo
ein ganzer Haufen Rädchen unterwegs ist,
damit dann alles so schön klingt. Plinkernd
und mitunter extrem funky ist Phonem in
Hochform. Weit und luftig, dann wieder
dicht und treibend, jeder Beat sitzt perfekt.
Wundervoll.
http://www.phonem.de
http://www.morrmusic.com
thaddi
•••••
Shaken and not Stirred - Bar 1
Compilation #2 [Plastic City]
Minimalhouse mit leichtem Kitsch-Topping
als Bar-Beschallung, warum nicht, kann
man ja immer und überall hören. Babak
mixt und kompiliert sich hier von Terry Lee
Brown über G:Pal bis hin zu MRI, Martini
Brös, Steve Bug oder René Breibarth quer
durch eine sicherlich durch die Plastic City
"Techhouse" Szene bestimmte aber dennoch
vielseitige CD. Stellenweise etwas zu ruff, um
einfach nur zuzuhören, aber dennoch recht
smooth.
bleed
••••
V/A - RND_0.34873349921
[Pause 2 / 004]
In Bristol (da, wo Pause 2 an einem Briefkasten
steht) wird immerhin nicht der Fehler
gemacht, für die hier vorliegende Compilation
nur und ausschließlich die üblichen
IDM-Verdächtigen einzuladen. Bekannte
trifft man natürlich doch. Zum Beispiel den
großen Sybarite (auch hier), die russischen
EU, die hier mal klingen wie Autechre,
Metamatics (freundlich, aber vage), den Killer-Japaner
Com.A (kennen wir von Fat Cat
und Tigerbeat6), der auf ungefähr 240
BPM japanische Gedichte aufsagt und dabei
klingt wie Styrofoam und hiermit zum Helden
des Monats wird oder Schwedenfreund
Andreas Tilliander oder auch Novel23. Die
machen ihre Sache schon alle gut und ein
paar unbekannte(re) Projekte lernt man
auch gleich noch kennen, aber es will
irgendwie so generell nicht klicken. Das ist
mir zu willkürlich. Und Skills retten nicht
alles. Alles drauf. Click, Pop, Rumms, Glitchknusper.
Wer's braucht...
thaddi
••-••••
Yonderboi - Shallow & Profound
[Mole Listening Pearls]
Reissue des Debütalbums von Yonderboi,
dem ungarischen Downtempo-Folklore-
Wunderkind der mit jedem neuen Track
überrascht, weil die Grenzen immer wieder
neu gezogen werden zwischen den einzelnen
Genres instrumentellen HipHops, Nu Jazz,
Chanson, Jazz und Swing, und dennoch nie
in die einzelnen Standards, die überall herumtoben
und nach Hegemonie schreien
verfallen wird. Warum es wieder rauskommt?
Weils so gut war. Als Bonus vier
neue Extra-Tracks und ein "Roadmovie"
Video, das zeigt, warum es bei Yonderboi
nicht um das Ankommen geht, sondern um
die stillen Momente dazwischen.
bleed
••••-•••••
Z`EV - Head And Tales 2
[Soleilmoon]
Darke Soundscapes, die in gewisser Weise
klingen wie 80er Jahre Medien-Cut Ups mit
viel Stimme aus Radio und Fernsehen - von
Ansprachen und Prophezeiungen eines
neuen Zeitalters voll. Stellenweise etwas
anstrengend, vor allem weil es trotz aller
hörbaren Medienkritik dann doch wieder in
diesen Preachersound verfällt, der einem
schon damals etwas merkwürdig vorkam.
Man muss wohl in den 80ern groß geworden
sein, um diese Form von Musik noch gutfinden
zu können.
bleed
•••
Caulfield – Longing
[Esel/014]
Caulfield ist einer der smoothesten Producer
für unerkannte Pophits im minimalen
Gewand. Das merkt man sofort wenn man
diese 9 Tracks der neuen Esel Platte (eh eins
der Label des Jahrhunderts) hört. So ruhig
und sanft, so bestimmt und klar, so untergründig
tief und swingend ist selten irgendetwas.
Egal wie er es anstellt, immer gibt es
Basslines die einem das Herz höherschlagen
lassen, Melodien die ganz Bremen in den
dichten Nebel der Klarheit reinen Glücks
versetzen und diese Art von relaxten Grooves,
die einen das Leben gleich mit neuen
Augen (gibt’s auf der Esel Hompage zu
bestellen für nur 23.745 Euro) sehen lasen.
So, und jetzt einen eigenen Partykeller dafür
bauen gehen.
Bleed
•••••
Terry Lee Brown Jr.
Selected Remixes #2
[Plastic City]
Dreizehn Remixe von Terry Lee Brown
zusammengesammelt aus den letzten 3 Jahren
und deshalb, aber auch wegen der sehr
unterschiedlichen Geremixten, ziemlich
weitläufige, gelegentlich etwas ausfransende
LP zwischen Popclub-Tracks bis an der
Grenze zur Peinlichkeit und leichten deepen
Housetracks, die für seine eigenen Produktionen
eher typisch sind und lustigerweise
tatsächlich irgendwo unter Techhouse laufen
obwohl wesentlich housiger als z.B. die meisten
Minimalhousetracks. Jemand, der weiß,
was er für wen remixen muss, was manchmal
wirklich etwas zuviel ist, manchmal aber eben
genau passt.
bleed
••-••••
Sven Väth In The Mix
The Sound Of The Second Noche Y Dia
[Cocoon / Cormix003]
Väth lässt einen generös über die Schulter
gucken bei seinem Rock around the Clock,
erst Noche, dann Dia. Was er in seiner letzten
DJ Werkphase kultiviert, den pointierten
populistischen Kick mit Sinn für die aktuellen
Feinheiten des elektronischen Tunings
zu verbinden, um doch noch mal die One
Nation under the Ibizian Sky zu formen,
den Rave-Neue-Wilden und den Club-
Ästheten zusammenzubringen, das wird auf
dieser Doppel-Mix-CD in einem souveränen
Stilspagat zugespitzt. Wird die Noche
vom Schub mit Klasse zerviertelt, straight,
aber das Gegenteil von dumpf, geht es am
Dia von ambient-trancig bis Schlager
(Schaffhäusers "Hey little Girl") in die selige
Ermattung. Ich kaufe ein E.
janj
••••