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De_Bug (Germany) 055 2002-01

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Otto von Schirach: Escalo Frio

Schematic 020 (US Do LP @ 33,90)

DSP flavoured cryptofunk + soundscapes

w/ it's very own sound signature

35885

Smith n Hack: Tribute

Tribute (D Do EP @ 27,90)

Error Smith meets Soundhack for a cut

up disco/ funk punk massacre - MUST

HAVE!

35818

Errorsmith: EP 1

Errorsmith 001 (D EP @ 15,90)

MMM's Eric prod.wicked edited perc.

advanced tracks + puristic electronics

28515

Anthony Manning: Liquid Quartz 1

Liquid Quartz 001 (UK 12" @ 16,90)

beautiful harmonic driftin' electronics

35838

Full Swing:

Monolake / Antenne [Edits]

Orthlorng Musork 005.1 (10" @ 17,90)

deep & atmospheric long upbuilding

abstract soundscapes & structures

35008

Coti: La Gru Gialla

Vibrant Music 004 (Euro 12" @ 15,90)

abstract freestylin' industrial-esque

droning electronica

35402

Love Joys:

Lovers Rock Reggae Style

Wackies 2383 (Reggae LP @ 27,90)

reissue of classic early 80's Wackies

album

R3388

Carl Bradney / Big Youth:

Slipping Into Darkness

PK 4 (Reggae 10" @ 19,90)

from 'DarkerThanBlue' compil.,70's

reggae versions of soul classics - TIP!!!

35322

Soundstream: Good Soul

Soundstream 001 (D 12" @ 14,90)

Mr. Soundhack returns w/ crispy house

tunes containing extra funk TIP!

26485

Me-Kothami: Anjuna

Sendertechnik 003 (D EP @ 16,90)

laid back deep melancholic

down/breakbeat/tempo tracks -

check!

34593

Machine Drum: Now You Know

Merck NY (US Do LP @ 33,90)

excellent PBO alike + harmonic

crispy & abstract noisy instr. hip hop

- TIP!

35748

Soundhack: EP

Soundhack 01 (D 12" @ 14,90)

heavy funked-up hardhouse monstertracks,

absolutely recommended!!!

17601

Erik & Fiedel: Elektro Cut / Re-Tics

MMM 001 (D 12" @ 14,90)

wicked distorted electro-tracks, recutted

relaunch, recommended!!!

11111

Anthony Manning:

Islets in Pink Polypropylene

Irdial 54 aev 2 (UK LP @ 25,90)

weird and nice soundpattern adventures,

TIP!

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Full Swing: Autopoieses [Edits]

Orthlorng Musork 005.2 (10" @ 17,90)

deep spaced out experimental DSP

flav. soundscapes

35667

Fluxion: Spaces

Vibrant Music VMD 1 (CD @ 29,90)

ultra deep & puristic abstract ambientish

DSPelectronica/ sound scapes -

TIP!

34988

Junior Delahaye: Reggae

Wackies 1382 (Reggae LP @ 27,90)

reissue of classic early 80's Wackies

album

35436

Various Artists: Darker Than Blue

PK 5 (Reggae Do LP @ 41,90)

70s reggae versions/ interpretations

of soul classic - ESSENTIAL! TIP!!!

35324

In Sync + Pluto: Subway Route

Irdial 43 ins 2 (UK 12" @ 16,90)

extended upbuilding Detroitish

tracks, a classic

A3602

Mik at Home: EP

Sendertechnik 004 (D EP @ 16,90)

8 track mini album w/ excell. melodic

& rough groovin' downtempo &

beyond - TIP!

34576

Lackluster: 7" (Number) Seven

Merck LL (US 7" @ 13,90)

4 tracks, early Skam comparable

atmospheric industrial-esque electronica

34825

Soundhack: EP 2

Soundhack 02 (D 12" @ 14,90)

ultimative dry & SUPERfunky techhouse

tracks for excessive clubplay

TIP!

30140

Erik & Fiedel: Donna

MMM 002 (D 12" @ 14,90)

technoid disco w/ D. Summa-sample,

b/w J. Brown sampled tracks/loops,

KILLA

15900

Anthony Manning:

Chromium Nebulae

Irdial 56 aev 3 (UK Do LP @ 29,90)

deep electronic soundscapes, very

minimal and intense

10922

Full Swing:

Ekkehard Ehles / Laub[Edits]

Orthlorng Musork 005.3 (10" @ 17,90)

spaced out & abstract soundscapes w

DSP efxs & dreamy vocal bits

35668

Coti: Metamemoria

Vibrant Music VMD 2 (CD @ 29,90)

abstract freestylin' industrial-esque

droning electronica

35403

Horace Andy meets Naggo Morris

Wackies 1722 (Reggae 10” @ 23,90)

reissue of classic 80’s Wackies 10”

album

Wailers Band / Rhythm & Sound:

Higher Field Marshall / No Partial

PK 6 (Reggae 10" @ 19,90)

re-release of classic super rare dub

b/w 'updated' version - KILLER!!! TIP!!!

35321

Multicast: Rural Sessions

Obliq 005 LP (US Do LP @ 29,90)

beautiful spaced out & epic laid back

groovin' electronica - Recommned!

33001

Mikael Romanenko: To Let Go

Benbecula 010 (UK EP @ 21,90)

beautiful scandinavian electronica, 6

tracks, TIP!

34797

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Compact Disc

Bulbul - Velo [Trost 079]

Zunächst springt einem die Verpackung dieser

3"-CD ins Auge, die dem seit frühester

Kindheit (West) vertrauten Look von Fahrradreparaturkits

der Marke TipTop konsequent

nachempfunden ist. Aber eine solch

schlüssige Gestaltung darf man von einer

Veröffentlichung, die sich im Rahmen eines

Projektes namens 'Umweltgeräuscheplatten

a-z' bewegt, auch erwarten. Die Geräusche

von fünf Rädern sind hier zu fünf durch

rhythmische Strukturen geprägten Tracks

zusammengepastet, die vom beständigen

Wechsel der nicht weiter prozessierten

Sounds geprägt sind. Man staunt, welche

Vielfalt ein an sich nicht sonderlich aufwendiges

Gerät wie das Zweirad in sich birgt und

genießt die Klänge vielleicht am besten zu

gestreamten Bildern aus einschlägigen Technotempeln.

http://www.trost.at

p_

••••

Dave Soldier/ Richard Lair - Thai

Elephant Orchestra [Mulatta 004]

So kann's gehen, wenn zwei Freunde nach

langer Zeit in New York zusammensitzen,

Musik hören, viel zu erzählen haben und

sich einer der beiden seit über zwei Dekaden

mit der physischen und psychischen

Beschaffenheit von Elefanten beschäftigt.

Irgendwann muss die Frage auftauchen, wie

es klänge, wenn Elefanten Musik machen.

Gesagt - getan. Im nordthailändischen Elephant

Conservation Center in Lampang

baute man traditionellen thailändischen

Musikinstrumenten nachempfundene

Gerätschaften, die dem mitgebrachten 3m

langen Keyboard und einem Theremin

Gesellschaft leisten und lässt sechs Elefanten

damit rumexperimentieren. Dabei kommen

recht reduzierte Gebilde heraus, die stellenweise

rhythmische Eigenschaften aufweisen,

sehr stimmungsvoll und erstaunlich harmonisch

sind. Neben den zwölf Tracks des

Orchesters, die sich lustvoll improvisierend

im Spannungsfeld zwischen Unbeholfenheit

und Souveränität bewegen und mich überdies

dauernd an John Cage denken lassen,

gibt es Kollaborationen von Mensch und

Elefant und ein elefantisches Field-Recording.

Abgerundet wird das Ganze mit drei

thailändischen Musikstücken über Elefanten,

die die von ebendiesen erzeugten

Klangfolgen in ein anderes Licht rücken.

Eine großartige Entdeckungsreise, die einen

gespannt auf den zweiten Teil mit Easy-

Listening-Mixen warten lässt.

http://www.mulatta.org

p_

•••••

Francisco López/Joe Colley - Knowing

When To Not Know

[Antifrost 2009]

So könnten Alphawellen auch klingen.

Klänge, die nichts wollen, damit aber sehr

beschäftigt sind. Das Konkrete erscheint

abstrakt und umgekehrt. Dabei schwillt das

Stück im Verlauf der 18 min. an und wieder

ab, wie ein Regen, um sich zum Ende wie ein

Sender im Kabel zu verfangen. Am besten

laut hören. Francisco López hat sich für dieses

Projekt mit dem Kalifornier Colley

zusammengetan, um die Nummer 3 in der

Antifrost Serie 'extreme sound souvenirs' zu

gestalten, die alle im 3"-Format kommen.

http://www.antifrost.gr

tasche

••••

Fred Everything - 1998-2001

[Bombay Records]

Macht alles, kann alles, ist die Devise von

Fred. Und so remixt er hier auch so ziemlich

Alles, was ihm angeboten wurde, aber das

Schlimmste hat man glücklicherweise schnell

hinter sich, wenn Bran Van 3000 durch ist,

hofft man, denn dann offenbart sich erst

mal, dass er eigentlich nur eine Bassdrum,

vor allem aber ein Arrangement kennt, und

das nervt schon. Nunja. Lauter Vocaltracks,

die als Remixe dann meist OK sind, wenn

die Orginale gut waren wie Random Factor

oder zumindest fast so gut wie die Orginale,

naja sagen wir noch ok, ach komm, geben

wirs zu, ziemlich belanglos.

bleed

••-•••

Freiband - Microbes [Ritornell]

Angeblich soll Ritornell ja eingestellt werden,

und damit wäre einer den Bach runter,

der wie Diederichsen denken könnte, Orte

an denen theoretischer Diskurs und elektronische

Musik zusammentreffen. Mehr oder

weniger. Dennoch. Hier zwölf Tracks mit

glucksendem Gefallen an den Experimenten

zwischen Prozessoren und Effektmodulation,

klappernd Eingespieltem und happig

verwischt und Bearbeitetem, das im Großen

und Ganzen irgendwie das staubige Gefühl

eines leeren Kunstraums hinterlässt, in dem

man noch die Träume der 80er träumen

kann. Musik für alle, denen der heimische

Maschinenpark nicht vollmundig genug

summt.

http://www.force-inc.com

bleed

•••

Lune Lindbaek - Sondag [Repap]

Auch die Isländer auf Repap wissen wie man

ein hybrides Groove-Monster mitten in den

abgegrasten Weiten von Downtempo hinbekommt,

und brechen über weitläufigen

Philliesound-70er-Plinkereien immer mal

wieder eine scharfgeschnittene Sample-

Kurve aus dahinsiechender Psychedelik des

Lagerfeuer-romantischen Retro-Gefühls

zwischen Sternen und Hippietum. Fein.

bleed

••••

Globalunderground - Moscow

[Deep Dish]

Wann ist das Verständnis von House in England

eigentlich zu so einem Mackertum

geworden? Warum hat man auf dieser Doppel

Mix CD eigentlich immer das Gefühl,

dass hier Demis Russos drübersingt? Warum

stinkt das alles nach dumpfem Rasierwasser

und Darmspülungfanatikern? Ich mein.

Housemixe, die Dido`s "Thank You" unterbringen

können und die Paukenschläge dazu

wahrscheinlich noch cool finden. Das geht

doch gar nicht.

bleed

I love Techno [News]

Love wird hier mit dem Symbol des Herzens

geschrieben. Fine gell? Soll natürlich

heißen, dass Marco Bailey hier die harmonischsten

Technoklopper aus der Kiste

packt, dass einem ganz warm ums alternde

Schrubberherz wird. Daran hält er sich zwei

Tracks, dann wird dezent geballert, ab und

an ein wenig Latinflair eingebettet, liegt ja

nah bei perkussivem Looptechno und gegen

Ende darf dann so richtig Retro mit Tiga

und Zyntherus und Fisherspooner gebumsfidelt

werden, dass die Schenkelklopferei gar

nicht mehr aufhört. Technobreitseite satt.

bleed

•••

Keitaidenwa Chudoku - Hiwaon

[Dot]

Die ersten Tracks legen nahe, dass hier dem

Konzept nachgegangen wird, mit Telefongeräuschen

zu experimentieren. Nicht ganz

neu, aber immer wieder nett. Die Tracks

beschäftigen sich nicht nur mit den vordergründigen

Elementen wie Freizeichen,

Klingel- und Tastentönen, sondern dringen

in tiefere Regionen vor und somit geraten

die Sounds zunehmend abstrakter, erinnern

auf einer Zwischenstufe mitunter an Computerspiele

und/oder absurde Vogelarten,

loten jedoch auch gerne krachigere Gefilde

aus und nähern sich somit immer mehr der

technischen Seite jenseits der schönen

Oberfläche bunter Displays an. Ab und an

blitzen aus den wüsten Klangkonglomeraten

Melodien auf und so gilt es der tieferen Ebenen

spröde Schönheit für sich zu

erschließen. Manche Spielerei ist im Geiste

Raymond Scotts gehalten und klingt so

unverfänglich, wie man sich vielleicht die

Begrüßungsfanfaren Tokioter U-Bahnhöfe

vorstellt um, dann abzusacken in ein Klangbild,

was an der gleichen Stelle für einen

Sarin-Alarm vorgesehen sein mag. Sehr

schön auch die dem leeren Akku gewidmeten

zwei Minuten mittendrin.

http://www.dotsmark.com/

p_

••••

Koop - Summer Sun [JCR/PP Sales]

Koop - das sind die schwedischen Sphären-

Nostalgiker Magnus Zingmark und Oscar

Simonsson, die das "es war einmal" virtuos

mit der Eleganz moderner "Fusion-Musik"

verbinden. Im Mittelpunkt ihres kosmologischen

Entwurfes steht der Gesang der schwedischen

60er Jahre Ikone Monika Zetterlund.

"Summer Sun" in der Originalversion

offenbart dem Hörer eine swingende Leichtigkeit.

Gilles Peterson bezeichnete den Song

als einen der zwei existierenden Songs, die

wirklich glücklich machen (neben Stevie

Wonder). Der Song besticht durch den

Gesang von Yukimi Nagano, die den Geist

Monika Zetterlunds euphorisch revitalisiert.

Der Markus Enochson Remix hält sich stark

an das Original, variiert das Thema lediglich

in den Nuancen, in dem er „Summer Set"

ein wenig House einhaucht. Der Track auf

der B-Seite "Relaxin´ At Club F****N" in

der Dorfmeister vs Madrid De Los Austrias

Version zeigt Herrn Dorfmeister von seiner

reduzierten, minimalen Seite. Der Track

bewegt sich sehr geradlinig vorwärts und

weicht kaum vom Grundthema ab, bis ein

jazzorientierter Melodiebogen auftaucht.

Das erinnert in der Ästhetik ein wenig an

Dixons Sound-Entwürfe, ohne dessen Tiefe

zu erreichen.

mk

••••

Obsessive Sessions - Winter Warmer

[Obsessive Records]

Na die sind doch die Good Looking der

Housemusik oder. Sowas von superseicht

und dennoch irgendwie sympathisch mit viel

Rasoul, Atjazz, Salt City, Jay Salino, Julien

Jabre, Common Factor gemixt von Marc

Shade. Angenehm. Mehr braucht man dazu

kaum zu sagen. Ach, doch, man hätte es vielleicht

sicher etwas konsequenter mixen können,

aber zu solchen Tracks passt es auch

irgendwie, dass man von Szene zu Szene

driftet.

bleed

••••

Stall - Elektronik Musik Sampler

[Cobretti]

Neues Hamburger Label, das die ehemaligen

Indierocker auf ihrem Weg hin zu Lofi-64-

Killern verfolgen und begleiten will. Dabei

kommen natürlich jede Menge höchst amüsante

Tracks raus, auch einige Peinlichkeiten,

aber vor allem wohl das Bekenntnis, dass

sich in Pixel-Land einiges tut, und sehr vieles

verdammt energisch die Türen der

Hitech-Fanatiker einreißt. Die wenigsten

der Acts sind bekannt, Mikron 64 z. B. oder

Istari Lasterfahrer, aber wie man SID-Chips

zum Brüllen bringt und den Funk aus der

Perspektive des medialen Schrotthaufens der

eigenen Alien-Artigkeit prügelt, wissen sie

alle. Eine der besten Compilations des längst

noch nicht abgeschlossenen Genres.

bleed

•••••

Massimo - Hey Babe, let me see your

USB and I'll show you my Firewire

[Mego 051]

Sagen wir doch einfach Noise zu dem, was

sich hier auf den 20 Minuten dieser 3"

abspielt. Ursprünglich einer Trompete entwichenes

Klangmaterial, das mal zu mit

Hochdruck vorgetragenem Krach mutiert,

kurze Momente der Ruhe und auch manch

rhythmische Passage kennt, aber trotz des

Reicht ums an Wechseln nicht sonderlich

aussergewöhnlich daherkommt, sondern

eher guten Standard bietet. Kalte Maschinenmusik

von einer Künstlichkeit, die mich

wundersamerweise an den Film 'Liquid Sky'

oder frühe Gabber-Nächte im Bunker denken

lässt. Bei all der Grobheit und Linearität

wünschte man sich vielleicht die eine oder

andere Kapriole, so wie man eigentlich auch

bei der stark thematisierten Nacktheit des

Covers eine für einen Mann, der sein bestes

Stück gegen ein Firewirekabel getauscht hat,

deutlich adäquatere Brustbehaarung erwartet.

http://www.mego.at

p_

••

Melville - Música Sentimental Para

Las Señoras [Trost Records]

Inspiriert von den Filmen des großen französischen

Regisseurs Jean-Pierre Melville

bewandern Robert Lepénique und seine

melancholischen Genossen Christian Renard,

Alexandra Stessl, Gerad Trummé und

Jay Jay Kucek auf den vier Stücken von

"Música..." den Grat zwischen französischer

Bilderbuchmelancholie und deren gleichzeitiger

Tongue-In-cheek-Bearbeitung.

Weirde Sleazy-Listening- und Soundtrack-

Atmo, Theremin, Casio-Beats und Gitarrenspuren

á la film noir und Italo-Western

werden von Air-mäßig gefilterten Vocals

ergänzt und gelegentlich von leisen Seemanns-Chören

konterkariert. Die Songtitel

der nur auf Vinyl erschienenen EP lesen sich

wie - zur Abwechslung mal gute - Witze über

italo- und frankophile Angelegenheiten:

"Buona Notte, Cosa Nostra", "Petite Vie

Solitaire", "L'Affair Amusante" und "Lolita,

Goodbye". Natürlich dürfen auch in den

Songtexten für französische Filme typische

Genderismen wie der-alte-Mann-und-das-

Mädchen nicht fehlen. Und trotz aller auffälligen

Witzelei vermisst das Single-Debüt

von Melville in keiner Sekunde auch die

quasi gegengleiche, "echte" Emotion für die

behandelten Themen. Und neben dem

gelungenen musikalischen Debüt wäre

eigentlich auch das schöne Artwork von

www.mrs-lee.com ein triftiges Argument für

die Anschaffung.

lach

•••••

Motion - Pictures [Motion]

"Pictures" bietet einen Platz an, der einen

einfach nur sein lässt. In den Tracks blitzen

feine Fragmente aus Geräuschen auf und

verhallen, ziehen andere nach sich und man

wünscht sich, nirgends ankommen zu müssen,

was auf eine sehr zerstreute Weise

zunächst auch recht gut gelingt. Später werden

lockere Zusammenhänge thematisiert

und gegen Ende schleicht sich sogar der Eindruck

einer gewissen Beliebigkeit ein, der

nicht unbedingt richtig sein muss, sondern

vielleicht ein Indikator dafür ist, dass einem

bei all der intendierten Behaglichkeit doch

einiges abverlangt wird und man nach einer

Stunde merkwürdig erschöpft ist von den

vielen Eindrücken, die da waren. Musik, die

streckenweise in ähnlichen Gefilden zu

Hause ist wie Microstoria, gelegentlich atonale

Züge trägt und den winterlichen Raum

dezent anreichert.

p_

•••-••••

Phonem - Ilisu

[Morr Music / 024]

Ich glaube, nach Ilisu werden wir eine Weile

nichts mehr von Phonem hören. Nicht, dass

mir das recht wäre, aber Elliot Perkins sucht

nach neuen Sounds und ob die zu Phonem

passen, wagt noch niemand vorauszusagen.

Ilisu ist auf jeden Fall die perfekte Fortsetzung

von Phonem und mit Sicherheit das

bisher perfekteste House-Of-The-Rising-

Polter-Funk. Wie eh und je schnitzt Phonem

seine DSPs selber und hat seinen Sequencer

erstmal nach Afrika auf einen Groove-Lehrgang

geschickt. Zersägte Beats, granuliert, bis

zur Unkenntlichkeit gedehnt, gestaucht und

dann wieder geknufft, auf dem gemauschelten

Teppich getrocknet und dann vergessen,

klingt Ilisu wie das Innere einer Spieluhr, wo

ein ganzer Haufen Rädchen unterwegs ist,

damit dann alles so schön klingt. Plinkernd

und mitunter extrem funky ist Phonem in

Hochform. Weit und luftig, dann wieder

dicht und treibend, jeder Beat sitzt perfekt.

Wundervoll.

http://www.phonem.de

http://www.morrmusic.com

thaddi

•••••

Shaken and not Stirred - Bar 1

Compilation #2 [Plastic City]

Minimalhouse mit leichtem Kitsch-Topping

als Bar-Beschallung, warum nicht, kann

man ja immer und überall hören. Babak

mixt und kompiliert sich hier von Terry Lee

Brown über G:Pal bis hin zu MRI, Martini

Brös, Steve Bug oder René Breibarth quer

durch eine sicherlich durch die Plastic City

"Techhouse" Szene bestimmte aber dennoch

vielseitige CD. Stellenweise etwas zu ruff, um

einfach nur zuzuhören, aber dennoch recht

smooth.

bleed

••••

V/A - RND_0.34873349921

[Pause 2 / 004]

In Bristol (da, wo Pause 2 an einem Briefkasten

steht) wird immerhin nicht der Fehler

gemacht, für die hier vorliegende Compilation

nur und ausschließlich die üblichen

IDM-Verdächtigen einzuladen. Bekannte

trifft man natürlich doch. Zum Beispiel den

großen Sybarite (auch hier), die russischen

EU, die hier mal klingen wie Autechre,

Metamatics (freundlich, aber vage), den Killer-Japaner

Com.A (kennen wir von Fat Cat

und Tigerbeat6), der auf ungefähr 240

BPM japanische Gedichte aufsagt und dabei

klingt wie Styrofoam und hiermit zum Helden

des Monats wird oder Schwedenfreund

Andreas Tilliander oder auch Novel23. Die

machen ihre Sache schon alle gut und ein

paar unbekannte(re) Projekte lernt man

auch gleich noch kennen, aber es will

irgendwie so generell nicht klicken. Das ist

mir zu willkürlich. Und Skills retten nicht

alles. Alles drauf. Click, Pop, Rumms, Glitchknusper.

Wer's braucht...

thaddi

••-••••

Yonderboi - Shallow & Profound

[Mole Listening Pearls]

Reissue des Debütalbums von Yonderboi,

dem ungarischen Downtempo-Folklore-

Wunderkind der mit jedem neuen Track

überrascht, weil die Grenzen immer wieder

neu gezogen werden zwischen den einzelnen

Genres instrumentellen HipHops, Nu Jazz,

Chanson, Jazz und Swing, und dennoch nie

in die einzelnen Standards, die überall herumtoben

und nach Hegemonie schreien

verfallen wird. Warum es wieder rauskommt?

Weils so gut war. Als Bonus vier

neue Extra-Tracks und ein "Roadmovie"

Video, das zeigt, warum es bei Yonderboi

nicht um das Ankommen geht, sondern um

die stillen Momente dazwischen.

bleed

••••-•••••

Z`EV - Head And Tales 2

[Soleilmoon]

Darke Soundscapes, die in gewisser Weise

klingen wie 80er Jahre Medien-Cut Ups mit

viel Stimme aus Radio und Fernsehen - von

Ansprachen und Prophezeiungen eines

neuen Zeitalters voll. Stellenweise etwas

anstrengend, vor allem weil es trotz aller

hörbaren Medienkritik dann doch wieder in

diesen Preachersound verfällt, der einem

schon damals etwas merkwürdig vorkam.

Man muss wohl in den 80ern groß geworden

sein, um diese Form von Musik noch gutfinden

zu können.

bleed

•••

Caulfield – Longing

[Esel/014]

Caulfield ist einer der smoothesten Producer

für unerkannte Pophits im minimalen

Gewand. Das merkt man sofort wenn man

diese 9 Tracks der neuen Esel Platte (eh eins

der Label des Jahrhunderts) hört. So ruhig

und sanft, so bestimmt und klar, so untergründig

tief und swingend ist selten irgendetwas.

Egal wie er es anstellt, immer gibt es

Basslines die einem das Herz höherschlagen

lassen, Melodien die ganz Bremen in den

dichten Nebel der Klarheit reinen Glücks

versetzen und diese Art von relaxten Grooves,

die einen das Leben gleich mit neuen

Augen (gibt’s auf der Esel Hompage zu

bestellen für nur 23.745 Euro) sehen lasen.

So, und jetzt einen eigenen Partykeller dafür

bauen gehen.

Bleed

•••••

Terry Lee Brown Jr.

Selected Remixes #2

[Plastic City]

Dreizehn Remixe von Terry Lee Brown

zusammengesammelt aus den letzten 3 Jahren

und deshalb, aber auch wegen der sehr

unterschiedlichen Geremixten, ziemlich

weitläufige, gelegentlich etwas ausfransende

LP zwischen Popclub-Tracks bis an der

Grenze zur Peinlichkeit und leichten deepen

Housetracks, die für seine eigenen Produktionen

eher typisch sind und lustigerweise

tatsächlich irgendwo unter Techhouse laufen

obwohl wesentlich housiger als z.B. die meisten

Minimalhousetracks. Jemand, der weiß,

was er für wen remixen muss, was manchmal

wirklich etwas zuviel ist, manchmal aber eben

genau passt.

bleed

••-••••

Sven Väth In The Mix

The Sound Of The Second Noche Y Dia

[Cocoon / Cormix003]

Väth lässt einen generös über die Schulter

gucken bei seinem Rock around the Clock,

erst Noche, dann Dia. Was er in seiner letzten

DJ Werkphase kultiviert, den pointierten

populistischen Kick mit Sinn für die aktuellen

Feinheiten des elektronischen Tunings

zu verbinden, um doch noch mal die One

Nation under the Ibizian Sky zu formen,

den Rave-Neue-Wilden und den Club-

Ästheten zusammenzubringen, das wird auf

dieser Doppel-Mix-CD in einem souveränen

Stilspagat zugespitzt. Wird die Noche

vom Schub mit Klasse zerviertelt, straight,

aber das Gegenteil von dumpf, geht es am

Dia von ambient-trancig bis Schlager

(Schaffhäusers "Hey little Girl") in die selige

Ermattung. Ich kaufe ein E.

janj

••••

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