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Masterarbeit (Anhang)

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Markierung durch die Mutter im Säuglingsalter und durch das Als-Ob-Spiel ab dem 18. Lebensmonat<br />

gefördert, auf die im Folgenden eingegangen wird.<br />

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Im Säuglingsalter kann die Spiegelung und Regulierung der Affekte durch eine markierte<br />

Mutter-Säugling-Interaktion stattfinden. Die Bindungsperson (meist die Mutter) spiegelt dem<br />

Säugling durch ihre mimischen und vokalen Äußerungen seine Gefühle, die er ihrer Meinung<br />

nach empfindet, um die Affekte des Säuglings zu regulieren und ihn damit zu beruhigen. In<br />

dieser Interaktion greifen die Affektspiegelung und die Affektregulierung ineinander, denn<br />

„das internalisierte Bild der Bezugsperson, die das innere Erleben des Säuglings widerspiegelt,<br />

wird zum Organisator der emotionalen Erfahrung des Kindes.“ 90 „Die gemeinsame Affektregulierung<br />

mit der Bezugsperson führt zur Zufriedenheit des Säuglings und schließlich<br />

zur Weiterentwicklung und zur Stabilisierung seiner Fähigkeit zur Selbstregulierung.“ 91<br />

Damit die Mutter-Säugling-Interaktion mit ihrem spiegelnden und regulierenden Aspekten<br />

gelingen kann, wird ein geschützter Rahmen für Mutter und Kind benötigt. Dafür ist die Bin-<br />

dungsperson verantwortlich. „Sie reguliert die Affektzustände des Kindes und stellt eine sichere<br />

Basis“ 92 her. Dies geschieht in der regulierenden Interaktion durch ein bestimmtes im-<br />

mer wiederkehrendes markiertes Spiegelverhalten. Dies ist durch eine erhöhte Stimmlage und<br />

übertriebene Mimik gekennzeichnet, die es dem Kind ermöglichen, das externe Geschehen<br />

von eigenen inneren Zuständen zu unterscheiden (entkoppeln) und über die vielen Wiederholungen<br />

eine Verbindung zu eigenen inneren Zuständen herzustellen. 93 Sollte im auf das Baby<br />

ausgerichteten Spiegelverhalten keine oder eine ungünstige Markierung enthalten sein, kann<br />

der Säugling dies nicht angemessen interpretieren. Dies kann ihn stark verunsichern oder auch<br />

verängstigen. Dies kann geschehen, wenn die Eltern z.B. Gefühle zeigen, die denen des Kindes<br />

nicht entsprechen. Dann wird es dem Kind erschwert, seine innerpsychischen Zustände<br />

“einzuordnen“. Diese innerpsychischen Zustände können dann als verwirrend, unsymbolisiert<br />

und kaum regulierbar empfunden werden. 94 Dies gilt vor allem dann, wenn das Kind durch<br />

seine negativen Emotionen (z.B. Traurig weinend) gleiche Gefühle in der Mutter wachruft,<br />

diese sich in dieses Gefühl hineinsteigert, auf den Säugling überträgt und somit verstärkt und<br />

es nicht schafft ihn zu regulieren, was das Kind traumatisieren könnte. 95<br />

90 Fonagy et al. 2004, S.15 ; vgl. auch Dornes 2004, S.178<br />

91 Hédervári-Heller 2011, S.50<br />

92 Hédervári-Heller 2011, S.61<br />

93 vgl. Fonagy et al. 2004, S.184ff<br />

94 vgl. Fonagy et al. 2004, S.16<br />

95 vgl. Fonagy et al. 2004, S.16 ; vgl. auch S.314<br />

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