24.12.2012 Aufrufe

Masterarbeit (Anhang)

Masterarbeit (Anhang)

Masterarbeit (Anhang)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

����� �������������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

Das nachfolgende Zitat von Greenberg (2006) verdeutlicht sehr anschaulich die Notwendigkeit<br />

eines empathischen Beraters, um mit einem Klienten, der nur über eingeschränkte Mentalisierungsfähigkeiten<br />

verfügt erfolgreich arbeiten zu können:<br />

"Die unerwünschte emotionale Einsamkeit, die entsteht, wenn überwältigende Emotionen nicht auf empathisches<br />

Einfühlungsvermögen treffen, kann so unerträglich werden, dass Menschen lernen, ihre Emotionen<br />

unter allen Umständen zu vermeiden. Weil intensive Gefühle so überwältigend sind und sich störend<br />

auf wichtige Beziehungen zu anderen Menschen auswirken können, findet man Wege, um die emotionalen<br />

Erfahrungen zu betäuben, aufzuschieben, zu dämpfen, zu maskieren oder zu verzerren. Statt Gefühle<br />

zu erleben und sie zu verwenden, um sich im Leben besser zurechtzufinden, entwickelt man Schutzmechanismen<br />

gegenüber seinen Gefühlen. Dazu gehören Vermeidung und Betäubung sowie die Betonung<br />

und selektive Fokussierung bestimmter Emotionen zum Nachteil anderer. Wenn wir jedoch auf einen anderen<br />

Menschen treffen, der empathisch auf unsere Gefühle reagiert, gibt uns das die Sicherheit, die wir<br />

brauchen, um unsere schützenden Barrieren abzubauen." 231<br />

Auch Wilhelm Dilthey (1927), ein deutscher Philosoph, Psychologe und Pädagoge schreibt:<br />

"Ein Gefühl, das wir nicht erlebt haben, können wir in einem anderen nicht wiederfinden." 232<br />

Dieses Zitat kann so interpretiert werden, dass jemand die Gefühle eines Anderen nicht nachvollziehen<br />

und deuten kann (keine Empathie entwickeln kann), wenn er nie gelernt hat seine<br />

eigenen Gefühle zu verstehen und sie bewusst wahrzunehmen. Dieses Zitat kann auch auf den<br />

Berater angewandt werden, da auch er dem Klienten helfen möchte seine Gefühle zu verste-<br />

hen. Dabei kann es jedoch vorkommen, dass der Berater z.B. ein Gefühl von Einsamkeit<br />

selbst nicht erlebt hat. Hat er jedoch gelernt Empathie für andere Menschen zu entwickeln,<br />

sollte er spüren, dass bei dem Klienten ein Gefühl vorhanden ist und diesem gemeinsam mit<br />

dem Klienten nachgehen. Dazu muss er das Gefühl des Klienten nicht selber kennen und be-<br />

nennen können, sondern begibt sich gemeinsam mit dem Klienten konzentriert und feinfühlig<br />

auf die Suche nach einer Beschreibung des Gefühls und damit auch seiner Bezeichnung um<br />

mit dem Klienten arbeiten zu können.<br />

Wie auch schon im Kapitel 5.2 angeführt, wurde die Wichtigkeit einer authentischen empathisch<br />

geprägten Grundhaltung des Beraters herausgestellt, um dem Klienten seine Gefühlswelt<br />

zu spiegeln. Ist der Berater aus irgendwelchen Gründen (eigene innerpsychische Probleme)<br />

nicht empathisch genug, kann dies nach Beucke (2008) zu Problemen in der<br />

Kokonstruktion der Gefühlswelt durch den Berater und den Klienten führen. Der Berater<br />

231 Greenberg 2006, S.107f<br />

232 Dilthey 1927, S.196<br />

� 60�

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!