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Masterarbeit (Anhang)

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und sie mit den vorrausgehenden Situationen verknüpfen. Dabei sollten sie ihre Kinder mit<br />

angemessenen Ausdrucks- und Handlungsformen unterstützen. 221 Die Eltern sollten ihr Verständnis<br />

über die Situation empathisch zusammenfassend spiegeln und dem Kind das Gefühl<br />

vermitteln, dass sie seine Gefühle sehr gut nachvollziehen können. Indem die Eltern mit ihrem<br />

Kind über seine negativen Gefühle sprechen, sie in Worte fassen und ihm eine sichere Basis<br />

bieten, kann das Kind seine Gefühle besser einsortieren und regulieren. Dies gelingt nicht,<br />

wenn sie das Kind mit Informationen überhäufen, es belehren oder kritisch zurechtweisen. 222<br />

(vgl. Kap. 2.2.2) In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen, dass Eltern lernen müssen<br />

instrumentalisierte Gefühle klar von primären (echten) Gefühlen zu unterscheiden. Das<br />

Kind lernt sonst bei der Unterstützung von instrumentellen Gefühlen, diese zu seinem Vorteil<br />

auszunutzen und andere Menschen damit zu manipulieren, z.B. weinen (als Ausdruck von<br />

Trauer), um etwas Bestimmtes (z.B. ein Spielzeug im Laden) zu bekommen. 223 Bei einem<br />

echten Gefühl der Traurigkeit sollten die Eltern ihren Kindern zeigen, wie dieses negative<br />

Gefühl durch ein anderes positives Gefühl (Freude) ersetzt werden kann. Dies können Eltern<br />

tun, indem sie das negative Gefühl empathisch und akzeptierend aufgreifen, es benennen, mit<br />

ihrem Kind darüber sprechen und anschließend eine positive Handlung/Suggestion ausüben,<br />

die das Kind freudig stimmt. Zum Beispiel durch Grimassen schneiden. Dies würde dem Kind<br />

aufzeigen, dass es durch positives Denken und Handeln negative Gefühle bewältigen und regulieren<br />

kann. 224 Damit sollten die Eltern schon durch die Affektspiegelung im Säuglingsalter<br />

beginnen. 225 (vgl. Kap. 2.2.1) Ergänzend muss noch darauf hingewiesen werden, dass dies bei<br />

Jugendlichen nur begrenzt funktioniert. Für sie ist der Kampf um Autonomie, raus aus der<br />

Abhängigkeit ihrer Eltern vorrangig (vgl. Kap. 2.4). Dies bedeutet, dass sie „die Traurigkeit<br />

Ihres Teenagers nur noch mit ihm besprechen oder teilen (können), wenn Sie von ihm dazu<br />

aufgefordert oder darum gebeten werden.“ 226 Anders ist das in der professionellen Beratung,<br />

wenn der Jugendliche zu einer fremden (außerhalb der Familie stehenden) Person Vertrauen<br />

gefasst hat und diese als einen Mentor akzeptiert. Eltern sollten es auch vermeiden, ihre Kinder<br />

in der Adoleszenz zu bedrängen, zu beschämen oder zu belügen. Dies würde aufgrund der<br />

Autonomieentwicklung und des sich sehr gut entwickelten Gerechtigkeitsempfinden nur in<br />

einer nach Vergeltung strebenden Wut enden. 227<br />

221 vgl. Greenberg 2006, S.357<br />

222 vgl. Greenberg 2006, S.345f<br />

223 vgl. Greenberg 2006, S.358<br />

224 vgl. Greenberg 2006, S.349<br />

225 vgl. Greenberg 2006, S.351<br />

226 Greenberg 2006, S.358<br />

227 vgl. Greenberg 2006, S.361<br />

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