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Masterarbeit (Anhang)

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umgehen sollen. 208 Dieser Informationsvermittlung sollte, wie in Kapitel 4.2 aufgezeigt wurde,<br />

eine Diagnostik zur Ermittlung des sozial-emotionalen Entwicklungsstandes des Kindes<br />

aber auch den Eltern vorrausgehen. Bei einer Entwicklungsverzögerung sollte den Eltern anhand<br />

der Ergebnisse und durchgeführten ausführlichen Anamnesegesprächen (Entwicklung<br />

und Eltern-Kind-Beziehung) vereinfach erklärt werden, worin die Ursachen für eine gering<br />

ausgebildete Gefühlsregulation und –symbolisierung liegen könnten (vgl. Kap. 2 und 4) und<br />

wie im Rahmen der Erziehungsberatung mit Hilfe der gefühlszentrierten Beratung eine Veränderung<br />

ermöglicht werden kann. Da diese informative Form der Beratung ein starkes Wissensgefälle<br />

zur Ausgangslage hat, könnten Eltern sich beschämt und in ihrer Erziehungskompetenz<br />

als unfähig empfinden. Diesen Gefühlen sollte der Berater mit einer empathischen und<br />

wohlwollenden Haltung begegnen und den Eltern vermitteln, dass sie die Experten für ihre<br />

Kinder sind und er sie in ihrer bisherigen Erziehungsleistung wertschätzt und anerkennt.<br />

Schamgefühle und der Verlust des Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls, die verbunden<br />

sind mit einem großen Zweifel an der eigenen Erziehungskompetenz, kommen bei Eltern in<br />

vielen Phasen der Kindererziehung vor. Dies kann im Säuglingsalter z.B. das anhaltende<br />

Schreien des Säuglings sein, wenn die Mutter es nicht schafft ihn zu beruhigen 209 aber auch<br />

in der Trotzphase der frühen Kindheit wie auch der Ablösephase in der Adoleszenz kann dies<br />

vorkommen. Diese Zeitfenster der Entwicklung sind für viele Eltern eine besondere Herausforderung<br />

und dennoch nur einige Beispiele in denen Eltern in der Erziehung an ihre Grenzen<br />

geraten und sich fragen, ob sie ihr Kind noch lieben oder sie von ihrem Kind noch geliebt<br />

werden. Daher ist es umso wichtiger die Eltern über die sozial-emotionale und die neuronalen<br />

Entwicklung (vgl. Kap. 2) ihrer Kinder aufzuklären und ihnen ein Teil ihrer psychischen Last<br />

zu nehmen und gemeinsam mit ihnen zu überlegen, wie die Erziehung bestmöglich gestaltet<br />

werden könnte und welche Hilfen sie zusätzlich benötigen. Eine dieser Hilfen ist die Unterstützung<br />

der kindlichen sozial-emotionalen Entwicklung über die Eltern. Verfügen diese über<br />

nur eine gering ausgebildete Mentalisierungsfähigkeit, können sie diese in der gefühlszentrierte<br />

Beratung versuchen auszugleichen. Um die Eltern in ihrer Erziehung zu unterstützen, muss<br />

der Berater nach Greenberg (2006), wie oben erwähnt auch in der Elternarbeit eine empathische<br />

und offene Grundhaltung einnehmen. Diese ermöglicht es auch hier die zwischenmenschliche<br />

Beziehung in der Beratung frei von Scham und Schuldgefühlen zu gestalten und<br />

gemeinsam an einer Veränderung zu arbeiten. Diese Veränderungen beziehen sich auf die<br />

Wahrnehmung der kindlichen Gefühlswelt durch die Eltern. Sie müssen ihrem Kind eine<br />

Struktur bieten an dem es sich orientieren kann. D.h. die Eltern sollten in einer ähnlichen<br />

208 vgl. Wertfein 2006, S.79<br />

209 vgl. Hédervári-Heller 2011, S.84<br />

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