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Masterarbeit (Anhang)

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erworbene kognitive Funktionen geschwächt werden können.“ 104 Die Bindungsforschung hat<br />

empirisch nachweisen können, dass durch eine angemessene affektkongruente Spiegelung<br />

durch die Bindungspersonen dem Säugling und dem Kleinkind geholfen wird, seinen innerpsychischen<br />

Zustand von der Außenwelt abzukoppeln und ein Selbst, weg von dem “ich bin<br />

alles“, zu entwickeln. 105 In dieser Zeit ist der Umgang der Eltern mit den Erlebnissen des<br />

Kindes für seine weitere Entwicklung sehr bedeutsam. Die Eltern müssen das Kind z.B. in<br />

seinen Ängsten ernst nehmen und gleichzeitig verständlich machen, dass sie anders empfinden.<br />

Das ermöglicht dem Kind sich angenommen und verstanden zu fühlen aber auch zu sehen,<br />

dass die Eltern keine Angst haben, weil es nichts gibt, wovor das Kind Angst haben<br />

müsste. Durch dieses Verhalten können diese negativen Gefühle des Kindes sehr gut reguliert<br />

werden. 106<br />

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Nach Fonagy et al. (2004) verfügt das Kind ab dem 4. Lebensjahr über ein mentales Selbstund<br />

Weltbild und beginnt zu erkennen, dass nicht alles so ist wie es scheint. Zum Beispiel<br />

beginnt es zu realisieren, dass andere Menschen auch anders als sie denken und dass diese<br />

Gedanken und Einstellungen bei sich und bei anderen veränderbar sind. Nun ist das Kind<br />

auch in der Lage außerhalb des Spiels, metakognitiv zu denken, d.h. sich Gedanken über seine<br />

Gedanken zu machen. 107<br />

Vor dem 4. Lebensjahr war das Kind nur dazu in der Lage, seine Gedanken an die Realität<br />

anzupassen und konnte sich nicht mehr daran erinnern, was vorher seine Überzeugungen wa-<br />

ren. Ab dem 4. Lebensjahr hingegen erkennt es das Problem der eigenen falschen Überzeugungen<br />

und “versteht“, dass diese nur Repräsentationen der Realität waren und nicht die Realität<br />

selbst. 108<br />

��� ������������������������������������������������� 109 ��<br />

In der Adoleszenz tritt der Jugendliche in die höchste Form der kognitiven Entwicklung ein –<br />

in das Formaloperationale Stadium. 110 In diesem Alter kann er nach Fonagy et al. (2004) über<br />

weit kompliziertere Zusammenhänge über seine eigenen Gefühle und Motivationen und die<br />

anderer Menschen nachdenken, diese Gedanken integrieren, mit ihnen Spielen und verschie-<br />

104<br />

Dornes 2004, S.184<br />

105<br />

vgl. Hédervári-Heller 2011, S.44 ; vgl. auch Fonagy et al. 2004, S.10 & S.17<br />

106<br />

vgl. Hédervári-Heller 2011, S.44 ; vgl. auch Dornes 2004, S.182<br />

107<br />

vgl. Fonagy et al. 2004, S.270<br />

108<br />

vgl. Dornes 2004, S.183<br />

109<br />

vgl. http://www.who.int/topics/adolescent_health/en/ (Stand:19.10.2011)<br />

110 vgl. Piaget 2003, S.63ff<br />

� 30�

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