Masterarbeit (Anhang)
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Empfundene maladaptive Gefühle können jedoch nicht allein durch Gedanken verändert werden,<br />
sondern müssen durch die gleichzeitige Aktivierung von adaptiven Gefühlen aufgehoben<br />
werden, um eine Veränderung beim Klienten einzuleiten. 263 Das heißt, um ein maladaptives<br />
Gefühl wie z.B. Angst und Scham zu verändern ist es, wie schon eingangs erwähnt wichtig<br />
die Aufmerksamkeit des Klienten auf andere zugrunde liegende Gefühle wie z.B. Wut zu lenken.<br />
Denn Wut verleiht Antrieb und enthält eine bestimmte Motivation, das Streben nach<br />
vorne (Steigerung des Selbstwertgefühls), hin zu einer Veränderung, welche sich zu einem<br />
positiven Gefühl auslegen lässt. Angst und Scham hingegen verführen zum Rückzug und inneren<br />
Resignation (Verringerung des Selbstwertgefühls). 264 Um diese beruhigenden positiven<br />
Gefühle einzuleiten ist es hilfreich den Klienten auf seine Bedürfnisse (z.B. Selbstkontrolle,<br />
menschlicher Kontakt, Schutz/Sicherheit, Geborgenheit, Zuneigung, Autonomie), Ziele (z.B.<br />
sich akzeptabel und wertvoll fühlen) und Bedenken anzusprechen. Wenn er diese zentriert,<br />
kann er leichter eine Motivation (z.B. Vermeidung von emotionalen Schmerz) und innere<br />
Ressourcen (z.B. vorhandene Erfahrungen/Vorstellungen an frühere alternative Lösungswege<br />
oder Strategien, die mit positiven Gefühlen besetzt waren) entwickeln und mobilisieren, um<br />
seine negativen ungesunden Grundgefühle, Überzeugungen und feindselige Gedanken zu hinterfragen<br />
und zu verändern. 265 Denn es gilt auch, dass Gefühle „(..) als Folge von Bewertun-<br />
gen der aktuell wahrgenommenen Situation in Bezug auf [..] Erwartungen, Ziele, Wünsche<br />
und Bedürfnisse (entstehen).“ 266 Welche Gefühle dabei in Frage kommen und welche Wir-<br />
kung sie auf die Physis und die Psyche haben kann exemplarisch dem <strong>Anhang</strong> A17b und<br />
A17c – “In der Regel hilfreiche emotionale Reaktionen“ entnommen werden. Für diese Regulation<br />
sollten sie auch noch verschiedene Techniken zur Gefühlsveränderung für den Praxisgebrauch,<br />
welche im <strong>Anhang</strong> A19 – “Liste möglicher emotionsspezifischer Regulationsstra-<br />
tegien“ hinterlegt wurden in Betracht ziehen.<br />
Wenn dem Klienten gelungen ist die Inhalte dieser beiden Phasen im Beratungsprozess durch<br />
aktives Erleben zu erfassen, ist er mit einiger Übung in der Lage seine Gefühle zukünftig besser<br />
wahrzunehmen, zu regulieren und auf ihren Sinn für gegenwärtige Situationen zu überprüfen.<br />
Dies bedeutet auch, dass der Erziehungsberechtigte in der Erziehungsberatung in die Lage<br />
versetzt wird seinem Kind als Vorbild in der sozial-emotionalen Entwicklung zu dienen<br />
und ihm als sein Mentor eine Hilfe in der kindlichen Entwicklung sein zu können.�<br />
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�<br />
263<br />
vgl. Auszra/ Herrmann 2011<br />
264<br />
vgl. Auszra/ Herrmann 2011<br />
265<br />
vgl. Greenberg 2006, S.132ff ; vgl. auch Auszra/ Herrmann 2011<br />
266<br />
Berking 2010, S.113<br />
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