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smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 03/2022

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Architektur<br />

Umfassende Bepflanzungsmaßnahmen<br />

zur Klimaanpassung und Lebensqualität<br />

sind geplant: Fassaden- und Dachbegrünung,<br />

Gewächshäuser, freibleibende<br />

Grünflächen als Spiel- und Kulturräume,<br />

Erhalt und Neupflanzung großer<br />

Laubbäume, etc.<br />

Doch auch das Thema Wasser spielt eine<br />

wichtige Rolle. Unter dem Begriff<br />

Schwammstadt erfolgt eine starke Retention<br />

von Regenwasser durch offene und<br />

unterirdische Rigolensysteme, Zisternen<br />

Durch entsprechende Bepflanzung und<br />

Filterzonen im Uferbereich wird das<br />

Wasser gereinigt.<br />

Offene Grünflächen am Parkrand bedeuten<br />

auch Barrierefreiheit für Tiere.<br />

Neue Gebäudetypologien und hybrid gebaute<br />

Gebäude bestimmen das Bebauungskonzept.<br />

Innovative offene Architektur in modularer<br />

Bauweise garantiert ein flexibles Wohnen<br />

für zukünftige Bedürfnisse: Gebäude<br />

mit robustem Rahmen, nutzungsoffen<br />

und multicodierbar, wo Veränderbarkeiten<br />

leicht möglich sind. So entstehen<br />

einfache Baukastensysteme mit variablen<br />

Größeneinheiten zur vielfältigen Nutzung.<br />

Wohnflächen werden der jeweils<br />

aktuellen Verwendung und dem tatsächlichen<br />

Bedarf angepasst.<br />

Die neue Parkkante wertet die historische<br />

Achse vom Schlossplatz bis zum<br />

Schloss Rosenstein sowohl räumlich wie<br />

programmatisch auf und gibt ihr deren<br />

städtebauliche Bedeutung wieder zurück.<br />

Das vorgeschlagene Konzerthaus an der<br />

Wolframstraße wirkt dabei als wichtiger<br />

Gelenkpunkt.<br />

Markus Weismann, asp Architekten: Klar ist, dass das Konzept allein in<br />

seiner Gesamtheit seine volle Wirkung entfalten kann. Der Rahmen, den wir<br />

geschaffen haben, ist deshalb sehr robust, obgleich er eine hohe Flexibilität<br />

aufweist, um sich an die verändernden Anforderungen anpassen zu können.<br />

Unseren Wettbewerbsentwurf haben wir also als präzise Setzung und Vorschlag<br />

verstanden, mit dem wir auch einen konkreten Ausgangspunkt für<br />

den Planungsprozess schaffen wollten.<br />

sowie eine extensive Dachbegrünung.<br />

Höfe, Quartiersplätze und Straßenräume<br />

werden nicht unterbaut und die Versiegelung<br />

wird minimiert. Bei Starkregen wird<br />

anfallendes Oberflächenwasser über die<br />

neue, barrierefreie Topografie in bepflanzten<br />

Rinnen durch das Quartier geleitet.<br />

Der Parksee an der Kante zum Unteren<br />

Schlossgarten nimmt das Wasser<br />

auf und bietet den Bewohnern des<br />

Quartiers, wie auch den Besuchern des<br />

Rosensteinparks einen neuen hochwertigen<br />

Aufenthaltsort zwischen Innenstadt<br />

und Neckar.<br />

Das gesamte Quartier ist als autoarme<br />

Zone angelegt. Ein integriertes, innovatives<br />

Verkehrs-Konzept fördert nachhaltige<br />

Mobilitätsformen. Ein weites Netz an<br />

Fahrradwegen durchzieht das Viertel.<br />

Neue Lösungen einer urbanen Logistik<br />

entstehen mit einem nachhaltigen, klimafreundlichen<br />

Lieferverkehr durch<br />

E-Cargo-Bikes.<br />

Quartiershubs als Mikro- und Makrodepots<br />

dienen zur Verteilung von Warenlieferungen<br />

und sind zugleich zentrale<br />

Quartiershubs als Mikro- und Makrodepots<br />

dienen zur Verteilung von Warenlieferungen.<br />

den vielfältig belebt als Aktionsfläche,<br />

sozialer Treffpunkt und Sportstätte.<br />

Das neue <strong>Stuttgart</strong> Rosenstein ist eine<br />

zukunftsweisende städtebauliche Jahrhundertchance<br />

für <strong>Stuttgart</strong>. Eine Chance,<br />

die sich aber nur gesamtheitlich verwirklichen<br />

lässt, nicht als Ideen-Pool aus<br />

dem die „Rosine“ als einzelne Komponenten<br />

herausgepickt werden. Ein lebendiges,<br />

pulsierendes und vermischendes<br />

Viertel soll entstehen, das bislang getrennte<br />

Stadteile miteinander vereint und<br />

zu einem besseren Stadtklima beiträgt. <br />

red<br />

Cem Arat, asp Architekten: Die gebaute Umwelt hat einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Vielfalt der Ökosysteme und damit auch auf die Wahrung<br />

unserer langfristigen Lebensgrundlagen. Gleichzeitig bildet sie den<br />

Nährboden für gesundes, qualitätvolles Leben innerhalb der Stadt. Wir<br />

sind davon überzeugt, dass die neue Qualität der klimaangepassten Stadt<br />

sowohl in der Dichte als auch in naturnaher Freiraumgestaltung bestehen<br />

muss. Für <strong>Stuttgart</strong> Rosenstein wollten wir deshalb Freiräume schaffen, die<br />

sowohl den Artenschutz fördern als auch – auf sozialer Ebene betrachtet –<br />

die Lebensqualität steigern.<br />

Ankommensorte: Parkierung, Sharing<br />

Mobility, Multimodalität-Knotenpunkte,<br />

Energiezentralen, Recyclinghub und<br />

somit auch sozialer Treffpunkt. Erdgeschosszonen<br />

und Dachlandschaft wer-<br />

Cem Arat, Dipl.-Ing. Architekt, und<br />

Markus Weismann, Dipl.-Ing. Architekt<br />

und Stadtplaner, sind beide Geschäftsführende<br />

Gesellschafter bei asp Architekten<br />

und beim Projekt <strong>Stuttgart</strong> Rosenstein<br />

führend verantwortlich.<br />

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Visualisierung: asp Architekten/Koeber Landschaftsarchitektur

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