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WOLL Elternratgeber Ausbildung + Karriere 2022/2023 HSK

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lungen beraten die beiden die Gäste, verkaufen Produkte<br />

und unterstützen bei der Vor- und Nachbereitung diverser<br />

Behandlungen. Zudem sorgen sie und ihre Kolleginnen<br />

dafür, dass der Wellness- und Behandlungsbereich immer<br />

ein Wohlfühlort für die Gäste darstellt.<br />

Das Sauerland ruft<br />

Kaum eine Branche ist so international wie die Hotelbranche.<br />

Hast du hier eine gute <strong>Ausbildung</strong> absolviert,<br />

kannst du auf der ganzen Welt arbeiten, denn die Skills,<br />

die du hier lernst, sind dieselben. Firuz Eshonov (26)<br />

und Jahongir Muhamadiev (18) sind Auszubildende zum<br />

Hotelfachmann im Gasthof Schütte. Sie sind aus Tadschikistan<br />

nach Deutschland<br />

gekommen.<br />

Firuz ist schon eine Weile<br />

hier. Er wollte nach seinem<br />

Wirtschaftsstudium in Tadschikistan<br />

ursprünglich eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Landwirt<br />

machen, merkte aber schnell,<br />

dass er lieber mit Menschen<br />

arbeiten möchte – und das<br />

geht ganz wunderbar im Hotel. Das fand auch Jahongir,<br />

der nicht nur wegen der <strong>Ausbildung</strong>, sondern auch wegen<br />

der Sprache ins Sauerland gekommen ist. „Während<br />

meiner Schulzeit habe ich bereits drei Jahre Deutsch gelernt,<br />

aber es ist schwer, das<br />

Sprechen zu lernen, wenn<br />

du niemanden außerhalb des<br />

Unterrichts hast, mit dem<br />

du dich auf Deutsch unterhalten<br />

kannst“, stellt er fest.<br />

Im November 2021 kam er<br />

daher nach Deutschland. Erfahrung<br />

in der Gastronomie<br />

hatte er schon im Restaurant<br />

seines Onkels gesammelt. Dort fühlte er sich frei und es<br />

fiel ihm leicht, mit den Gästen in Kontakt zu sein.<br />

Firuz fand den Gasthof Schütte über das Internet. Jahongir,<br />

sein Cousin, schließlich über Firuz, der nur Gutes zu<br />

berichten hatte. „Wenn die Sprache ausreicht, dann ist es<br />

eigentlich kein Problem, einen <strong>Ausbildung</strong>splatz zu bekommen.<br />

Dann kann man sich bewerben, wie alle anderen<br />

das auch tun.“<br />

Janhongir Muhamadiev<br />

Firuz Eshonov<br />

Natürlich war und ist das Thema Sprache immer präsent.<br />

Jahongir erzählt: „Es dauerte eine Weile, bis ich mich an<br />

die Sprache gewöhnt hatte. Aber dann wurde es leichter.“<br />

Firuz ging es ähnlich. Der Google-Übersetzer war ständiger<br />

Begleiter in der Berufsschule und vor allem Fächer wie Religion<br />

oder Politik fielen schwer. Hilfreich war es da, dass<br />

sie mit anderen Nicht-Muttersprachlern in einer Klasse<br />

waren: Mitschüler und Mitschülerinnen verschiedener Nationalitäten<br />

stehen vor ähnlichen Schwierigkeiten, können<br />

so ihre Erfahrungen teilen und sich helfen. Im Hotel selbst<br />

war das von Anfang an kein großes Problem. „Unsere Kollegen<br />

und auch der Chef und die Chefin sind sehr verständnisvoll<br />

und wenn wir einmal etwas nicht verstehen,<br />

dann wiederholen sie es geduldig“, so Firuz. Und: „Egal,<br />

wie gut die Sprache ist, es ist wichtig, dass einem die Arbeit<br />

Spaß macht, der Rest kommt von allein.“<br />

Arbeiten im Team und auf Augenhöhe<br />

Eine <strong>Ausbildung</strong> in Hotellerie und Gastronomie bringt<br />

Abwechslung und Expertise in einem Beruf mit Zukunft.<br />

Die Auszubildenden sind sich einig: Es ist vor allem die<br />

Arbeit im Team, die Freude bereitet und eine <strong>Ausbildung</strong><br />

in einem familiären Umfeld mit Chefs und Chefinnen, mit<br />

denen man auf Augenhöhe sprechen kann. Und dann ist<br />

da noch das Sauerland. Kemal sagt: „Man muss nicht nach<br />

Hamburg oder ins Allgäu, um diesen Beruf zu erlernen.<br />

Unsere Gäste kommen aus der ganzen Welt hierher. Das<br />

hat mir die Augen dafür geöffnet, wie schön das Sauerland<br />

ist.“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> <strong>2022</strong> - 153

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