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HANNOVER MESSE <strong>2022</strong><br />
SOFTWARE-ABONNEMENTS IM DIGITALEN ZEITALTER<br />
MODELLE, CHANCEN<br />
UND RISIKEN<br />
Anstatt Lizenzen zu kaufen, gibt es heute unterschiedliche Möglichkeiten, eine<br />
Software oder damit verbundene Dienste zu mieten. Welche Modelle gibt es,<br />
für wen eignen sie sich und welche Vorteile ergeben sich dadurch? Oder anders<br />
gefragt: Gibt es auch Risiken, die damit verbunden sind? Folgender Beitrag<br />
nimmt all das insbesondere unter wirtschaftlichen Aspekten unter die Lupe.<br />
Mit einem Software-Abonnement zahlen Unternehmen<br />
für den Zugang nur so lange wie sie ihn benötigen. Viele<br />
Kunden ziehen monatliche Abo-Zahlungen vor, anstatt<br />
vorab einen größeren Betrag zum Erwerb der Software<br />
zu bezahlen. Software-Abonnements garantieren, dass sie<br />
immer Zugriff auf aktualisierte Funktionen erhalten und nicht für<br />
Upgrades auf neue Versionen bezahlen müssen.<br />
Der Begriff Abonnement ist bei Software doppelt belegt. In den<br />
meisten Fällen meint man ein Mietmodell bzw. Lizenz-Abonnement,<br />
bei dem der Anwender die Software nicht kauft, sondern<br />
mietet. Damit hat er am Anfang keine hohen Kosten und keine<br />
größeren Risiken bei der Anschaffung der Software. Außerdem ist<br />
in diesem Mietmodell in der Regel die aktuelle Version der Software<br />
enthalten. Damit profitiert der Anwender von neuen Funktionen,<br />
die er beim klassischen Kaufmodell erst separat erwerben<br />
müsste. Beendet der Anwender die Miete, dann erlischt die Berechtigung,<br />
die Software zu nutzen.<br />
Die zweite Auslegung ist ein Wartungs-Abonnement. Hier kauft<br />
der Anwender die Software und schließt einen Wartungsvertrag<br />
ab. Während der Laufzeit des Wartungsvertrags hat der Anwender<br />
das Recht, die jeweils aktuelle Version der Software einzusetzen.<br />
Mit dem Ende des Wartungsvertrags kann der Anwender die<br />
zum Endzeitpunkt aktuelle Version der Software auch über das<br />
Abonnement hinaus weiter einsetzen.<br />
In der Abwicklung sind Lizenz- und Wartungs-Abonnements<br />
in der Regel gleich. Der Anwender schließt einen Vertrag ab, der<br />
sich automatisch verlängert, wenn er nicht mit einer Vorlaufzeit<br />
von 14 bis 90 Tagen gekündigt wird. Die Grenzen zwischen diesen<br />
beiden Modellen sind fließend. So ist es bei einem Virenscanner<br />
üblich, dass nach dem Ende des Abonnements die Software<br />
zwar weiterläuft, aufgrund von fehlenden Updates der Virensignaturen<br />
aber quasi nutzlos ist. Bei einigen Entwicklungswerkzeugen<br />
erhält man am Ende des Lizenz-Abonnements die letzte<br />
Version als dauerhafte Fallback-Lizenz.<br />
WIE SIEHT DER TECHNISCHE ABLAUF AUS?<br />
Für den automatisierten Ablauf von Abonnements ist ein Lizenz-<br />
Aktivierungsserver im Internet erforderlich, zum Beispiel Code-<br />
Meter License Central. Im Standardablauf wird mit Abschluss des<br />
Abonnements eine zeitlich befristete Lizenz erzeugt, die mit dem<br />
vorläufigen Ende des Abonnements abläuft. Ist die Kündigungsfrist<br />
verstrichen, wird die Lizenz im Hintergrund automatisch<br />
verlängert. Der Trigger für die Verlängerung kann von einem<br />
extra dafür vorgesehenen CRM-, ERP- oder E-Commerce-System,<br />
zum Beispiel Zuora oder SAP EMS, erfolgen und zum Aktivierungsserver<br />
übermittelt werden. Wahlweise kann der Aktivierungsserver<br />
diese Verlängerung auslösen und dem Abrechnungssystem<br />
zurückmelden. Ab diesem Zeitpunkt stellt der Aktivierungsserver<br />
eine verlängerte Lizenz für den Anwender zur Verfügung.<br />
Die lizenzierte Software prüft regelmäßig, ob<br />
Lizenzverlängerungen vorliegen, und überträgt diese auf den<br />
26 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>Hannover</strong> <strong>Messe</strong> <strong>2022</strong>