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HANNOVER MESSE <strong>2022</strong><br />
Druckkraftaufnehmer<br />
sind Deformationskörper,<br />
die sich unter Einwirkung<br />
einer Kraft verformen<br />
Dünnfilmtechnik für Antriebe in Industriemaschinen wie Einpresskits<br />
oder Fügemaschinen. Deren Sensor wird nacheinander<br />
aus mehreren dünnen Schichten aufgebaut (gesputtert). Eine davon<br />
enthält vier Dehnungsmessstreifen, die zu einer Wheatstone-<br />
Brücke verschaltet werden. Für redundante Ausführungen können<br />
auch ohne Weiteres acht Messstreifen aufgebracht werden.<br />
Der fertige Sensor wird anschließend automatisch in den Kraftflusskanal<br />
des Aufnehmer-Grundkörpers geschweißt. Gemeinsam<br />
mit einem Verstärker für das Ausgangssignal wird die Messzelle<br />
zu einer kompakten und temperaturkompensierten <strong>Messe</strong>inheit<br />
kombiniert.<br />
Kraftaufnehmer dieser Kategorie können flexibel eingesetzt<br />
werden. Die Geräte aus der Typenreihe F23 von Wika zum Beispiel<br />
sind für eine Nennkraft bis 500 kN ausgelegt. Sie arbeiten<br />
mit den gängigen Analogsignalen 4 – 20 mA und 0 – 10 V sowie<br />
mit dem Kommunikationsprotokoll CANopen. Vor allem die Ausführung<br />
mit dem digitalen Ausgang eignet sich für die Integration<br />
in automatisierte Prozesse.<br />
BELIEBIG POSITIONIERBAR<br />
Dünnfilm-Kraftaufnehmer können aufgrund des Einschraubgewindes<br />
ohne großen Aufwand in nahezu jeden Linearantrieb eingebaut<br />
werden. Die Position spielt keine Rolle, da die Last innerhalb<br />
der Kraftkette eines Antriebs überall gleich ist. Bei einem<br />
großen Teil der Antriebe wird das Messgerät an der Krafteinleitung,<br />
also am Ende des Schubaggregats, platziert, weil dies dort<br />
am einfachsten möglich ist. Dies ist zum Beispiel bei Einpressoder<br />
Stanzmaschinen der Fall. Bei einer X-Typ-Schweißzange<br />
hingegen kontrolliert der Sensor die Kraft im Motorbereich am<br />
Ausgangspunkt der Scherenbewegung.<br />
Bei aller Freiheit der Positionierung müssen Anwender beim Einbau<br />
des Kraftaufnehmers die Querkraft als potenziellen Störfaktor<br />
ins Kalkül ziehen. Diese darf einen Wert von 5 % der Nennkraft<br />
KRAFTSENSOREN BIETEN<br />
ECHTEN MEHRWERT<br />
Die Maschinen von morgen richten sich immer<br />
weiter nach dem Nutzen des Anwenders. Bisher<br />
wurde die Kraft zwar günstig, aber nur indirekt<br />
gemessen, die Fehlerbalken summieren sich<br />
entsprechend für den gesamten Prozess. Durch<br />
die direkte Messung bieten Kraftsensoren einen<br />
Mehrwert, der sich sehr schnell amortisiert.<br />
DR.-ING. MARKUS HEIDL, WIKA<br />
Alexander Wiegand SE & Co. KG, Klingenberg<br />
Ihr Kompass zur <strong>Hannover</strong> <strong>Messe</strong> <strong>2022</strong> DIGITAL SCOUT 47