SOM_3_2022
Arzneipflanzen, Funktionelle Störungen im Mund- und Kieferbereich, Antikörperfreisetzung, Mundgsundheit, Störfelder, Posturologie , Esskultur , Süßholz
Arzneipflanzen, Funktionelle Störungen im Mund- und Kieferbereich, Antikörperfreisetzung, Mundgsundheit, Störfelder, Posturologie , Esskultur , Süßholz
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Wissenschaft
Schritt 3: Integration der integrierten Aktivierung
Im nächsten Schritt werden die Dysfunktion (Vibration am
Oberkiefer) und der Kontakt zur Aufhebung der Dysfunktion
(in unserem Beispiel MOG) zeitgleich oder kurz nacheinander
aktiviert und über einen zusätzlichen Reiz an der Schädelkalotte
(Integrationsreiz) integriert (Abb. 5). Der Integrationsreiz ist
ein Erfahrungswert und geht auf Allan Phillips, DO in Neuseeland
zurück.
Vibration über dem 24er oder auch über dem 44er eine Inhibition
eines Muskels auslöst. Ist das nicht der Fall kann man von
einer recht spezifischen Reaktion im N. maxillaris rechts ausgehen.
Diese vergleichenden Tests sind wichtig, ein auffälliger
Test muss sich ja in irgendeiner Weise von einem unauffälligen
Test unterscheiden.
Abb. 5: Integration des korrigierenden Reizes an der MOG und über die Schädelkalotte oberhalb der Ohren beidseits.
Warum ein Muskel tatsächlich
bei einem Reiz inhibiert, und bei
einem anderen Reiz am gleichen
Nerv nicht, ist letztlich unklar.
Eine sehr allgemeine Theorie ist,
dass der Reiz eine Störung im Nervensystem
verursacht, die dadurch
aber nicht verursacht werden sollte.
Oder anders gesprochen, das
Nervensystem zeigt an der Stelle
ein zu leichte Störbarkeit. Durch
die Aktivierung des im zweiten
Schritt ermittelten Kontaktes kann
diese Störbarket reduziert werden.
Wie ist das möglich? Tauchen wir
dafür noch mal etwas tiefer in die
Physiologie ein.
Nach der Integration wird der ursprüngliche Störreiz erneut
getestet, und falls weiterhin auffällig mit weiteren Kontakten
integriert, falls nicht mehr auffällig werden weiter Reiz-Qualitäten
am Oberkiefer/Zahn getestet und gegebenenfalls integriert.
So können propriozeptive und interozeptive Leitungen getestet
werden.
Praktische Tatsachen und theoretische
Interpretationen
Was sind die Tatsachen, und was ist das was wir denken, was
da passiert? Als Tatsache könnte man erst mal damit anfangen
zu sagen, dass z.B. Druck keine Inhibition eines Muskels verursacht
hat, Vibration aber schon, es also eine Veränderung der
Reaktion gegeben hat. Zudem kann es sein, dass eine Inhibition
in den ipsilateralen Extremitäten nicht aber in den kontralateralen
Extremitäten auftaucht. Zudem könnte man testen, ob die
Nervensignale
Nervensignale bestehen, neben den Neurotransmitter Signalen,
aus zwei verschiedenen elektrischen Signalen. Das eine Signal
ist das bekannte Aktionspotenzial. Es ist ein digitales an-oderaus
Signal und übermittelt den Inhalt der Informationen.
Digitale Signale sind dafür sehr gut geeignet, da sie eine hohe
Informationsdichte übermitteln können. Damit der Inhalt
übermittelt werden kann müssen sich jedoch die weit auseinander
liegenden Zellsysteme zunächst einmal synchronisieren.
Dieser Vorgang wird in Bezug auf die Muskulatur kortiko-motorische
Kohärenz (5) genannt (Abb. 6). Wenn man gleichzeitig
ein EEG und ein EMG abnimmt, sieht man dabei, dass die
Zellen im ZNS und die Zellen im Muskel elektrisch gekoppelt
sind. Letztlich funktionieren alle Kommunikationssysteme,
die wir technisch nutzen, auf ähnliche Weise. Für die Nutzung
des Internets zum Beispiel ist es notwendig, dass der Router
Abb. 6:
Zellkomunikation
Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 3/2022 15