SOM_3_2022
Arzneipflanzen, Funktionelle Störungen im Mund- und Kieferbereich, Antikörperfreisetzung, Mundgsundheit, Störfelder, Posturologie , Esskultur , Süßholz
Arzneipflanzen, Funktionelle Störungen im Mund- und Kieferbereich, Antikörperfreisetzung, Mundgsundheit, Störfelder, Posturologie , Esskultur , Süßholz
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über ausgewählte Arzneipflanzen und
deren bioaktive Inhaltsstoffe ab Seite 6
Aufgrund der deutlichen Menge an Triterpensaponinen
und der demzufolge
antiinflammatorischen Wirkung rückt
die Süssholzwurzel in den Mittelpunkt
des Pflanzenportraits ab Seite 42.
Was macht man, wenn keine eindeutige
Befundung möglich ist? Ist Psychologisierung
der Schlüssel? Oder kann
auch eine funktionelle Störung Ursache
des Übels sein. Dieser Frage geht Philip
Eckardt in seinem Artikel über die Diagnostik
und Behandlung funktioneller
Störungen ab Seite 14 nach. Störungen
können auch mit der Elektroakupunktur
nach Voll aufgedeckt werden. Einige von
Ihnen arbeiten bereits seit Jahren mit
dieser Methode. Für diejenigen, denen
dieses Verfahren noch unbekannt ist,
stellt Ihnen Knut Henning die Elektroakupunktur
vor und erläutert, inwiefern
Störfelder im Mund- und Kieferbereich
mögliche Ursachen von chronischen
Krankheiten sein können.
Wussten Sie eigentlich, dass Ekel die
Antikörperfreisetzung im menschlichen
Speichel fördert? Das könnte ganz neue
Perspektiven bei diversen Behandlungsansätzen
befördern. Allerdings klappt
das nicht mit jeder Art von Ekel. Wovor
Sie sich zur Anitkörpergewinnung genau
ekeln sollten, erfahren Sie auf Seite 18.
Es soll ja Menschen geben, die sich - unabhängig
von dem Gedanken an Antikörper
- vor dem ein oder anderen Lebensmittel
ekeln. Wenn Sie dieses nicht
tun und - ganz im Gegenteil über leckeres
Essen nachdenken und sich ein solches
zubereiten, dann bringen Sie wahrscheinlich
auch die passende Esskultur
mit. Monika Pirlet-Gottwald hat ab
Seite 32 ein paar Ideen, wie die Esskultur
zu einem Teil der zahnärztlichen
Therapie werden kann. Neun wertvolle
Tipps helfen dabei; diese können Sie
auch gerne an Ihre Patienten und Patientinnen
weiter geben.
Gelegentlich soll der Genuss von Speisen
zu unangenehmen Gerüchen aus
dem Mundraum führen. Aber nicht nur
entsprechende Lebensmittel begründen
schlechten Atem. Halitosis plagt etwa
jede vierte Person in Europa. Die Betroffenen
berichten von Einschränkungen
im sozialen Leben, von der Isolation
von anderen Menschen und sogar von
schlechteren Chancen im Berufsleben.
In etwa 90% alles Fälle liegt das Problem
im Mundraum, in einigen Fällen
kann auch ein internistisches Problem
als Ursache vorliegen. Die bekanntesten
Ursachen von Mundgeruch sind Zungen-
und Zahnbelag, marginale und
profunde Parodontitiden, multiple kariöse
Läsionen, Zahnfleischerkrankungen,
sowie auch insuffizient gepflegter
Zahnersatz. In den überwiegenden Fällen
kommt es durch bakterielle Zersetzung
zur Bildung von unangenehmen
Atem. Eine Reduzierung der Bakterien
und ihrer Abbauprodukte ist z.B. ein
wirksamer Therapieansatz. In seltenen
Fällen liegen internistische Ursache vor,
beispielsweise ein schlecht eingestellter
Diabetes mellitus, Reflux, Tonsillensteine,
oder Leber- oder Nierenprobleme.
Dieses muss dann an anderer Stelle als
der Zahnarztpraxis abgeklärt werden.
Da es nicht immer leicht ist, den Patienten
oder die Patientin konkret anzusprechen,
haben wir das Thema in der
Mensch und Mund aufgearbeitet. Vielleicht
hilft das als Einstieg in die Thematik
und dient Ihren PatientInnen als
Informationsgrundlage.
Übrigens wurde schon in der Antike
eine soziale Ächtung von unter Mundgeruch
leidenden Personen beschrieben.
So strafte die Göttin Aphrodite aus Wut
alle Bewohnerinnen der Insel Lemnos.
Sie gab den Damen schlechten Atem.
Das hatte zur Folge, dass alle Männer
die Insel fluchtartig verließen. Ein geselliges
Miteinander der Geschlechter war
wohl somit nicht mehr möglich. Damit
es nicht soweit kommt, sorgen Sie für die
Geruchsneutralität Ihrer PatientInnen -
zum Wohle aller, der ProtagonistInnen
selbst und natürlich der Menschen, die
in sich in unmittelbarer Nähe befinden.
Und sollte man demnächst bei Freunden
zu Gast sein, sei es im privaten oder auf
einem Kongress, schadet es nicht, den
eigenen Atem zu überprüfen. Aber: Sie
sind ja vom Fach und können reagieren,
bevor es zu größeren Fluchtbewegungen
kommt.
Herzlichst
Ihre
Constance Nolting
Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 3/2022 5