19.09.2022 Aufrufe

SOM_3_2022

Arzneipflanzen, Funktionelle Störungen im Mund- und Kieferbereich, Antikörperfreisetzung, Mundgsundheit, Störfelder, Posturologie , Esskultur , Süßholz

Arzneipflanzen, Funktionelle Störungen im Mund- und Kieferbereich, Antikörperfreisetzung, Mundgsundheit, Störfelder, Posturologie , Esskultur , Süßholz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pflanzenportrait

Süßholz - Glycyrrhiza Glabra

Wohlschmeckend und nützlich – auch für Mund und Zähne

Eine Ehrung vorweg: Süßholz wurde 2012 in Deutschland zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Anerkennung

einer langen Geschichte: Schon im 14. Jahrhundert wurde der eingedickte Saft der Süßholzwurzel

in Deutschland genossen – gewissermaßen eine Vorform der heutigen Lakritze. Dabei ist die

Verwendung von Süßholz noch viel älter: Die Wurzeln der Pflanze werden schon seit Jahrtausenden

in der Volksmedizin vieler Regionen auf der Welt geschätzt. Denn Süßholz entfaltet vielfältige positive

Einflüsse auf den menschlichen Körper – und könnte sogar in Zusammenhang mit COVID-19 noch

viel positives Potenzial besitzen.

Die Gattung der Süßhölzer (Glycyrrhiza)

gehört zur Familie der

Hülsenfrüchtler (Fabaceae), zu

denen beispielsweise auch Erbsen,

Bohnen und der Ginster gezählt werden.

Echtes Süßholz (Glycyrrhiza glabra)

ist vor allem bekannt durch die aus der

Süßholzwurzel gewonnene Süßigkeit

Lakritze – ein Name mit kurvenreicher

Etymologie. Der deutsche Name Lakritze

geht über mittelhochdeutsch lakeritze

und mittellateinisch liquiritia wie

der Gattungsname auf das lateinische

glycyrrhiza zurück. Dieses wiederum ist

ein Lehnwort aus dem griechischen glykyrrhíza

von γλυκύς (glykys, „süß“) und

ῥίζα (rhiza, „Wurzel“). Mit dem Begriff

glycyrrhizium (also: Süßwurzel) wurde

ursprünglich die trockene Wurzel, dann

die ganze Pflanze bezeichnet.

Der lateinische Name wurde bereits im

Mittellateinischen unter dem Einfluss

von liquor („Flüssigkeit“) volksetymologische

zu liquiritia, woraus dann die

deutsche Bezeichnung Lakritze entstanden

ist.

Süßholz: Glycyrrhiza

glabra

Systematik:

Eurosiden I

Ordnung: Schmetterlingsblütenartige

(Fabales)

Familie: Hülsenfrüchtler

(Fabaceae)

Unterfamilie: Schmetterlingsblütler

(Faboideae)

Gattung: Süßhölzer (Glycyrrhiza)

Art: Echtes Süßholz

Systematik und Merkmale

Das Süßholz ist in der Mittelmeerregion

und in Westasien beheimatet. Es ist

frostempfindlich und bevorzugt volle

Sonne und tiefe, humusreiche, durchlässige

Erde. Heute wird Süßholz hauptsächlich

in China, Russland, der Türkei,

Italien, Bulgarien und Spanien angebaut.

Die Gattung der Süßhölzer (Glycyrrhiza)

umfasst ca. 30 verschiedene Arten, von

denen drei medizinisch genutzt werden:

• Glycyrrhiza glabra L. („echtes“ Süßholz)

• Glycyrrhiza inflata

• Glycyrrhiza uralensis

Süßholz ist eine mehrjährige, krautige

Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis zu

150 Zentimetern erreicht. Eine dicke,

holzige Pfahlwurzel bildet zahlreiche Nebenwurzeln

mit meterlangen Ausläufern.

Die verholzten, faserigen Wurzeln sind

gelb gefärbt mit graubrauner Rinde. Im

Spätsommer (Juni bis Juli) erscheinen

bläulich-violette und weiße Schmetterlingsblüten.

Als Früchte bilden sich später

Hülsen, die zwei bis acht Samen enthalten.

Die Wurzeln – die medizinische interessanten,

weil nutzbaren Teile – werden im

Herbst geerntet. Bei der Ernte werden die

oft meterlangen, dreijährigen Wurzeln so

geschnitten, dass die Stammpflanze erhalten

bleibt.

42 Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 3/2022

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!