SOM_3_2022
Arzneipflanzen, Funktionelle Störungen im Mund- und Kieferbereich, Antikörperfreisetzung, Mundgsundheit, Störfelder, Posturologie , Esskultur , Süßholz
Arzneipflanzen, Funktionelle Störungen im Mund- und Kieferbereich, Antikörperfreisetzung, Mundgsundheit, Störfelder, Posturologie , Esskultur , Süßholz
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Praxis
4. Prüfen Sie ob es einen zeitlichen Zusammenhang zwischen
Auftreten der Kopfschmerzen und dem Einsetzten
einer festen Zahnspange oder eines Retainers gibt.
Ich konnte in den letzten Jahren immerhin 3 jungen Patienten
alleine durch die Empfehlung ihren Retainer entfernen zu lassen,
von ihrer Migräne befreien. Hier müssen wir verstehen,
von Kopfschmerz ist ein Dauerkopfschmerz, der progressiv zunimmt
und immer unerträglicher wird. Oft setzen sich dann
noch Migräneattacken darauf. Der RANTES- Wert kann allerdings
auch bei Artritis oder anderen Entzündungen ansteigen.
6. Entstören Sie neuraltherapeutisch alle, insbesondere aber,
die im Kopf/ Hals/ Nackenbereich vorliegenden Narben.
Insbesondere vor Kieferorthopädischen Maßnahmen.
Jede Narbe kann Hautrezeptoren dehnen und dadurch Fehlinformationen
an den Rezeptoren des Gammaregelkreises verursachen,
wodurch ein Muskel falsch reguliert wird. So lösen
beispielsweise Narben auf der Bauchmitte eine Verlagerung des
Körperschwerpunktes und der Scapularebene nach vorne, während
seitliche Narben Rotationen auslösen. Sehr häufig erlebe
ich, dass ich eine Narbe am Hals mit Procain infiltriere und
danach ein stark rotations-eingeschränkter Kopf plötzlich frei
rotiert in beide Richtungen. Pathologische Narben stellen ein
Hindernis sowohl für die posturologische Untersuchung, als
auch für die posturale Umprogrammierung und die erfolgreiche
kieferorthopädische Behandlung dar.
dass der Körper als Ganzes gesehen werden muss und wir nie
eine Spannung im Körper verändern können ohne damit die
Spannungsverhältnisse im gesamten Körper zu beeinflussen.
(Tensegity-Modell) Wird zum Beispiel die Incisura maxillaris
verklammert, so kann es sein, dass sich Spannungen, die sich
normalerweise dort entladen hätten, zu Spannungen an anderen
Schädelnähten führen und dort den Trigeminusnerv triggern,
und/oder sich über die myofaszialen Ketten auf die Wirbelsäule
legen und dort eine Skoliose auslösen.
5. Prüfen Sie bei chronischen Kopfschmerzpatienten
ob NICOS (Neuralgie induzierende, Cavitäten
bildende Osteolysen des Kieferknochen) vorliegen.
Ein interessanter, bei NICOS immer erhöhter, aber nicht spezifischer
Laborwert ist „RANTES.“ (Ein chemotaktisches Zytokin
mit proinflammatorischer Wirkung, welches durch TNF-Alpha
und Interleukin 1 induziert wird). Wenn dieser Wert erhöht ist,
lohnt es sich mit bildgebender Diagnostik nach Kieferosteolysen
zu suchen. Leider sind diese nicht immer im OPG und auch
nicht in der DVT zuverlässig zu erkennen. Deshalb empfehle
ich in diesem Fall eine CAVITAT oder CAVITAU- Knochendichtemessung
durchzuführen. Bei dieser Untersuchung ist
gesunder Knochen grün dargestellt und aufgelöste, osteolytische
Areale werden rot dargestellt. Typisch ist bei dieser Art
7. Arbeiten Sie, wenn Sie das Gebiss kieferorthopädisch behandeln
wollen, mit einem Kollegen mit posturologischer
Ausbildung zusammen.
… oder machen Sie selbst eine Posturologische Ausbildung bei
der Forschungsgruppe-Posturologie! So haben Ihre Patienten
und Patientinnen ein schönes Gebiss und die Sicherheit, eine
Skoliose oder ein chronisches Kopfschmerzsyndrom vermeiden
zu können. Hilfreich sind die Informationen der Webseite der
Forschungsgruppe Posturologie unter: www.posturmedizin.de.
Autor
Dr. med. Roland Pfeiffer
Alexanderstr. 46
70182 Stuttgart
Tel. 0711/ 24847175
Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 3/2022 37