Diskurs 3/2022

Fotos © Privat
Corona macht erfinderisch. Ein Trainingstag fand so Pandemie-bedingt im
Wald statt. Diese Aktion stärkte den Sportsgeist, aber auch das Gemeinschaftsgefühl
der Tanzgruppen.
kinder“ gemeinsam trainieren, mit
zehn Jahren darf dann zu den „Werwölfen“
gewechselt werden.
„Uns geht es nicht um den Wettbewerb,
sondern um das soziale Miteinander“,
macht Nathalie Engel deutlich. Egal
ob bei den „Großen“ oder bei den „Kleinen“:
Jede Gruppenstunde startet mit
einem Gesprächskreis.
„Die Themen, die die Kinder und Jugendlichen
mit in die Runde bringen,
sind ganz unterschiedlich“, sagt die
Trainerin. Da geht es um Schulisches
genauso wie um Streit in der Familie
oder den Beginn der Pubertät. Doch
„Wenn wir wahren Frieden in der
Welt erlangen wollen, müssen wir
bei den Kindern anfangen.“
egal wie groß die Probleme manchmal
sind – beim Tanzen vergessen die Kinder
und Jugendlichen alle Sorgen. Auf
dem Programm stehen immer wieder
mittwochs auch Spiele, zudem werden
Koordination, Beweglichkeit und
Taktgefühl gefördert. „Eines unserer
Ziele ist auch, das Selbstbewusstsein
unserer Schützlinge aufzubauen“, so
die 44-Jährige. Deshalb seien die Gesprächsrunden
– bei den „Wölfen“ auch
angereichert mit Rollenspielen – „unglaublich
wichtig“.
650
Kalorien...
... können beim Tanzen pro Stunde
verbrannt werden.
„Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein
toller Ausgleich zum Berufsleben“,
sagt Nathalie Engel. Seit März 2018 ist
sie Teil der Diakonie in Südwestfalen,
arbeitete zunächst im Fuhrpark-Sekretariat.
Mittlerweile hat sich das
Aufgabengebiet von Nathalie Engel
stark vergrößert. Leasing- oder Reifen-Angebote
finden, Rechnungen begleichen
und der Austausch mit der
Versicherung, wenn doch einmal ein
Unfall passiert ist: All das ist Teil ihres
Arbeitsalltages im IHW-Park in
Siegen-Eiserfeld. Dort kommen übrigens
auch die „Knöllchen“ der Dienstwagen-Fahrer
an. Sie landen ebenfalls
auf Nathalie Engels Schreibtisch. Zudem
ist die Netphenerin Ansprechpartnerin
für alle Haftpflichtangelegenheiten:
„Etwa bei kleineren Fällen
in der Pflege oder auch größere Gebäude-
und Sachschäden.“
Um ihre Tanzgruppen gründen zu
können, hat die zweifache Mama eine
Prüfung für die Übungsleiterlizenz C
Breitensport absolviert. Zudem nehmen
sie und Kerstin Gimmini auch
an Fortbildungen Teil, unter anderem
zur DTB-Kursleiterin Kindertanz. Worauf
die Theorie sie indes nicht vorbereiten
konnte, war der Ausbruch der
Pandemie. „Da standen wir plötzlich
da, ohne Halle, in der wir trainieren
durften.“ Doch die 44-Jährige fand alternative
Wege, damit die Kinder und
Jugendlichen aktiv bleiben konnten.
Realisiert wurde etwa eine Übungsstunde
in der Natur.
Nun läuft der Tanz-Betrieb wieder
ganz normal. Und auch die Feste, die
zu einem funktionierenden Vereinsleben
dazugehören, dürfen wieder stattfinden.
Gruselig ging es etwa an Halloween
zu, auch eine Weihnachtsfeier ist
geplant. Zudem beteiligen sich „Teen-
Wolfzz“ und „Dance Kidzz“ am Leben
im Dorf, tanzen auf Festen – und heimsen
mächtig Applaus ein.
Das Konzept des „Trainierens ohne
Leistungsdruck“ kommt bei Eltern
und Kindern gut an: „Viele unserer
Mitglieder sind schon seit den Anfängen
dabei“, so die Trainerin. Von den
Tanzkindern sind sie zu Tanzwölfen
geworden. „Und neue Gesichter sind
natürlich willkommen“, so Nathalie
Engel. Wer Interesse am Tanzen hat,
kann sich bei ihr per Mail an nathalie.engel@diakonie-sw.de
wenden. Informationen
gibt es im Internet unter
www.tv-eckmannshausen.de.
Stefanie Brendebach
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