Diskurs 3/2022
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Medizin<br />
Dr. Andreas Müller<br />
Mit abgestimmten<br />
Therapien dem<br />
Lungenkrebs den<br />
Kampf ansagen<br />
Thoraxchirurgie Das Bronchialkarzinom<br />
steht in der Rangliste<br />
der am häufigsten diagnostizierten<br />
Krebsarten weit oben.<br />
Wie sich Lungenkrebs äußert,<br />
wie die Diagnose abläuft und<br />
welche Behandlungen die besten<br />
Heilungschancen bieten,<br />
erläutert Dr. Andreas Müller,<br />
Chefarzt der Allgemein-, Viszeral-<br />
und Thoraxchirurgie am<br />
Diakonie Klinikum.<br />
Jährlich erkranken 34 000 Männer<br />
und 18 000 Frauen in<br />
Deutschland neu an Lungenkrebs.<br />
Bei Männern ist das Bronchialkarzinom<br />
damit die zweithäufigste,<br />
bei Frauen die dritthäufigste aller<br />
Krebserkrankungen. Besonders oft betroffen<br />
ist die Altersgruppe von 65 bis<br />
70 Jahren, doch erkranken auch deutlich<br />
jüngere Menschen an Lungenkrebs.<br />
„Hauptrisikofaktor für Lungen- oder<br />
Bronchialkrebs ist das Zigarettenrauchen“,<br />
weiß Dr. Andreas Müller, Chefarzt<br />
der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie<br />
an den beiden Standorten<br />
des Diakonie Klinikums Jung-Stilling<br />
in Siegen und Bethesda in Freudenberg.<br />
Neben dem Rauchen zählen erbliche<br />
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Faktoren oder auch äußere Einflüsse zu<br />
den Risikofaktoren. Dazu gehören im<br />
beruflichen Umfeld unter anderem radioaktive<br />
Strahlen, Dieselmotorabgase,<br />
Asbestbelastung und Quarzstäube, die<br />
die Lunge belasten. Die beste Strategie,<br />
um Lungenkrebs zu vermeiden, ist an<br />
erster Stelle der Verzicht auf das Rauchen.<br />
Berufliche Expositionen sollten<br />
eliminiert werden. Darüber hinaus sollte<br />
generell die Umweltbelastung mit<br />
Abgasen und Feinstaub reduziert werden.<br />
Einen schützenden Effekt haben<br />
körperliche Aktivität und eine gesunde<br />
Ernährung sowie Lebensführung, weiß<br />
der Experte.<br />
Die beste Strategie, um<br />
Lungenkrebs zu vermeiden, ist der<br />
Verzicht auf das Rauchen.<br />
Dr. Andreas Müller<br />
Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und<br />
Thoraxchirurgie am Diakonie Klinikum<br />
Symptome<br />
Wie auch bei anderen Tumoren gibt es<br />
beim Lungen- und Bronchialkarzinom<br />
häufig keine konkreten, wegweisenden<br />
Frühsymptome. Unspezifische lokale<br />
Symptome sind Husten, Luftnot,<br />
Schmerzen im Brustkorb, blutiger Auswurf,<br />
Schluckstörungen und Heiserkeit.<br />
Allgemeine Symptome wie Gewichtsverlust,<br />
allgemeine Schwäche, Fieber<br />
und Nachtschweiß können ebenfalls<br />
anfangs vorliegen. Darüber hinaus gibt<br />
es Symptome von möglicherweise bereits<br />
früh aufgetretenen Metastasen<br />
(Tochtergeschwülsten) in anderen Organen<br />
oder Begleitsyndrome wie starke<br />
Müdigkeit, Juckreiz oder auch Durchfall.<br />
Menschen mit den genannten Risikofaktoren,<br />
aber auch alle Patienten<br />
mit den beschriebenen Symptomen<br />
sollten zur Diagnostik ärztlichen Rat<br />
suchen. Der erste Ansprechpartner ist<br />
dabei häufig der betreuende Hausarzt,<br />
manchmal auch ein Lungenfacharzt<br />
oder weitere Spezialisten.<br />
Diagnose<br />
Neben einer ausführlichen Befragung<br />
und körperlichen Untersuchung werden<br />
zur Diagnose verschiedene bildgebende<br />
Methoden eingesetzt. Grundlage<br />
ist das Röntgenbild der Brustorgane in<br />
zwei Ebenen, möglicherweise ergänzt<br />
um eine Computertomographie (CT) des<br />
Brustkorbs und Oberbauchs mit und<br />
ohne Kontrastmittel. Eine weitere bildgebende<br />
Methode ist das PET-CT (Positronen-Emissions-Tomographie-CT),<br />
eine Kombination aus nuklearmedizinischer<br />
Untersuchung und CT. Das<br />
PET-CT kann vor allem bei der Ausbrei-