Diskurs 3/2022
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Pedaltrainer<br />
für die Senioren<br />
im „Haus Emmaus“<br />
Eine Spende in Höhe von 1000 Euro hat<br />
das „Haus Emmaus“, den Tagestreff der<br />
Diakonie in Südwestfalen, erreicht. Den<br />
symbolischen Spendenscheck überreichte<br />
Matthias Moos, Teilmarktleiter<br />
der Volksbank in Südwestfalen eG, in<br />
den Räumlichkeiten an der Siegener<br />
Ypernstraße am Fischbacherberg. Das<br />
Geld wurde investiert, um die Fitness<br />
der Gäste mit sogenannten Pedaltrainern<br />
zu stärken.<br />
„Wir betreuen Senioren, die sonst tagsüber<br />
oft allein wären. Gerade bei älteren<br />
Menschen ist die Gefahr der Vereinsamung<br />
“, so Tagestreff-Leiterin Kristin<br />
Kandzia. Verschärft werde dieses Risiko<br />
durch eventuell vorliegende körperliche<br />
Beeinträchtigungen – und nicht zuletzt<br />
auch durch die Corona-Pandemie.<br />
„Durch die Betreuung entlasten wir zudem<br />
die Angehörigen, die in dieser Zeit<br />
Im „Haus Emmaus“ überreichte Volksbank-Teilmarktleiter Matthias Moos die Spende an Tagestreff-Leiterin<br />
Kristin Kandzia (hinten, Mitte) und die Fundraising-Referentin Dr. Tabea Stoffers.<br />
ihrem Beruf nachgehen oder sich um andere,<br />
wichtige Dinge kümmern können“,<br />
führte Kandzia bei der Scheckübergabe<br />
weiter aus. Mit den Pedaltrainern<br />
konnte das reichhaltige Angebot – dazu<br />
zählt unter anderem das gemeinsame<br />
Singen, Gedächtnistrainings oder auch<br />
Spaziergänge – um eine weitere sportliche<br />
Komponente ergänzt werden. Die<br />
Freude ist groß: „Die Pedaltrainer sind<br />
bei uns fast jeden Tag im Einsatz“, so<br />
Kristin Kandzia.<br />
(stb)<br />
Was macht eigentlich...? Gabriele Hermann (64)<br />
Ein Gespräch in der Pause, eine Plauderei<br />
unter Kollegen. Und plötzlich fällt ein Name<br />
aus vergangener Zeit - verbunden mit der<br />
Frage: Was macht der oder die eigentlich?<br />
Wer denkt, im Ruhestand geht es ruhig<br />
zu, der irrt gewaltig. Zumindest ist<br />
das bei Gabriele Hermann ganz anders.<br />
28 Jahre lang war sie Teil der Diakonie-Familie.<br />
Vor rund eineinhalb Jahren<br />
tauschte die Koordinatorin der Selbsthilfekontaktstelle<br />
den Schreibtisch gegen<br />
mehr Freizeit ein. Langweilig war<br />
ihr bislang keine Minute. Vier Enkelkinder,<br />
der eigene Garten und jede Menge<br />
guter Bücher: Das sind nur ein paar der<br />
vielen Programmpunkte, die sich die<br />
64-Jährige auf ihre Ruhestands-Liste<br />
gesetzt hat.<br />
Der 1. September 1993 war Gabriele<br />
Hermanns erster Arbeitstag bei der Diakonie<br />
in Südwestfalen. Damals trat sie<br />
ihre Stelle im Krankenhaussozialdienst<br />
des Kredenbacher Krankenhauses an.<br />
Zwei Jahre später nahm sich die Siegenerin<br />
der Planungen an, einen Anlaufpunkt<br />
für Selbsthilfe-Suchende zu<br />
gründen. An den Start ging die „Koordinationsstelle<br />
für Selbsthilfegruppen<br />
am Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus“ am<br />
2. Januar 1996 an der Virchowstraße 13<br />
in Siegen. Das erste Büro befand sich<br />
in einem Apartment im Schwesternwohnheim<br />
der Krankenpflegeschule,<br />
dem heutigen PBZ. Mittlerweile ist die<br />
Selbsthilfekontaktstelle an der Friedrichstraße<br />
zu finden.<br />
Ein wenig vermisst Gabriele Hermann<br />
ihren Arbeitsplatz schon. „Aber es freut<br />
mich, dass die Aufgaben motiviert weitergeführt<br />
werden.“ Das „alte Team“ um<br />
Silke Sartor wird mittlerweile komplettiert<br />
von Silke Goldbach und Christine<br />
Kottolinsky. Die Kontaktstelle hilft<br />
Betroffenen, eine passende Selbsthilfegruppe<br />
zu finden. Die Mitarbeiter organisieren<br />
zudem die Gründung neuer<br />
Gesprächsgruppen und führen ein Projekt<br />
weiter, in das Gabriele Hermann<br />
seit 2004 viel Herzblut<br />
investierte: das<br />
„Siegener Forum Gesundheit“.<br />
Bei dieser<br />
Vortragsreihe sprechen Experten monatlich<br />
zu medizinischen Themen und<br />
stehen im Anschluss für Fragen bereit.<br />
„Hier ist es besonders schön zu sehen,<br />
dass es weitergeht“, so Gabriele Hermann.<br />
Ihr Alltag hat sich im Ruhestand<br />
komplett geändert. Eine der ersten Anschaffungen<br />
im neuen Lebensabschnitt<br />
waren zwei E-Bikes. „Mein Ehemann<br />
und ich haben darauf den Sommer genossen,<br />
waren im Westerwald, Sauerland<br />
oder der Vulkaneifel unterwegs.“<br />
Und wenn es doch einmal zu heiß war,<br />
dann kümmerte sich die 64-Jährige um<br />
den eigenen Garten. Ihr ganzer Stolz<br />
sind indes die vier Enkelsöhne. „Die<br />
halten einen auf Trab und gleichzeitig<br />
jung“, sagt Gabriele Hermann und muss<br />
lachen. Was sie noch auf der Agenda hat,<br />
sind ein paar größere Urlaubsfahrten<br />
mit dem Ehemann: „Allein, im Moment<br />
fehlt dazu einfach die Zeit.“ (stb)<br />
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