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Steuerspartipps für Ärzte - Team Jünger Steuerberater - Die ...

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Steuer & Recht<br />

Gesundheitspolitik stößt<br />

an moralische Grenzen<br />

Durch Honorarreduktionen der<br />

Gebietskrankenkassen<br />

könnten tausende Arbeitsplätze<br />

gefährdet sein<br />

„<strong>Die</strong> Diskussion um die Finanzgebarung<br />

der Gebietskrankenkassen<br />

ist bei weitem<br />

noch nicht beendet, sie hat ja<br />

noch nicht einmal richtig begonnen“,<br />

fasst Dr. Karl Braunschmid<br />

das Ergebnis einer<br />

MEDTAX-Diskussion anlässlich<br />

einer Tagung am 29. Februar<br />

2008 zusammen. Innerhalb<br />

dieser <strong>Steuerberater</strong>-Kooperation,<br />

die aus den renommiertestenlang-<br />

jährigen<strong>Ärzte</strong>steuerberatern in Österreich<br />

besteht und die<br />

in Summe zirka<br />

5.000 <strong>Ärzte</strong><br />

vertritt, kennt<br />

man die Entwicklung<br />

der vergangenen Jahre<br />

sehr genau: „<strong>Die</strong> jüngste so<br />

genannte Gesundheitspolitik<br />

ist vor allem durch laufende<br />

direkte oder indirekte Honorarreduktionen<br />

bei den niedergelassenen<br />

Kassenärztinnen<br />

und -ärzten gekennzeichnet.<br />

Der Spielraum nach unten ist<br />

jedoch bereits ausgereizt.“<br />

Außerdem geht auch an der<br />

niedergelassenen Kassenärzteschaft<br />

die allgegenwärtige Inflation<br />

nicht vorbei. Und vom<br />

Honorar der Kassen werden<br />

Betriebskosten, Sozialabgaben<br />

und Steuern bezahlt, nur rund<br />

20 Prozent davon bleibt den<br />

Arztfamilien zum Leben. Bei<br />

den Betriebskosten fallen vor<br />

allem die Personalkosten ins<br />

Gewicht: Zwischen 25.000<br />

und 30.000 überwiegend<br />

weibliche Teilzeitbeschäftigte<br />

dürften in Österreichs Kassenordinationen<br />

angestellt sein.<br />

24 CONSILIUM 04/2008<br />

<strong>Die</strong>se tragen genau wie die<br />

<strong>Ärzte</strong>schaft mit ihrem Einkommen<br />

zur finanziellen Absicherung<br />

von mehr als 100.000<br />

Bürgerinnen und Bürgern bei.<br />

Kein Spielraum mehr bei<br />

Kostenreduktionen vorhanden<br />

Doch diese Arbeitsplätze sind<br />

durch die jüngsten Ansätze des<br />

Kaputtsparens massiv in Gefahr:<br />

Laut MEDTAX-Konferenz<br />

würde bereits eine Honorarreduktion<br />

von zwei Prozent<br />

unter Berücksichtigung der<br />

derzeitigen Inflation von drei<br />

Prozent einen<br />

Umsatzverlust<br />

von fünf Prozent<br />

bedeuten,<br />

der durchgerechnet<br />

einen<br />

Verlust an Nettoeinkommen<br />

von zehn bis 15<br />

Prozent <strong>für</strong> jeden Kassenarzt<br />

bedeuten würde. „Ein Betrag,<br />

bei dem so manchem Ordinationsinhaber<br />

die Lebensgrundlage<br />

entzogen würde", so<br />

Braunschmid. „Daher bleibt<br />

nichts anderes übrig, als radikal<br />

bei den Betriebsausgaben<br />

einzusparen.“<br />

Doch auch dort ist fast kein<br />

Spielraum mehr. Außerdem<br />

lassen sich die meisten Betriebsausgaben<br />

nicht so ohne<br />

weiteres reduzieren. Investitionen<br />

sind auf Jahre oder Jahrzehnte<br />

getätigt und die Kredite<br />

da<strong>für</strong> können nicht weggezaubert<br />

werden. „Der einzige betriebswirtschaftlich<br />

machbare<br />

Ansatz sind die Personalkosten.<br />

Wenn die Honorarreduktionen<br />

noch zusätzlich mit Leistungseinschränkungen<br />

oder<br />

Honorardeckelungen einhergehen,<br />

dürfen wir den <strong>Ärzte</strong>n gar<br />

nichts anderes empfehlen als<br />

Eine Honorarreduktion<br />

bedeutet<br />

eine Gefährdung<br />

von 5000<br />

Arbeitsplätzen<br />

über Beschäftigungs-Reduktionen<br />

nachzudenken.“<br />

<strong>Die</strong>se Größenordnung sollte<br />

Chefsache sein<br />

In Summe sehen die MED-<br />

TAX-Partner bei einer Einbuße<br />

von beispielsweise zwei Prozent<br />

bei den Honoraren der<br />

Gebietskrankenkassen mehr<br />

als 5000 Arbeitsplätze von<br />

überwiegend weiblichen Teilzeitkräften<br />

ganz oder teilweise<br />

akut gefährdet. <strong>Die</strong>s stellt neben<br />

der 2008 neu eingeführten<br />

Verteuerung der Teilzeitkräfte<br />

durch den Mehrarbeitszuschlag<br />

einen weiteren Anschlag<br />

auf diese Arbeitnehmergruppe<br />

dar. „<strong>Die</strong> da<strong>für</strong> verantwortlichen<br />

Sozialpolitiker sollten<br />

sich einmal über diese Auswirkungen<br />

ihrer Vorschläge und<br />

Maßnahmen Gedanken machen.<br />

Immerhin handelt es sich<br />

hierbei um Arbeitsplatz-Größenordnungen,<br />

die sicher dann<br />

zur Chefsache erklärt werden,<br />

wenn sie von Großkonzernen<br />

in den Raum gestellt werden.“<br />

Wer die niedergelassene<br />

<strong>Ärzte</strong>schaft wirklich als unverzichtbares<br />

Element der ambu-<br />

lanten Gesundheitsversorgung<br />

sieht, sollte lieber darüber<br />

nachdenken, wie die<br />

Ressourcen zum Vorteil der<br />

Versicherten eingesetzt werden<br />

könnten. „<strong>Die</strong> Zerstörung des<br />

Lebensgrundlage von zigtausenden<br />

Menschen im Umfeld<br />

der Ordinationsinhaber und<br />

deren Angestellten ist aus unserer<br />

Sicht nicht der richtige<br />

Weg“, fasst Braunschmid den<br />

MEDTAX-Bericht zusammen.<br />

MEDTAX ist das Netzwerk<br />

der führenden <strong>Ärzte</strong>steuerberater<br />

in ganz Österreich. Man<br />

versteht sich als Kompetenzzentrum<br />

<strong>für</strong> alle Berufsgruppen<br />

der <strong>Ärzte</strong>. Zu den Klienten gehören<br />

angestellte Spitalsärzte,<br />

Wahlärzte, Kassenärzte, Fachärzte,<br />

Zahnärzte und Turnusärzte,<br />

aber auch Praxisgemeinschaften,<br />

private Krankenanstalten<br />

sowie andere Berufe im<br />

Gesundheitswesen. Insgesamt<br />

werden von der Gruppe zirka<br />

5.000 <strong>Ärzte</strong> in steuerlichen<br />

und betriebswirtschaftlichen<br />

Angelegenheiten vertreten.<br />

Info: www.medtax.at<br />

Therapie-Tipps<br />

Nr. 59 | April 2008<br />

EINE INFORMATION DER MIT UNTERSTÜTZUNG DER<br />

Änderungen im Erstattungskodex<br />

(EKO) ab März 2008<br />

Informationsstand März 2008<br />

<strong>Die</strong> Therapie-Tipps finden Sie im Internet auf unserer<br />

Homepage www.arztnoe.at unter Mitgliederservice.

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