12.04.2023 Aufrufe

Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein. Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Wort Gottes mit Freudigkeit“ redeten, als der Herr hinzutat „täglich, die da selig wurden, zu<br />

der Gemeinde“. Apostelgeschichte 4,31.32; Apostelgeschichte 2,47.<br />

Nähmen die bekennenden Christen das Licht an, wie es aus dem Worte Gottes auf sie<br />

scheint, so erreichten sie jene Einigkeit, um die der Heiland für sie bat und die der Apostel<br />

beschreibt als „die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens“. Das ist, sagt er, „ein<br />

Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei Hoffnung eurer Berufung; ein Herr,<br />

ein Glaube, eine Taufe“. Epheser 4,3-5. <strong>Der</strong>art segensreich waren die Folgen für die, welche<br />

die Adventbotschaft annahmen. Jene Gläubigen kamen aus verschiedenen religiösen<br />

Gemeinschaften; aber die trennenden Schranken wurden niedergerissen. Einander<br />

widersprechende Glaubensbekenntnisse wurden vernichtet, die schriftwidrige Hoffnung<br />

eines tausendjährigen Friedensreiches auf Erden aufgegeben, falsche Ansichten über die<br />

Wiederkunft Christi berichtigt, Stolz und Gleichstellung mit der Welt beseitigt, Unrecht<br />

wiedergutgemacht, Herzen in inniger Gemeinschaft vereint, und Liebe und Freude<br />

herrschten. Vollbrachte die Lehre dies für die wenigen, die sie annahmen, so würde sie das<br />

gleiche für alle vollbracht haben, falls alle sie angenommen hätten. Aber die Kirchen als<br />

Ganzes nahmen die Warnung nicht an. Ihre<br />

Prediger, die als Wächter als erste dazu bestimmt gewesen wären, die Anzeichen der<br />

Wiederkunft Christi zu erkennen, hatten die Wahrheit weder aus den Zeugnissen der<br />

Propheten noch an den Zeichen der Zeit erkannt. Da weltliche Hoffnungen und Ehrgeiz ihr<br />

Herz erfüllten, war die Liebe zu Gott und der Glaube an sein Wort erkaltet, und als die<br />

Adventlehre gepredigt wurde, erweckte sie bei ihnen nur Vorurteil und Unglauben. Die<br />

Tatsache, daß die Botschaft größtenteils von Laien verkündigt wurde, führte man als einen<br />

Beweis gegen sie an. Wie vor alters wurde dem deutlichen Zeugnis des Wortes Gottes die<br />

Frage entgegengehalten: „Glaubt auch irgend ein Oberster oder Pharisäer an ihn?“ Johannes<br />

7,48.<br />

Und da sie fanden, daß es eine schwierige Aufgabe war, die aus den prophetischen<br />

Zeitangaben gezogenen Beweise zu widerlegen, rieten viele vom Studium der<br />

Weissagungen ab und lehrten, die prophetischen Bücher seien versiegelt und sollten nicht<br />

verstanden werden. Viele weigerten sich in blindem Vertrauen auf ihre Seelsorger, der<br />

Warnung Gehör zu schenken; andere wagten es nicht, sie zu bekennen, auf „daß sie nicht in<br />

den Bann getan würden“ (Johannes 12,42), obgleich sie von der Wahrheit überzeugt waren.<br />

Die von Gott zur Prüfung und Läuterung der Kirche gesandte Botschaft offenbarte deutlich,<br />

wie groß die Zahl derer war, die ihr Herz dieser Welt statt Christus zugewandt hatte. Die<br />

Bande, die sie mit der Erde verknüpften, waren stärker als die, welche sie himmelwärts<br />

zogen. Sie gehorchten der Stimme weltlicher Weisheit und wandten sich von der<br />

herzergründenden Botschaft der Wahrheit ab.<br />

Indem sie die Warnung des ersten Engels zurückwiesen, verwarfen sie das Mittel, das<br />

der Himmel für ihre geistliche Erneuerung vorgesehen hatte. Sie verachteten den<br />

gnadenreichen Boten, der den Übelständen, die sie von Gott trennten, hätte abhelfen können,<br />

264

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!