12.04.2023 Aufrufe

Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein. Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Eine der Weissagungen Hesekiels war ebenfalls eine Quelle der Kraft und des Trostes<br />

für die Gläubigen: „Und des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, was<br />

habt ihr für ein Sprichwort im Lande Israel und sprecht: Weil sich‘s so lange verzieht, so<br />

wird nun hinfort nichts aus der Weissagung? Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr<br />

Herr: ... Die Zeit ist nahe und alles, was geweissagt ist ... Denn ich bin der Herr; was ich<br />

rede, das soll geschehen und nicht länger verzogen werden; ... das Haus Israel spricht: Das<br />

Gesicht, das dieser sieht, da ist noch lange hin; und er weissagt auf die Zeit, so noch ferne<br />

ist. Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr Herr: Was ich rede, soll nicht länger<br />

verzogen werden, sondern soll geschehen, spricht der Herr Herr.“ Hesekiel 12,21-25,27.28.<br />

Die Harrenden freuten sich dieser Worte und glaubten, daß der, der das Ende von Anbeginn<br />

weiß, die Jahrhunderte überschaut und ihnen, weil er ihre Enttäuschung voraussah, Worte<br />

der Ermutigung und der Hoffnung geschenkt hatte. Hätten nicht solche Schriftstellen sie<br />

ermahnt,geduldig auszuharren und an ihrem Vertrauen auf Gottes Wort festzuhalten, so<br />

wäre ihr Glaube in jener schweren Prüfungszeit erloschen.<br />

Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen in Matthäus 25 veranschaulicht ebenfalls die<br />

Erfahrungen des Adventvolkes. In Matthäus 24 hatte der Herr, als ihn seine Jünger<br />

hinsichtlich der Zeichen seines Kommens und des Endes der Welt befragten, etliche der<br />

wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Welt und der Kirche von seinem ersten<br />

Kommen an bis zu seiner Wiederkunft bezeichnet: die Zerstörung Jerusalems, die große<br />

Trübsal der Kirche unter den heidnischen und päpstlichen Verfolgungen, die Verfinsterung<br />

der Sonne und des Mondes und den Sternenfall. Darauf sprach er von seinem Kommen in<br />

seinem Reich und erzählte das Gleichnis von den beiden Knechten, die in verschiedener<br />

Weise an sein Erscheinen glaubten. Kapitel 25 hebt an mit den Worten: „Dann wird das<br />

Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen.“ Hier wird die Gemeinde der letzten Zeit,<br />

dieselbe, die am Schluß von Kapitel 24 gezeigt wird, dargestellt. In diesem Gleichnis wird<br />

ihre Erfahrung durch die Ereignisse bei einer morgenländischen Hochzeit veranschaulicht.<br />

„Dann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und<br />

gingen aus, dem Bräutigam entgegen. Aber fünf unter ihnen waren töricht, und fünf waren<br />

klug. Die törichten nahmen ihre Lampen; aber sie nahmen nicht Öl mit sich. Die klugen<br />

aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. Da nun der Bräutigam verzog,<br />

wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe,<br />

der Bräutigam kommt; gehet aus, ihm entgegen!“ Das Kommen Christi, wie die erste<br />

Engelsbotschaft es verkündigte, sollte durch das Kommen des Bräutigams dargestellt<br />

werden. Die weitverbreitete Reformation unter der Verkündigung seines baldigen Kommens<br />

entsprach der Zeit, da die Jungfrauen ausgingen. In diesem Gleichnis wie in jenem von<br />

Matthäus 24 werden uns zwei verschiedene Klassen vor Augen geführt. Alle hatten ihre<br />

Lampen, die Heilige Schrift, genommen und waren in ihrem Licht dem Bräutigam<br />

entgegengegangen. „Die törichten nahmen ihre Lampen; aber sie nahmen nicht Öl mit sich.<br />

Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen samt ihren Lampen.“<br />

273

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!