12.04.2023 Aufrufe

Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein. Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Kapitel 35- Gewissensfreiheit Bedroht<br />

Die <strong>Protest</strong>anten stehen gegenwärtig den Erscheinungsformen der römisch-katholischen<br />

Welt wohlwollender gegenüber als in den früheren Jahren. In den Ländern, in denen der<br />

Katholizismus nicht im Zunehmen begriffen ist und die Päpstlichen eine versöhnliche<br />

Haltung einnehmen, um Einfluß zu gewinnen, herrscht eine wachsende Gleichgültigkeit<br />

gegenüber den Lehren, die die protestantischen Kirchen von der päpstlichen Hierarchie<br />

trennen. Es setzt sich immer mehr die Ansicht durch, daß wir in den wichtigsten Punkten<br />

nicht so weit auseinandergehen, wie vermutet wurde, und daß uns ein geringes Zugeständnis<br />

in ein besseres Verhältnis zu Rom bringen werde. Es gab eine Zeit, da die <strong>Protest</strong>anten<br />

hohen Wert auf die Gewissensfreiheit legten, die so teuer erkauft worden war. Sie lehrten<br />

ihre Kinder, das Papsttum zu verabscheuen und waren der Auffassung, daß es der Untreue<br />

gegen Gott gleichkäme, nach Übereinstimmung mit Rom zu streben. Wie weit weicht die<br />

Gesinnung davon ab, die sich heute kundtut.<br />

Die Verteidiger des Papsttums erklären, daß ihre Kirche verleumdet worden sei; und die<br />

protestantische Welt ist geneigt, diese Erklärung anzunehmen. Viele machen geltend, daß es<br />

ungerecht sei, die römische Kirche der Neuzeit nach den Greueln und Absurditäten zu<br />

richten, die ihre Herrschaft während der Jahrhunderte der Unwissenheit und der Finsternis<br />

kennzeichneten. Sie entschuldigen ihre entsetzliche Grausamkeit mit der Roheit der Zeiten<br />

und behaupten, daß die Einflüsse der modernen Kultur ihre Gesinnung gewandelt<br />

hätten.Haben diese Menschen den Anspruch auf Unfehlbarkeit vergessen, der 800 Jahre<br />

lang von dieser anmaßenden Macht geltend gemacht wurde? Weit davon entfernt, diesen<br />

Anspruch fahren zu lassen, wurde er im 19. Jahrhundert mit größerer Bestimmtheit bestätigt<br />

als je zuvor. Wenn Rom behauptet, daß die Kirche nie geirrt habe und auf Grund der<br />

Heiligen Schrift nie irren werde, wie kann es sich dann von den Grundsätzen lossagen, die<br />

in vergangenen Zeiten sein Verhalten bestimmten?<br />

Die päpstliche Kirche wird ihren Anspruch auf Unfehlbarkeit nie aufgeben. Sie besteht<br />

darauf, in allem, was sie bei den Verfolgungen derer, die ihre Glaubenssätze verwarfen,<br />

getan hat, recht gehandelt zu haben; und würde sie nicht die gleichen Taten wiederholen,<br />

falls sich Gelegenheit dazu bieten sollte? Beseitigte man die jetzt von weltlichen Mächten<br />

auferlegten Schranken und setzte man Rom wieder in seine frühere Machtstellung ein, dann<br />

würde sich sofort eine Wiederbelebung seiner Gewaltherrschaft und Verfolgung zeigen. Ein<br />

bekannter Geschichtsschreiber äußert sich über die Haltung der päpstlichen<br />

Priesterherrschaft zu der Gewissensfreiheit und den Gefahren, die ganz besonders den<br />

Vereinigten Staaten drohen, wenn sie ihre Pläne durchsetzen kann: „Es gibt viele, die<br />

geneigt sind, irgendwelche Furcht vor dem römischen Katholizismus in den Vereinigten<br />

Staaten als engherzig oder kindisch hinzustellen. Sie sehen eben in dem Charakter und der<br />

Stellung der römisch-katholischen Erscheinungswelt nichts, was unseren freien<br />

Einrichtungen gegenüber feindlich ist, oder finden nichts Unheilverkündendes in ihrem<br />

395

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!