12.04.2023 Aufrufe

Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein. Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

das Blut des Sündopfers und den Weihrauch darzubringen, der mit den Gebeten Israels<br />

emporstieg. So machte Christus vor dem Vater sein Blut für die Sünder geltend und brachte<br />

ihm ferner mit dem köstlichen Wohlgeruch seiner eigenen Gerechtigkeit die Gebete der<br />

reumütigen Gläubigen dar. Das war der Dienst in der ersten Abteilung des himmlischen<br />

Heiligtums.<br />

Dorthin folgte Christus der Glaube seiner Jünger, als er, ihren Blicken entschwindend,<br />

gen Himmel fuhr. Hier wurzelte ihre Hoffnung, „welche wir“, wie Paulus sagt, „haben als<br />

einen sichern und festen Anker unsrer Seele, der auch hineingeht in das Inwendige des<br />

Vorhangs, dahin der Vorläufer für uns eingegangen, Jesus, ein Hoherpriester geworden in<br />

Ewigkeit“. Christus ist „nicht durch der Böcke oder Kälber Blut, sondern durch sein eigen<br />

Blut einmal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden“. Hebräer<br />

6,19.29; Hebräer 9,12. Achtzehn Jahrhunderte lang wurde dieser Dienst im ersten Teil des<br />

Heiligtums fortgeführt. Das Blut Christi legte Fürbitte für reumütige Gläubige ein und<br />

verschaffte ihnen Vergebung und Annahme beim Vater, doch standen ihre Sünden noch<br />

immer in den Büchern verzeichnet. Wie im irdischen Heiligtum am Ende des Jahres ein<br />

Versöhnungsdienst stattfand, so muß, ehe Christi Aufgabe der Erlösung der Menschen<br />

vollendet werden kann, das himmlische Heiligtum durch die Entfernung der Sünden<br />

versöhnt werden. Dies ist der Dienst, der am Ende der zweitausenddreihundert Tage begann.<br />

Zu jener Zeit trat, wie vom Propheten Daniel vorhergesagt wurde, unser großer<br />

Hoherpriester in das Allerheiligste, um den letzten Teil seines feierlichen Werkes, die<br />

Reinigung des Heiligtums, zu vollziehen.<br />

Wie die Sünden des Volkes vor alters durch den Glauben auf das Sündopfer gelegt und<br />

bildlich durch dessen Blut auf das irdische Heiligtum übertragen wurden, so werden im<br />

Neuen Bund die Sünden der Bußfertigen durch den Glauben auf Christus gelegt und in<br />

Wirklichkeit auf das himmlische Heiligtum übertragen. Und wie im Schattendienst die<br />

Reinigung des irdischen Heiligtums durch das Wegschaffen der Sünden, durch die es<br />

befleckt worden war, vollbracht wurde, so soll die Reinigung des himmlischen durch das<br />

Wegschaffen oder Austilgen der dort aufgezeichneten Sünden vollzogen werden. Ehe dies<br />

aber geschehen kann, müssen die Bücher untersucht werden, um zu entscheiden, wer, durch<br />

Bereuen der Sünden und den Glauben an Christus, der Wohltaten seiner Versöhnung<br />

teilhaftig werden kann. Die Reinigung des Heiligtums schließt deshalb eine Untersuchung,<br />

ein Gericht ein. Diese Untersuchung muß stattfinden, ehe Christus kommt, um sein Volk zu<br />

erlösen; denn wenn er kommt, ist sein Lohn mit ihm, „zu geben einem jeglichen, wie seine<br />

Werke sein werden“. Offenbarung 22,12.<br />

Auf diese Weise erkannten die, welche dem Licht des prophetischen Wortes folgten,<br />

daß Christus, statt am Ende der zweitausenddreihundert Tage im Jahre 1844 auf die Erde zu<br />

kommen, damals in das Allerheiligste des himmlischen Heiligtums einging, um das<br />

abschließende Werk der Versöhnung, die Vorbereitung auf sein Kommen, zu vollziehen.<br />

Man erkannte nicht nur, daß der geschlachtete Bock auf Christus als ein Opfer hinwies und<br />

294

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!