12.04.2023 Aufrufe

Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein. Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Stichworte: Protest von Speyer, Religionsfreiheit, Puritaner, Kirche, Deutschland, Tradition, Heiligtum, Pilger, Neuengland, Antike, Christentum, Buße, Glaube allein, Christus allein, Wesley, Huss, Waldenser, Jerome, Calvin, Luther, Wycliffe, Knox, Bischof.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Satans Empörung sollte dem Weltall für alle künftigen Zeiten eine Lehre sein, ein<br />

beständiges Zeugnis für die Natur und die schrecklichen Folgen der Sünde. Die Auswirkung<br />

der Grundsätze Satans und ihre Folgen auf Menschen und Engel sollten die Frucht der<br />

Mißachtung der göttlichen Allmacht zeigen. Sie mußten bezeugen, daß mit dem Bestehen<br />

der Regierung Gottes und seines Gesetzes die Wohlfahrt aller von ihm erschaffenen Wesen<br />

verbunden ist. So sollte die Geschichte dieses schrecklichen Empörungsversuches für alle<br />

heiligen Wesen eine beständige Schutzwehr sein, um sie vor der Täuschung zu bewahren,<br />

das Wesen der Übertretung, das Begehen der Sünde und das Erleiden der Strafe zu<br />

verkennen.<br />

Bis zum Ende des Streites im Himmel fuhr der große Aufrührer fort, sich zu<br />

rechtfertigen. Als angekündigt wurde, daß er mit allen seinen Anhängern aus den Stätten der<br />

Wonne ausgestoßen werden müsse, erklärte der Rädelsführer kühn, er verachte des<br />

Schöpfers Gesetz. Er wiederholte immer wieder seine Behauptung, daß die Engel keiner<br />

Aufsicht bedürften, sondern frei sein müßten, ihrem eigenen Willen zu folgen, der sie<br />

allezeit richtig führen werde. Er schmähte die göttlichen Satzungen als eine Beschränkung<br />

ihrer Freiheit und erklärte, daß es seine Absicht sei, das Gesetz abzuschaffen, damit die<br />

Heerscharen des Himmels, von diesem Zwang befreit, zu einem erhabeneren, herrlicheren<br />

Dasein gelangen möchten.<br />

In völligem Einverständnis legten Satan und seine Scharen die Verantwortung für ihre<br />

Empörung gänzlich Christus zur Last und behaupteten, sie hätten sich niemals aufgelehnt,<br />

wenn sie nicht gerügt worden wären. Da der Erzempörer und alle seine Anhänger hartnäckig<br />

und herausfordernd in ihrer Treulosigkeit verharrten, da sie sich vergeblich bemühten, die<br />

Regierung Gottes zu stürzen, und sich dennoch Gott gegenüber lästernd als unschuldige<br />

Opfer einer ungerechten Macht hinstellten, wurden sie schließlich aus dem Himmel<br />

verbannt. <strong>Der</strong>selbe Geist, der die Empörung im Himmel anstiftete, erregt noch immer<br />

Aufruhr auf Erden. Satan verfolgt bei den Menschen denselben Plan, den er bei den Engeln<br />

anwandte. Sein Geist herrscht jetzt in den Kindern des Ungehorsams. Gleich ihm versuchen<br />

auch sie die Schranken des Gesetzes Gottes niederzureißen und versprechen den Menschen<br />

Freiheit durch die Übertretung seiner Verordnungen. Wegen der Sünde gerügt worden zu<br />

sein, erweckt noch immer den Geist des Hasses und des Widerstandes. Wirken Gottes<br />

Warnungsbotschaften auf das Gewissen, so verleitet Satan die Menschen, sich zu<br />

rechtfertigen und bei andern Teilnahme für ihr sündiges Leben zu suchen. Statt ihre Irrtümer<br />

zu berichtigen, erregen sie Unwillen gegen den Mahnenden, als sei er die einzige Ursache<br />

ihrer Schwierigkeit. Von den Tagen des gerechten Abel bis in unsere Zeit hat sich dieser<br />

Geist denen gegenüber offenbart, die es wagten, die Sünde zu rügen.<br />

Durch die gleiche falsche Darstellung des Wesens Gottes, deren Satan sich im Himmel<br />

bediente und die Gott als streng und herrschsüchtig abstempelte, verleitete er die Menschen<br />

zur Sünde. Und als er damit Erfolg hatte, behauptete er, Gottes ungerechte Einschränkungen<br />

hätten zum Fall der Menschen geführt, wie sie auch Anlaß zu seiner eigenen Empörung<br />

349

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!