KIT-Fakultät für Architektur – Master-Arbeiten Winter 2017/18
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2017/18 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie.
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2017/18 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie.
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Public Station, Hamburg Altona<br />
Jerónimo Haug<br />
Fachgebiet Raum und Entwerfen<br />
Prof. Marc Frohn<br />
Fachgebiet <strong>Architektur</strong>theorie<br />
Prof. Georg Vrachliotis<br />
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Unsere Gesellschaften sind von einer Mobilität<br />
in Ausmaß und Geschwindigkeit,<br />
historisch ungeahnter Dimension ergriffen.<br />
Alles ist unterwegs, Menschen, Waren, Daten,<br />
Müll. Menschen, auf dem Weg zur Arbeit,<br />
auf der Flucht, auf der Suche nach Glück, als<br />
Wirtschaftsflüchtling oder Tourist, Daten auf<br />
weltumspannenden Netzen, Mikroplastik im<br />
Kreislauf der Nahrungsketten, alles ist in Bewegung,<br />
in allen Lebensbereichen, die Aufzählung<br />
nahezu endlos fortsetzbar. In einer digitalisierten<br />
Welt verlieren Ort und Entfernung<br />
nicht nur zunehmend an Bedeutung, auch das<br />
öffentliche Leben verschiebt sich immer mehr<br />
in den virtuellen Raum. Während der öffentliche<br />
Raum einer Tendenz der Ökonomisierung<br />
und Privatisierung unterworfen ist, wird so<br />
viel privates öffentlich gemacht, wie nie zuvor.<br />
Das Verhältnis von Innen und Außen hat sich<br />
radikal gewandelt. Der Bahnhof, der einen<br />
großen Teil seiner Nutzungen längst verloren<br />
hat, wird neu programmiert. Der Entwurf<br />
sucht nach der Grenze zwischen öffentlichem<br />
und privatem Bereich, in dem er die Funktionen<br />
extremer Mobilität und temporären<br />
Wohnens miteinander kombiniert. Er bedient<br />
sich dabei dem Konzept des Monuments. Das<br />
Monument wird dabei als architektonischer<br />
Ausdruck einer Lebensweise, bedingt durch<br />
die sozialen, technischen, politischen und wirtschaftlichen<br />
Bedingungen seiner Zeit definiert.<br />
Die vernetzte Lebensweise unserer Zeit wird<br />
in einem öffentlichen Gebäude manifestiert<br />
und damit sichtbar gemacht. Die zwei Hochhausscheiben<br />
beherbergen die, von der Wohndauer<br />
her von unten nach oben steigenden und<br />
auf den Rückzug reduzierten Wohntypologien.<br />
Gleise und Bahnsteige verlaufen auf der Ebene<br />
des Obergeschosses. Ebenerdig überlagern<br />
sich der Bahnhofbereich, Stadtfunktionen und<br />
Bedürfnisse des Wohnens. Dieses Feld wird<br />
zum Verhandlungsraum in dem die Grenze<br />
von Innen und Außen von jedem neu und individuell<br />
ausgehandelt werden kann.<br />
1) Axonometrie<br />
2) Außenperspektive<br />
3) Feld<br />
4) Bahngleise<br />
5) Scheibe<br />
6) Grundriss Erdgeschoss