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Illettrismus - ein Thema der Logopädie? - BSCW

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Methodisches Vorgehen<br />

- Gegenstandsorientierung: Die Übernahme fertiger Instrumente ist ausgeschlossen<br />

und die konkrete Gestaltung auf den spezifischen Gegenstand bezogen.<br />

- Prozessorientierung: Sie m<strong>ein</strong>t die flexible Analyse des wissenschaftlichen<br />

Problemfeldes. Die Daten werden schrittweise gewonnen und überprüft; in<br />

ständigem reflexiven Bezug schälen sich schrittweise Zusammenhänge und die<br />

Beschaffenheit <strong>der</strong> <strong>ein</strong>zelnen Elemente heraus (vgl. Mayring, 2002).<br />

Das problemzentrierte Interview stellt <strong>ein</strong> diskursiv-dialogisches Verfahren dar (vgl. Mey,<br />

beschrieben in Witzel, 2000), welches die Befragten als Experten ihrer Orientierungen und<br />

Handlungen betrachtet.<br />

� Gestaltung<br />

Die Offenheit ist für die Interviewdurchführung von zentraler Bedeutung. Die befragte<br />

Person soll frei antworten können, ohne vorformulierte Antwortalternativen. Witzel (2000)<br />

betont auch, dass <strong>der</strong> Interviewer s<strong>ein</strong> Erkenntnisinteresse offenlegen und deutlich machen<br />

sollte, dass „die Explikationen <strong>der</strong> Interviewten nicht als Ausdruck von intellektuellen<br />

Leistungen bewertet, son<strong>der</strong>n als individuelle Vorstellungen und M<strong>ein</strong>ungen akzeptiert<br />

werden“ (vgl. Witzel, 2000, Abschnitt 4). Dem Interviewten soll das Gefühl vermittelt<br />

werden, ernst genommen und nicht ausgehorcht zu werden. Dazu ist es von Vorteil, wenn<br />

<strong>ein</strong>e Vertrauenssituation zwischen Interviewer und Interviewten entsteht (vgl. Mayring,<br />

2000).<br />

� Ablauf<br />

Bevor es zu <strong>ein</strong>em Interview kommt, werden die theoretischen Aspekte <strong>der</strong> Problemstellung<br />

erarbeitet und in <strong>ein</strong>em Interviewleitfaden zusammengestellt. Dieser enthält<br />

Formulierungsvorschläge von möglichen Einstiegs- und Leitfadenfragen und stellt <strong>ein</strong>en<br />

gewissen Grad an Standardisierung dar, <strong>der</strong> aber nicht strikt <strong>ein</strong>gehalten werden muss. Der<br />

Leitfaden soll lediglich als Gerüst und Orientierung dienen. Bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>ein</strong>es<br />

Interviews geht es zunächst um die Kontaktaufnahme und Erläuterung <strong>der</strong><br />

Untersuchungsfrage. Während des Gesprächs ist es möglich, anhand von Ad-Hoc-Fragen auf<br />

weitere aufkommende und bedeutsame Themen <strong>ein</strong>zugehen, welche im Leitfaden nicht<br />

verzeichnet sind. Die Gespräche gestalten sich also im Wesentlichen aus drei Teilen, welche<br />

die zentralen Kommunikationsstrategien darstellen:<br />

- Sondierungsfragen: Sie sind allgem<strong>ein</strong> gehalten und eignen sich gut als<br />

Einstiegsfragen in <strong>ein</strong>e <strong>Thema</strong>tik. Anhand dieser Fragen soll unter an<strong>der</strong>em auch klar<br />

werden, welche subjektive Bedeutung <strong>ein</strong> <strong>Thema</strong> für den Einzelnen besitzt.<br />

- Leitfadenfragen: Damit werden diejenigen Themenaspekte angesprochen, welche als<br />

wesentlichste Fragestellungen im Interviewleitfaden festgehalten sind.<br />

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