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Art Quarterly - Luxury can be Art

Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.

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KULTURTIPP / BUNDESLAND<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

2<br />

3<br />

VON BERUFUNG<br />

BILDHAUER<br />

Die Kunsthalle Krems präsentiert die erste monografische<br />

Ausstellung von Eduardo Chillida in Österreich. Der baskische<br />

Künstler zählt mit seinen abstrakten Skulpturen zu den<br />

<strong>be</strong>deutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts.<br />

4 5<br />

Eduardo Chillida (1924–2002, San<br />

Sebastián) spielte in den frühen<br />

1940er-Jahren als Tormann für Real<br />

Sociedad San Sebastián. Eine Beinverletzung<br />

<strong>be</strong>endete frühzeitig seine<br />

Fußballerkarriere und der Baske wechselte<br />

sein Metier – vom Sport zur Kunst. Er wurde<br />

vor allem durch seine Monumentalplastik im<br />

öffentlichen Raum <strong>be</strong>kannt. Die tonnenschweren<br />

Stahlskulpturen in minimalistischen Formen<br />

prägen öffentliche Plätze, Landschaften<br />

und Parks. Mit diesen Werken avancierte Chillida<br />

zu einem der wichtigsten europäischen Bildhauer<br />

des 20. Jahrhunderts.<br />

MINIMALISTISCHE SKULPTUREN<br />

Chillida löste sich von der klassischen Skulpturentradition<br />

und definierte eine eigene Formensprache.<br />

Seine abstrakten Skulpturen entstanden im Dialog<br />

mit dem Material. Im erhitzen Zustand verbog,<br />

dehnte und drehte Chillida das Eisen, bis es sich zu<br />

einer <strong>be</strong>wegten künstlerischen Geste entwickelte.<br />

In den darauffolgenden Jahrzehnten wandte sich<br />

Chillida minimalistischen-geometrischen Skulpturen<br />

zu. Quader und Würfel waren seine <strong>be</strong>vorzugten<br />

Formen. In diesen Ar<strong>be</strong>iten ist auch die Verbundenheit<br />

des Künstlers zu seiner Heimat, dem<br />

Baskenland, erkennbar. Die Terrakotten <strong>be</strong>nannte<br />

er nach dem baskischen Begriff für Erde: lurra.<br />

Seine spätere Skulpturenserie „Óxidos“, gebrannte<br />

Terrakotten <strong>be</strong>malt mit schwarzem Kupferoxid,<br />

zeigt die Verbindung zu seinen Papierar<strong>be</strong>iten auf.<br />

RELIEFS IN PAPIER<br />

Ein wichtiges Pendant zu den Skulpturen bildet<br />

das grafische Werk von Chillida. Dazu gehören<br />

1<br />

Bildrechte: © Heinz He<strong>be</strong>sein (1), Mikel Chillida (2, 4, 5), Eneko Santiago Saracho (3); alle Bilder: Courtesy of the<br />

Estate of Eduardo Chillida and Hauser & Wirth © Zabalaga-Leku, Bildrecht, Wien 2023<br />

lineare Zeichnungen, flächen<strong>be</strong>zogene Collagen,<br />

geprägte Druckgrafiken oder die <strong>be</strong>kannten hängenden<br />

Papierar<strong>be</strong>iten. Diese „Gravitaciones“<br />

<strong>be</strong>stehen aus einzelnen Papierfragmenten, die<br />

unabhängig voneinander an Fäden fixiert sind.<br />

Die Blätter rahmen einander ein, he<strong>be</strong>n sich voneinander<br />

ab, erzeugen Licht- und Schattenräume.<br />

Anders gesagt, sie formen sich zu Reliefs.<br />

Somit ist auch in den Papierar<strong>be</strong>iten Chillidas<br />

Berufung als Bildhauer erkennbar.<br />

Die Schau in der Kunsthalle Krems legt einen<br />

Fokus auf die “Gravitationen” und <strong>be</strong>leuchtet<br />

das Zusammenwirken von Skulpturen und Ar<strong>be</strong>iten<br />

mit Papier im gesamten künstlerischen<br />

Werk von Eduardo Chillida.<br />

(1) EDUARDO CHILLIDA, En Intz Enea con Homenaje a Goethe, 1984<br />

(2) EDUARDO CHILLIDA, Untitled, 1972<br />

(3) EDUARDO CHILLIDA, Peine del viento XV, 1976/77, San Sebastián<br />

(4) EDUARDO CHILLIDA, Untitled, 1970<br />

(5) EDUARDO CHILLIDA, Untitled, 1955<br />

FACTS<br />

KUNSTHALLE KREMS<br />

Ausstellung<br />

Eduardo Chillida. Gravitation<br />

LAUFZEIT:<br />

29. April bis 24. Septem<strong>be</strong>r 2023<br />

AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />

Museumsplatz 5,<br />

3500 Krems an der Donau<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel. +43 2732 908010<br />

Mail: office@kunstmeile.at<br />

facebook.com/kunsthalle.krems<br />

instagram.com/kunsthalle.krems<br />

www.kunsthalle.at<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

März – Okto<strong>be</strong>r<br />

Di – So: 10.00 – 18.00 Uhr<br />

Novem<strong>be</strong>r – Februar<br />

Di – So: 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Montag geschlossen (außer an Feiertagen)<br />

24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />

146 AQ JUBILÄUMSAUSGABE<br />

www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com JUBILÄUMSAUSGABE AQ 147

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