Art Quarterly - Luxury can be Art
Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.
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KULTURTIPP / TIROL<br />
Odor –<br />
Immaterielle Skulpturen<br />
IMMATERIELLE SKULPTUREN<br />
Unsichtbare Kunst im Ferdinandeum:<br />
Neun internationale KünstlerInnen entführen mit einem<br />
außergewöhnlichen Ausstellungsprojekt in die Welt der Gerüche.<br />
AB DEM 29. APRIL SCHICKT DIE AUSSTELLUNG „ODOR“ DIE SINNE AUF REISEN. VERTEILT AUF NEUN AUSSTEL-<br />
LUNGS-RÄUME DES FERDINANDEUMS, PRÄSENTIEREN NEUN INTERNATIONALE KÜNSTLER*INNEN NEUN „IM-<br />
MATERIELLE SKULPTUREN“. ZU SEHEN GIBT ES DABEI KAUM ETWAS – DAFÜR UMSO MEHR ZU RIECHEN. DIE BE-<br />
SUCHENDEN KÖNNEN SICH AUF EIN SO UNGEWOHNTES WIE FASZINIERENDES KUNSTERLEBNIS FREUEN.<br />
9<br />
KÜNSTLERINNEN<br />
RÄUME UND WERKE<br />
Für die Ausstellung „Odor.<br />
Immaterielle Skulpturen“<br />
<strong>be</strong>grüßen die Tiroler Landesmuseen<br />
neun zeitgenössischen Künstler*innen<br />
aus neun unterschiedlichen<br />
Ländern im Ferdinandeum: Jason Dodge<br />
(USA), Carsten Höller (Schweden), Koo<br />
Jeong A (Südkorea), Oswaldo Maciá (Kolumbien),<br />
Teresa Margolles (Mexiko), Pamela<br />
Rosenkranz (Schweiz), Sissel Tolaas<br />
(Norwegen), Clara Ursitti (Großbritannien)<br />
und Luca Vitone (Italien). Sie alle <strong>be</strong>schäftigen<br />
sich auch unterschiedliche Weise mit<br />
dem Riechen. Verteilt auf neun aneinander<br />
grenzende Räume präsentieren sie je<br />
eine künstlerische Ar<strong>be</strong>it, die sich allein,<br />
oder <strong>be</strong>inahe allein, ü<strong>be</strong>r den Geruchssinn<br />
wahrnehmen lässt.<br />
Die Besuchenden sind da<strong>be</strong>i eingeladen zu<br />
riechen und die Macht der Düfte auf sich<br />
wirken zu lassen. Welche Gefühle oder<br />
Stimmungen lösen sie aus? Welche Erinnerungen<br />
werden wach? Und wie erle<strong>be</strong>n wir<br />
Kunst, die sich unseren Augen <strong>be</strong>inahe völlig<br />
entzieht?<br />
Idee und Konzept der Ausstellung wurden<br />
von Thomas Thiel, Direktor des Museums<br />
für Gegenwartskunst (MGK) in Siegen,<br />
und Florian Waldvogel, Leiter der Modernen<br />
Sammlung der Tiroler Landesmuseen,<br />
entwickelt.<br />
TERESA MARGOLLES,<br />
Periferia de la agonía (Periphery of agony), 2003,<br />
Installationsansicht MGKSiegen, Odor, 2022<br />
Courtesy die Künstlerin und Galerie Peter Kilchmann, Zürich/Paris<br />
Bildrechte: © Tiroler Landesmuseen<br />
Bei den neun „Immateriellen Skulpturen“,<br />
aus denen sich „Odor“ zusammensetzt, handelt<br />
es sich um Riechstationen, die einzeln<br />
in neun aneinander grenzenden Räumen<br />
untergebracht sind. Wer hier allerdings gängige<br />
Duftnoten wie Zitrone, Rose oder Lavendel<br />
erwartet, liegt falsch. Die Duftskulpturen<br />
der Künstler*innen bauen allesamt auf<br />
komplexe Konzepte, thematisch <strong>be</strong>schäftigen<br />
sie sich mit Zeit und Raum, Nähe und<br />
Distanz, Emotionen und Alltäglichem, Kultur<br />
und Kolonialismus, Krankheit, Tod und<br />
Zerstörung. Entsprechend vielfältig gestalten<br />
sich auch die olfaktorischen Wahrnehmungen<br />
der Besuchenden, wo<strong>be</strong>i Diffusoren<br />
garantieren, dass die Duftsituation im Raum<br />
stets konstant bleibt.<br />
FASZINATION GERUCH<br />
Für gewöhnlich sind Kunstausstellungen ein<br />
vor allem visuelles Erlebnis, <strong>be</strong>i der neuen<br />
Ausstellung im Ferdinandeum a<strong>be</strong>r rücken<br />
die Augen in den Hintergrund, anstatt ihrer<br />
lenkt die Nase das Kunsterle<strong>be</strong>n. Wie es Gerüche<br />
so an sich ha<strong>be</strong>n, wirken auch die Duftskulpturen<br />
<strong>be</strong>i „Odor“ unmittelbar. Sie sind<br />
in der Lage, Gefühle auszulösen, Stimmungen<br />
hervorzurufen und Erinnerungen zu wecken.<br />
Da<strong>be</strong>i mag ein*e jede*r die Ausstellung<br />
etwas anders wahrnehmen, ein richtiges oder<br />
falsches Riechen a<strong>be</strong>r gibt es nicht. E<strong>be</strong>nso<br />
wenig braucht es kunsthistorische Grundkenntnisse,<br />
um das Kunsterlebnis rund-um<br />
auskosten zu können. Vielmehr empfiehlt es<br />
sich, die Dufträume unvoreingenommen zu<br />
<strong>be</strong>treten und die olfaktorischen Eindrücke<br />
auf sich wirken zu lassen. Sie laden ein, die<br />
Fähigkeiten des eigenen Geruchssinns auszuloten,<br />
womit „Odor“ nicht zuletzt zu einer<br />
sehr persönlichen Kunsterfahrung wird. Im<br />
Vergleich dazu, werden die Konzepte und<br />
Gedanken, welche den künstlerischen Positionen<br />
tatsächlich zu Grunde liegen, viele<br />
ü<strong>be</strong>rraschen und erstaunen. Per QR-Code<br />
lässt sich Näheres zu jeder Ar<strong>be</strong>it auf dem<br />
eigenen Smartphone nachlesen.<br />
Gefördert wird die Ausstellung durch die<br />
Kulturstiftung des Bundes und von der Beauftragten<br />
der Bundesregierung für Kultur<br />
und Medien.<br />
FACTS<br />
TIROLER LANDESMUSEUM<br />
FERDINANDEUM<br />
Ausstellung<br />
ODOR - Immaterielle Skulpturen<br />
LAUFZEIT:<br />
29. April - 8. Okto<strong>be</strong>r 2023<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Museumstraße 15,<br />
A-6020 Innsbruck<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 512 594 89-111<br />
Mail: info@tiroler-landesmuseen.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Di-So: 10-18 Uhr<br />
Bibliothek:<br />
Di-Fr: 10-17 Uhr<br />
www.tiroler-landesmuseen.at<br />
facebook.com/TirolerLandesmuseen<br />
instagram.com/tirolerlandesmuseen<br />
154 AQ JUBILÄUMSAUSGABE<br />
www.art-quarterly.at<br />
www.art-quarterly.at JUBILÄUMSAUSGABE AQ 155