Dentin Komposit - OPUS - Universität Würzburg
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1 Einleitung 4<br />
Kollagenfasern. Das daraufhin applizierte Bonding Agent kopolymerisiert mit den<br />
Primermonomeren. Es entsteht die so genannte Hybridschicht. Sie besteht aus <strong>Dentin</strong><br />
und Kunststoff und weist eine Dicke von ca. 1-2 μm auf (Nakabayashi & Takarada<br />
1992, Yang et al. 2005).<br />
Das Bonding bzw. Adhäsiv besteht aus amphiphilen Mono- und Dimethacrylaten wie<br />
NPGGMA, 4-META und PMMA und phosphonierten Mono-, Di- und<br />
Polymethacrylaten. Des Weiteren sind Mono- und Dimethacrylate wie BisGMA,<br />
TEGDMA, UDMA, HEMA und PEGDMA vorhanden. Diese Stoffe penetrieren das<br />
Kollagengeflecht und füllen die Öffnungen der <strong>Dentin</strong>tubuli unter Bildung von Zotten<br />
(Tags) aus. Es kommt zur Bildung der Hybridschicht und der mikromechanischen<br />
Verankerung für <strong>Komposit</strong>- bzw. Keramikrestaurationen.<br />
Einen Kollaps des essentiellen Kollagengeflechts soll das „wet bonding“ verhindern.<br />
Dabei sollte die Kavität niemals vollständig getrocknet werden, um eine suffiziente<br />
Penetration von Primer und Bonding zu gewährleisten (Charlton & Beatty 1994,<br />
Plasmans et al. 1993). Bei einigen Produkten wie OptiBond FL handelt es sich anstelle<br />
eines ungefüllten Bonding Agents um ein niedrigviskös gefülltes System zur Erzielung<br />
einer besseren Randdichte. Das in einigen Produkten enthaltene Glutaraldehyd wird<br />
kontrovers diskutiert. Zum einen werden ihm gewisse antibakterielle Effekte und eine<br />
Kollagengeflecht stabilisierende Wirkung zugeschrieben (Haller 1994). Zum anderen<br />
macht man es für die Mutagenität einiger <strong>Dentin</strong>adhäsive verantwortlich, mit klinisch<br />
wohl eher geringer Relevanz (Schweikl 1994).<br />
Eine suffiziente Adhäsion durch alleinige Verwendung eines Primers ist nicht zu<br />
erwarten. Der Verbund würde sich nur auf die Kohäsion der Smearlayer und deren Halt<br />
auf dem <strong>Dentin</strong> stützen. Heute verwendete DHV beinhalten deshalb entweder Systeme<br />
mit vorheriger Konditionierung und anschließender Primerapplikation oder ein<br />
Verfahren mit selbstkonditionierendem Primer (Hickel 1997).