Dentin Komposit - OPUS - Universität Würzburg
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4 Diskussion 59<br />
verhielten. Der Nachweis von <strong>Dentin</strong>liquor auf der adhäsiven Oberfläche war von der<br />
Quantität signifikant höher als auf der Schmierschicht von unbehandeltem <strong>Dentin</strong>. Der<br />
Flüssigkeitsdurchtritt durch die adhäsive Schicht wurde sowohl nach der Applikation<br />
und Lichtpolymerisation einer zweiten Schicht des DHV als auch nach der Entfernung<br />
der provisorischen Versorgung der Präparation festgestellt. So kann auf längere Sicht<br />
weder ein hermetischer Verschluss noch ein sicherer Verbund gewährleistet werden.<br />
Diese Erkentnisse wurden in vitro bestätigt (Tay et al. 2001, Tay et al. 2002, Tay et al.<br />
2003a). Man fand Einschlüsse von <strong>Dentin</strong>liquor nicht nur an der Grenzfläche des<br />
<strong>Dentin</strong>s zum DHV, sondern auch an der Grenzschicht des Adhäsivs zum<br />
Befestigungskomposit. Diese winzigen Gruben und Blasen können als<br />
Spannungskonzentrationsstellen wirken und zu Fehlerhaftigkeit im adhäsiven Verbund<br />
der Restauration führen (Nordenvall 1978). Auch Van Meerbeek et al. fanden 1994<br />
heraus, dass es bei der Verwendung von Ein-Flaschen-Adhäsiven durch den Einstrom<br />
von <strong>Dentin</strong>liquor zu einer Verschlechterung des adhäsiven Verbundes kommen kann.<br />
Ein-Schritt-Adhäsive sind dafür gedacht, sich direkt mit dem Befestigungskomposit zu<br />
verbinden, ohne dass eine weitere hydrophobe Bondingschicht hinzugefügt wird (Van<br />
Meerbeek et al. 2003). Dies führt einerseits dazu, dass die Filmdicke des DHV relativ<br />
dünn gehalten wird, andererseits bleiben ionische und hydrophile Gruppen, die in den<br />
Adhäsivmonomeren enthalten sind, in der Adhäsivschicht zurück (Eliades et al. 2001,<br />
Spencer & Wang 2002). Sie könnten zu einer anhaltenden Wasseraufnahme während<br />
und nach der Polymerisation führen (Tay et al. 2003a). Dieses Verhalten wurde in einer<br />
zweiten Studie von Tay auch für Ein-Flaschen-Adhäsive mit separater Schmelz-<strong>Dentin</strong>-<br />
Ätzung nachgewiesen (Tay et al. 2003b).<br />
Gewisse Inkompatibilitäten zwischen vereinfachten sauren Ein-Schritt-Adhäsiven und<br />
selbst- und dualhärtenden <strong>Komposit</strong>en mit basischen tertiären Aminen wurden durch<br />
oben genannte und weitere Studien belegt (Sanares et al. 2001).<br />
In anderen Arbeiten wurde gezeigt, dass selbstkonditionierende Ein-Flaschen-Adhäsive<br />
die Verbundfestigkeit von herkömmlichen Mehr-Schritt-DHV nicht erreichen<br />
(Frankenberger et al. 1999a). Verantwortlich dafür sind eine äußerst reduzierte oder<br />
teilweise nicht vorhandene Hybridschicht und die schwierige Applikation. Beim<br />
vorsichtigen Verblasen des Lösungsmittels, entsprechend der Herstellerangaben,