Dentin Komposit - OPUS - Universität Würzburg
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1 Einleitung 23<br />
1.6.1. Rastertunnelmikroskopie<br />
Das Rastertunnelmikroskop, Scanning Tunneling Microscope (STM), ist der Urvater<br />
aller SPMs. Es wurde von Binnig und Rohrer 1981 entwickelt. 1986 bekamen sie dafür<br />
den Physik-Nobelpreis. Es war das erste Instrument, mit dem reale räumliche Bilder<br />
von Oberflächen in Auflösung auf atomarer Ebene erstellt werden konnten. STMs<br />
gebrauchen eine geschärfte leitende Spitze, an die eine Spannung angelegt ist. Durch<br />
diese Spannung kommt es zu Wechselwirkungen zwischen Indenterspitze und<br />
Probenoberfläche. Ab einer Entfernung von 10 Å zur Probe kommt es zu einem<br />
Austausch von Elektronen von der Probe zur Spitze und umgekehrt, abhängig vom<br />
Vorzeichen der angelegten Spannung. Dieser Vorgang wird als „tunneling“ bezeichnet.<br />
Der resultierende Stromfluss variiert korrespondierend mit dem Abstand der Scan-<br />
Spitze zur Probe. Aufgrund dieser sich verändernden Signale wird ein STM-Bild<br />
erstellt. Sowohl das Material der Probe als auch das der Spitze müssen entweder Leiter<br />
oder Halbleiter sein. Das STM kann im Gegensatz zum AFM keine isolierenden<br />
Materialien scannen.<br />
1.6.2. Rasterkraftmikroskopie<br />
Das Rasterkraftmikroskop, Atomic Force Microscope (AFM), untersucht Oberflächen<br />
einer Probe mittels einer scharfen Spitze, die selten länger als einige Mikrometer ist. Ihr<br />
Durchmesser beträgt weniger als 100 Å. Die Spitze befindet sich am Ende eines<br />
Cantilevers, der 100 bis 200 μm lang ist. Die Kräfte zwischen der Spitze und der Probe<br />
führen zur Durchbiegung oder zur Ablenkung des Cantilevers. Ein Detektor misst die<br />
Durchbiegung des Cantilevers, während die Spitze über das Material fährt. Die<br />
gesammelten Daten erlauben die Erstellung einer Art Landkarte der<br />
Oberflächentopographie. AFMs können sowohl zur Erforschung von Leitern,<br />
Halbleitern als auch von nicht leitenden Materialien eingesetzt werden. Van-der-Waals-<br />
Kräfte spielen bei der Durchbiegung des Cantilevers die entscheidende Rolle.