Dentin Komposit - OPUS - Universität Würzburg
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4 Diskussion 55<br />
Untersuchung von Schmelz- und <strong>Dentin</strong>strukturen in Verbindung mit dentalen<br />
Werkstoffen etabliert (Barbour et al. 2003, Finke et al. 2001).<br />
In dieser Arbeit wurde die Technik der Mikrohärteprüfung mit ihren Vorzügen auf<br />
praxisnahe Sachverhalte der Adhäsivtechnik übertragen. Die mit der Indenttechnik in<br />
den letzten Jahren entwickelte registrierende Prüfungstechnik für physikalische<br />
Parameter dient uns zur Charakterisierung des elastisch-plastischen Verhaltens harter<br />
Filme und dünner Schichten im unteren Mikro- und Nanometerbereich (Behncke 1993,<br />
Bhushan 1999b, Kulkarni & Bhushan 1996, Oliver & Pharr 1992). Durch sie ist es uns<br />
möglich gewesen, Härte und E-Modul an den von uns definiert ausgesuchten dünnen<br />
Schichten reproduzierbar zu messen. Gerade die Mikrohärteprüfung wird von vielen<br />
Autoren in solch einem Einsatzbereich empfohlen (Doerner & Nix 1986, Willems et al.<br />
1993). Bei der Erzeugung von Indents im Nanometerbereich bei gleichzeitiger<br />
kontinuierlicher Registrierung der Normalkraft gegen die Eindringtiefe stehen nicht nur<br />
fixe Endwerte der Härte und des E-Moduls als Ergebnis, sondern es werden plastische<br />
und elastische Vorgänge während der Messung transparent dargestellt. So können z. B.<br />
zeitabhängige plastische Effekte wie Kriechen beobachtet werden. Dies ist der Vorteil<br />
gegenüber allen Eindruckversuchen, die zur Familie der statischen Messversuche<br />
gehören. Ein wesentlicher Nachteil besteht darin, dass hierbei die Eindruckfläche erst<br />
nach der Rücknahme der Prüfkraft optisch bestimmt werden kann (D'Ans 1949).<br />
Elastische Charakteristika der untersuchten Struktur können nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Weitere Vorteile gegenüber konventionellen Messmethoden für Mikrohärte, wie<br />
Vickers und Knoop, bestehen in der höchst präzisen Positionierung und Bestimmung<br />
des Messareals des Indenters innerhalb von 0,2 nm, einer Tiefengenauigkeit von 0,2 nm<br />
und der Regulierung der Kraft in 0,2 μN-Schritten (Van Meerbeek et al. 1993). Diese<br />
Möglichkeiten kamen unseren Versuchen, reproduzierbare Untersuchungen an feinsten<br />
Schichten durchzuführen, sehr entgegen. Der Vergleich von Messwerten der Nanohärte<br />
mit denen der Mikrohärte in identischem Material sollte kritisch betrachtet werden.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Herleitung der Härtewerte bei diesen Methoden ist<br />
damit zu rechnen, dass die konventionelle Härte eines speziellen Materials als<br />
signifikant höher zu erwarten ist als seine Mikrohärtedaten. Konventionelle Härtewerte