30.12.2012 Aufrufe

Dentin Komposit - OPUS - Universität Würzburg

Dentin Komposit - OPUS - Universität Würzburg

Dentin Komposit - OPUS - Universität Würzburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Einleitung 3<br />

1.2.2 Adhäsionsmechanismus<br />

Der Status quo geht von einer mikromechanischen Verankerung zwischen dem Adhäsiv<br />

und dem <strong>Dentin</strong> aus. Modifikationen entstehen durch die Wahl verschiedener<br />

Behandlungsschritte bzw. der oben angeführten Komponenten.<br />

Der Konditionierer entfernt den Smearlayer und sorgt für die retentive Oberfläche. Er<br />

entmineralisiert das oberflächliche peri- und intertubuläre <strong>Dentin</strong>. Man verwendet<br />

hierfür entweder Komplexbildner wie EDTA oder Säuren wie Phosphorsäure,<br />

Maleinsäure, Salpetersäure, Zitronensäure und Oxalsäure, die das <strong>Dentin</strong> bis in eine<br />

Tiefe von 2-5 μm demineralisieren und Hohlräume von ca. 20 nm zwischen den<br />

freigelegten Kollagenfasern schaffen (Eick 1997). Ein Überätzen sollte vermieden<br />

werden, da das freigelegte Kollagengeflecht eher kollabiert und von Monomeren nur<br />

schwer penetriert werden kann. Es kann dadurch zum so genannten „Nanoleakage“ und<br />

somit zu Randundichtigkeiten und postoperativen Beschwerden kommen (Sano et al.<br />

1994b, Sano et al. 1995).<br />

Der Primer ist für eine benetzbare Oberfläche verantwortlich. Er bereitet das hydrophile<br />

<strong>Dentin</strong> für die Aufnahme hydrophober Kunststoffmonomere vor, indem er das Wasser<br />

verdrängt und das entstandene Kollagengeflecht aufrichtet bzw. erweitert.<br />

Hauptbestandteile sind zum einen die Lösungsmittel Wasser, Aceton oder Alkohol. Im<br />

Hinblick auf die Adhäsion sei Aceton gegenüber Wasser aufgrund seiner<br />

polymerisationshemmenden Wirkung der Vorzug zu geben (Eick 1997, Jacobsen &<br />

Söderholm 1995). Zum anderen bestimmen funktionelle (carboxylierte Methacrylate,<br />

PENTA) und nicht-funktionelle Monomere (HEMA, HPMA, PEGDMA, BPDMA) die<br />

Eigenschaften eines Primers. Das eher hydrophile Hydroxyethylmethacrylat (HEMA)<br />

erleichtert die Monomerdiffusion und die Entstehung einer Hybridschicht (Nakabayashi<br />

& Takarada 1992). Um das Überätzen und die oben beschriebenen Folgen zu<br />

verhindern und eine bessere Adhäsion zu realisieren, werden heutzutage vermehrt<br />

selbstkonditionierende Primer (z.B. OptiBond FL) empfohlen. Sie entfernen die<br />

Schmierschicht und demineralisieren nur die oberste Schicht des <strong>Dentin</strong>s. Monomere<br />

penetrieren das Kollagengeflecht. Vorher aufgelöste anorganische <strong>Dentin</strong>bestandteile<br />

fallen aus und partizipieren am Verschluss der Hohlräume zwischen den

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!