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Ausgabe 1/2008, 24. Jahrgang (pdf, 6.12 MB - Johannes Gutenberg ...

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MEDIEN – KOMPETENZ<br />

32<br />

Gesamtprojekt eine netzbasierte Forschung im internationalen<br />

Kontext nachhaltig fördern. Das Projekt<br />

wird regelmäßig durch themenspezifische Lehrveranstaltungen<br />

begleitet, so dass der Rückfluss der Forschungsergebnisse<br />

in die universitäre Lehre gewährleistet<br />

ist. Entsprechend hervorragende Abschlussarbeiten<br />

haben umgekehrt die Chance, im Rahmen<br />

der netzbasierten Forschung ausgewertet zu werden.<br />

Forschungsvorhaben wie das International Women’s<br />

Film Research Network nutzen die Neuen Medien auf<br />

konstruktive Weise, was unter anderem bedeutet,<br />

dass die Initiatorinnen das Projekt mit thematisch<br />

verwandten Initiativen weltweit zu vernetzen versuchen<br />

und somit auch darauf verzichten, als Konkurrenzprojekt<br />

aufzutreten. Im Sinne des „Geistes“ von<br />

Web 2.0 werden Inhalte in hochwertig aufbereiteter<br />

Form öffentlich zugänglich gemacht, ohne dass die<br />

bei Lexika in Buchform unumgänglichen redaktionellen<br />

Debatten geführt werden müssen, ob eine Regisseurin<br />

und ihr Werk dem Umfang nach bereits einen<br />

Eintrag „verdiene“ oder nicht. Entscheidend ist die<br />

Qualität eines Films, so dass AFFA gerade auch Debütfilmen<br />

von noch unbekannten Filmemacherinnen<br />

ein Forum bietet. Häufig widmen sich die Filme gerade<br />

von Regisseurinnen aus den Schwellenländern in<br />

kritischer Weise dem Alltag der Familien mit ihren<br />

existentiellen Problemen. Im Fokus stehen immer<br />

wieder Genderkonflikte, der Konfliktherd schlechthin<br />

in traditionell-patriarchalisch organisierten Kulturen.<br />

Durch die systematische Aufbereitung des reichhaltig<br />

vorhandenen Filmmaterials im Bereich von Spiel- und<br />

Dokumentarfilm wird die künstlerische Transformation<br />

und Reflektion von Wirklichkeit im internationalen<br />

Vergleich sichtbar, ein reiches Forschungsfeld für<br />

Filmwissenschaftler und Kulturanthropologen gleichermaßen.<br />

Das International Women’s Film Research<br />

Network fördert und fordert eine Gleichstellung<br />

der Geschlechter auf dem kreativen Sektor der<br />

internationalen Filmproduktion, die im Übrigen auch<br />

durch neue Produktionstechnologien vorangetrieben<br />

wird, weil Filme in der digitalen Welt auch mit einem<br />

relativ geringen Budget realisierbar sind und manche<br />

Geldgeber sich gerade bei gesellschaftskritischen<br />

Projekten von Regisseurinnen weniger großzügig erweisen.<br />

An dieser Stelle schließt sich der Kreis zur<br />

anfänglichen Argumentation dieses Artikels, denn<br />

technische Medienevolutionen stimulieren den sozialen<br />

Wandel innerhalb einer Kultur bei weitem nicht<br />

nur in negativem Sinne. ■<br />

■ Summary<br />

The digital media world entails new forms of global<br />

communication. This development implies a democratization<br />

of the media world and enables users not<br />

only to consume but also to actively produce and distribute<br />

media content. The project media intelligence<br />

of the <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-University in Mainz<br />

researches and supports these new developments in<br />

practical and scientific ways. The overall aim is the<br />

forming of intelligent and competent media users.<br />

Among many other projects, two initiatives illustrate<br />

how media intelligence works: the Generation-spanning<br />

Media Workshop enhances the communication<br />

between parents and children and educates them in<br />

media competence; AFFA, the Archive of Female Film<br />

Art, is conceived as a publicly accessible forum for<br />

scientific research on female film directors and<br />

functions as an online communication tool that will<br />

constitute a network of female researchers.<br />

Dr. habil.<br />

Susanne Marschall<br />

Susanne Marschall, <strong>Jahrgang</strong><br />

1963, studierte studierte<br />

Deutsche Philologie,<br />

Philosophie und Komparatistik,<br />

Promotion im Graduiertenkolleg<br />

der Theaterwissenschaft,<br />

ist Akademische Rätin am Institut für<br />

Filmwissenschaft der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-Universität<br />

in Mainz. Sie war maßgeblich an der Konzeption<br />

und Realisation des Medienhauses der Universität<br />

beteiligt und ist wissenschaftliche Leiterin des Projekts<br />

„Medienintelligenz“. Außerdem ist sie Sprecherin<br />

der Sektion Bild im Interdisziplinären Forschungszentrum<br />

Neurowissenschaften (IFZN) und<br />

Gutachterin beim DAAD. 2003 erhielt sie den<br />

Lehrpreis und 2005 erfolgte ihre Habilitation mit dem<br />

Thema Farbe im Kino (veröffentlich bei Schüren in<br />

Marburg, 2005). Susanne Marschall verfasste zahlreiche<br />

Bücher, Aufsätze, Lexikonartikel etc.<br />

■ Kontakt<br />

Dr. habil. Susanne Marschall<br />

Akademische Rätin im Fach Filmwissenschaft<br />

<strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-Universität Mainz<br />

Medienhaus<br />

Wallstraße 11<br />

D-55122 Mainz<br />

Tel. +49 (0)6131-39 31731<br />

Fax +49 (0)6131-39 31731<br />

Email: Susanne.Marschall@uni-mainz.de

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