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Ausgabe 1/2008, 24. Jahrgang (pdf, 6.12 MB - Johannes Gutenberg ...

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Foto: Nina Farwig<br />

Waldfragment in landwirtschaftlich genutzter Umgebung.<br />

das Waldgebiet hervorragend dazu, die Auswirkungen<br />

der Fragmentierung und Nutzung des Waldes auf<br />

die Artenvielfalt und auf wichtige Ökosystemfunktionen,<br />

wie Bestäubung, Samenausbreitung und Regeneration,<br />

zu untersuchen. Ziel von BIOTA Ost ist es,<br />

Managementempfehlungen für den Schutz und die<br />

nachhaltige Nutzung von ostafrikanischen Regenwäldern<br />

zu entwickeln. Innerhalb von elf Teilprojekten<br />

werden Untersuchungen zu verschiedenen<br />

Artengruppen und Ökosystemfunktionen sowie zu<br />

sozioökonomischen Aspekten durchgeführt.<br />

Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

des Fachbereichs Biologie (Institut für<br />

Zoologie, Abteilung Ökologie) leiten das Teilprojekt<br />

E11, das sich mit dem Einfluss von Klimawandel und<br />

menschlichen Störungen auf die Vogeldiversität,<br />

Samenausbreitung und Regeneration des Kakamega<br />

Forest beschäftigt. Die bisherigen Ergebnisse zeigen,<br />

dass das Management des Waldes das Maß des illegalen<br />

Holzeinschlags bestimmt. Der Kakamega<br />

Forest wird durch zwei verschiedene Organisationen<br />

verwaltet, das Kenya Forest Service und den Kenya<br />

Wildlife Service. Die Zahl der illegal gefällten Bäume<br />

ist auf Flächen, die durch den Kenya Wildlife Service<br />

verwaltet werden, signifikant niedriger. Das Maß des<br />

illegalen Holzeinschlags ist ein guter Indikator für<br />

das Maß der menschlichen Störung des Waldes und<br />

damit ein wertvoller, schnell zu erfassender Indikator<br />

für den Naturschutz. Weiterhin zeigen die Ergebnisse,<br />

dass die Fragmentierung von Waldgebieten zu einem<br />

Rückgang von früchtefressenden Tierarten wie Affen<br />

und Vögeln führt. Dabei stellte sich heraus, dass<br />

Feigen-Bäume mit ihren tausenden von Früchten eine<br />

überproportional große Rolle für die „Ernährung“<br />

der früchtefressenden Tiere spielen und damit eine<br />

Schlüssel-Ressource darstellen. Wir erwarten, dass<br />

ein Management für hohe Feigenvielfalt (es gibt ca.<br />

10 verschiedene Arten in Kakamega Forest) sowohl<br />

im Wald als auch in der Agrarlandschaft die Vielfalt<br />

der früchtefressenden Tiere erhöht. Die Fragmentierung<br />

und der illegale Holzeinschlag im Kakamega<br />

Forest führen nicht nur zu einem Rückgang der Arten-<br />

Foto: Sascha Rösner<br />

Diadem-Meerkatze beim<br />

Verzehr von Früchten.<br />

Interesse der lokalen<br />

Bevölkerung an der<br />

Feldarbeit in Kenia.<br />

FORSCHUNGSMAGAZIN 1/<strong>2008</strong><br />

BIOLOGIE<br />

Foto: Sascha Rösner<br />

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