Pfalz - FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits

war bei der Umrechnung die durchschnittliche Belegung der Stationen zu beachten,
diese betrug im Betrachtungszeitraum jeweils 13 Patienten.
In beiden Einrichtungen wurden medizinische und pflegerische Standardleistungen in
etwa gleichem Umfang erbracht: Pro durchschnittlichem Behandlungstag wurden in
der Rhein-Mosel-Fachklinik 115 und im Pfalzklinikum 112 Minuten für diesen Leistungstyp
aufgewandt. Unterschiede bestehen allerdings mit Blick auf die Binnendifferenzierung
der Leistungen. Auf medizinische (Standard-)Leistungen (z.B. körperliche
Untersuchung, Medikation, Visite) entfielen 25,7 % bzw. 17,4 % der insgesamt dokumentierten
standardisierten Behandlungsleistungen pro Patient/Tag, wobei vor allem
die (notwendigen) externen Kontakte und Kommunikation hervortreten (8,7 % bzw.
7,7 %). Bei den pflegerischen Standardleistungen entfielen in der Rhein-Mosel-Fachklinik
vergleichsweise höhere Zeitanteile auf pflegerische Betreuungsleistungen (z.B. Essen
ausgeben, Zimmerkontrolle) und pflegerische Leistungen im Bereich Freizeit (z.B.
Begleitung zur Sporthalle, Spaziergänge) als im Pfalzklinikum (16,8 % vs. 9,2 % bzw.
15,4 % vs. 11,5 %). Demgegenüber waren im Pfalzklinikum die pflegerischen Behandlungsleitungen
(z.B. Blutdruckmessung, Befindlichkeit erfragen, Dokumentation) deutlich
erhöht (41 % vs. 60 %). Im Zusammenhang mit der Aufnahme- und Entlasssituation
erbrachte die Pflege 9,6 bzw. 8,5 % der Standardleistungen (vgl. Anhang, Tab. 30).
Patientenbezogen dokumentierte Leistungen
Nachfolgend werden die Ergebnisse derjenigen Leistungen dargestellt, die patientenbezogen
dokumentiert wurden (Therapie-/Dokumentationskarte). Aus den Einrichtungen
lagen folgende Daten vor:
❑ Rhein-Mosel-Fachklinik: Dokumentationen von 158 Patienten an durchschnittlich
17,8 Dokumentationstagen pro Patient, insgesamt 2.812 Tage 11
❑ Pfalzklinikum: Dokumentationen von 430 Patienten an durchschnittlich 10,3 Dokumentationstagen,
insgesamt 4.458 Tage.
Im Schnitt beansprucht ein Fall pro Behandlungstag in der Rhein-Mosel-Fachklinik ca.
2,68 Stunden (161 Minuten) und im Pfalzklinikum 5,21 Stunden (312 Minuten). Dabei
muss allerdings berücksichtigt werden, dass im Pfalzklinikum wegen des hohen Stellenwerts
des Angebots pflegerische Gespräche (mit 48,9 Minuten) gesondert dokumentiert
wurden. Darüber hinaus fällt die dokumentierte geplante Freizeit im Pfalzklinikum
deutlich höher aus als in der Rhein-Mosel-Fachklinik (8,8 Minuten vs. 100,5 Minuten).
Schließlich wurden im Pfalzklinikum auch sonstige Leistungen mit 10,4 Minuten dokumentiert.
Bezieht man diese (konzeptionellen) Besonderheiten (z.B. pflegerische Gespräche,
geplante Freizeit) des Behandlungsangebots im Pfalzklinikum nicht mit in die
Berechnung ein, wurden in beiden Einrichtungen annähernd gleiche patientenbezogen
dokumentierte Leistungen pro Fall/Tag erbracht (152 vs. 153 Minuten) (vgl. Anhang,
Tab. 31).
Mit Blick auf den zeitlichen Umfang werden die patientenbezogen dokumentierten
Leistungen dominiert durch die Morgen- und Abendgruppe (34,9 % bzw. 24,7 %). Größere
Einheiten der dokumentierten Zeit entfielen auf Sportangebote (8,4 % bzw. 5,7 %),
Ergotherapie (10,8 % bzw. 10,9 %) und physikalische Therapie (13,8 % bzw. 14,1 %).
Für Gruppengespräche wurden 11,1 % bzw. 12,9 % Zeitanteile aufgewandt. Im Pfalzklinikum
entfielen 14 % der dokumentierten Zeit auf Akupunktur, sowie 1,4 % auf Aro-
11 Berücksichtigt wurden nur vollständige Dokumentationen.
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