Pfalz - FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits
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heitlichendes Kriterium darstellt. Zu berücksichtigen sind jeweils unterschiedliche<br />
Substanzen, Konsummuster <strong>und</strong> -formen sowie die personalen <strong>und</strong> sozialen Rahmenbedingungen<br />
des Konsums. Differenzierte Entzugsstrategien <strong>und</strong> Behandlungsprogramme<br />
bilden eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine frühzeitige Erreichung unterschiedlicher<br />
Konsumentengruppen.<br />
Qualifizierte Entzugsbehandlung hält ein differenziertes Spektrum von patientenbezogenen<br />
Leistungen vor, wobei an einen typischen Falltag 4,5 (Rhein-Mosel-Fachklinik)<br />
bzw. 5,2 St<strong>und</strong>en (<strong>Pfalz</strong>klinikum) patientenbezogene Leistungen erbracht werden. Dabei<br />
entfallen größere Leistungsanteile auf die medizinisch-pflegerische Gr<strong>und</strong>versorgung<br />
<strong>und</strong> die Stationsversammlungen. Bedeutsame Anteile bspw. Arbeits-<br />
/Ergotherapie, Freizeitmaßnahmen <strong>und</strong> Sport, stehen <strong>im</strong> engen Zusammenhang mit<br />
der Strukturierung des Tagesablaufs. Auf andere therapeutische Maßnahmen, bspw.<br />
physikalische Therapie, sowie auf Einzel- <strong>und</strong> Gruppenangebote entfielen deutlich geringere<br />
Anteile. Im <strong>Pfalz</strong>klinikum wurde das Leistungsspektrum ergänzt um (intensive)<br />
pflegerische Gespräche <strong>und</strong> Akupunktur.<br />
Aus Patientensicht wurden die Behandlungsprogramme insgesamt sowie einzelne<br />
Elemente weit überwiegend als (sehr) wirksam beurteilt. Unterschiede zwischen den<br />
Einrichtungen korrespondieren sowohl mit den unterschiedlichen Behandlungsansätzen<br />
als auch mit deren Umsetzung sowie dem Erreichungsgrad konzeptioneller Ziele.<br />
Die einrichtungsspezifischen entzugsunterstützenden Maßnahmen wie die medikamentöse<br />
Behandlung in der Rhein-Mosel-Fachklinik <strong>und</strong> Akupunktur <strong>und</strong> Aromatherapie<br />
<strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum wurden von den jeweiligen Patienten insgesamt als (sehr) hilfreich<br />
bzw. wirksam <strong>für</strong> den Behandlungsverlauf eingestuft, wobei der Anteil von Patienten<br />
mit einer ambivalenten Einschätzung <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum höher ausfiel als in der<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik. Settingmerkmale wie bspw. Aufnahmebedingungen, Team,<br />
Atmosphäre, räumliche Situation wurden ebenfalls überwiegend mit (sehr) gut bzw.<br />
besser als befriedigend (3,0) beurteilt.<br />
Ergebnisse <strong>und</strong> Wirksamkeit qualifizierter Entzugsbehandlung<br />
Zur Abschätzung der Wirksamkeit qualifizierter Entzugsbehandlung sind unterschiedliche<br />
Kriterien heranzuziehen, die sich an den Behandlungszielen orientieren müssen.<br />
Dabei ist das Kriterium der regulären Beendigung (das in der Entwöhnungsbehandlung<br />
einen hohen Stellenwert hat) lediglich ein Kriterium unter anderen. Wichtige Kriterien<br />
sind daneben der verbleibende medizinische Behandlungsbedarf, die psychische Stabilisierung,<br />
eine (erste) soziale Orientierung, die Stärkung der Veränderungsbereitschaft<br />
sowie die Einleitung von bedarfsgerechten Anschlussmaßnahmen. Legt man dieses<br />
Kriterienbündel zugr<strong>und</strong>e, so zeigen die Ergebnisse der Evaluation - auch vor der Folie<br />
vergleichbarer Studien -, dass in den beiden rheinland-pfälzischen Einrichtungen qualifizierte<br />
Entzugsbehandlung erfolgreich <strong>im</strong>plementiert <strong>und</strong> erprobt wurde bzw. umgesetzt<br />
ist.<br />
Die dokumentierten Behandlungsfälle verweilten in der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
durchschnittlich 16,5 <strong>und</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum 10,3 Tage. Erwartungsgemäß dauerte die<br />
medikamentengestützte Behandlung länger als die opiatfreie Entzugsbehandlung. Dies<br />
wird auch deutlich, wenn die Verweildauer nach regulären <strong>und</strong> frühzeitigen Beendern<br />
dargestellt wird. Regulär beendete Behandlungen dauern in der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
durchschnittlich 22,4 <strong>und</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum 14,7 Tage, die Verweildauer bei frühzeitigen<br />
Beendigungen (Abbrüchen) beträgt <strong>im</strong> Durchschnitt 11,5 bzw. 5,7 Tage.<br />
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