Pfalz - FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits
Pfalz - FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits
Pfalz - FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Patienten. Schließlich waren Patienten in der Rhein-Mosel-Fachklinik in Zweibettz<strong>im</strong>mern,<br />
<strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum in Einzelz<strong>im</strong>mern untergebracht.<br />
Die Patienten qualifizierter Entzugsbehandlung<br />
In der Rhein-Mosel-Fachklinik wurden in der Evaluationsphase (7/2001 bis 12/2002)<br />
412, <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum <strong>im</strong> Zeitraum von 6/2002 bis 5/2003 461 Patienten behandelt.<br />
In beiden Einrichtungen kamen die Patienten hauptsächlich aus dem Pflichtversorgungsgebiet<br />
der psychiatrischen Klinik bzw. aus ganz Rheinland-<strong>Pfalz</strong>, wobei in der<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik der Anteil von Patienten aus dem Pflichtversorgungsgebiet der<br />
Klinik höher lag als <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum (63,9 % bzw. 44 %). Auch nahmen <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum<br />
mehr Patienten aus anderen B<strong>und</strong>esländern das Behandlungsprogramm in Anspruch<br />
als in der Rhein-Mosel-Fachklinik.<br />
In beiden Einrichtungen erfolgte die Vermittlung in die Entzugsbehandlung hauptsächlich<br />
durch Sucht- <strong>und</strong> Drogenberatungsstellen. Mit Blick auf die Anteile der einzelnen<br />
Vermittlungsinstanzen zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Einrichtungen.<br />
Während in der Rhein-Mosel-Fachklinik der Zugangsschwerpunkt konzeptkonform<br />
bei den Sucht- <strong>und</strong> Drogenberatungsstellen lag, erfolgten Zugänge zur<br />
Behandlung <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum über unterschiedliche Wege: Die Aufnahme der Patienten<br />
erfolgte zu deutlich höheren Anteilen direkt <strong>und</strong> ohne Vermittlung (7,1 % vs.<br />
19,1 %) bzw. durch private Bezugspersonen (3,3 % vs. 10,5 %) oder niedergelassene<br />
Ärzte <strong>und</strong> Psychotherapeuten (6,8 % vs. 14 %). Während <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum Patienten<br />
weit überwiegend direkt oder <strong>im</strong> Verlauf einer Woche aufgenommen wurden (96 %),<br />
erfolgte die Aufnahme in der Rhein-Mosel-Fachklinik lediglich zu gut der Hälfte der<br />
Patienten innerhalb eines 14-Tage-Zeitraum.<br />
Das Durchschnittsalter der Patienten lag in der Rhein-Mosel-Fachklinik bei 27,4 <strong>und</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum bei 26,9 Jahren. In beiden Einrichtungen waren knapp vier Fünftel<br />
der Patienten Männer (78,9 % bzw. 78,0 %).<br />
Während sich die soziale (Beziehungs-)Situation der Patienten als vergleichsweise stabil<br />
darstellt - die Patienten lebten überwiegend mit Eltern, Partnern oder Fre<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Bekannten zusammen <strong>und</strong> zwei Fünftel hatten eine feste Beziehung - war die Erwerbssituation<br />
durch eine hohe Arbeitslosenquote (66,7 % bzw. 65,8 %) belastet. Die<br />
Dauer der Arbeitslosigkeit betrug durchschnittlich 19,3 bzw. 20,1 Monate.<br />
Die Patienten beider Einrichtungen hatten (in den letzten 30 Tagen) - einschl. Alkohol<br />
<strong>und</strong> Tabak - durchschnittlich 4,5 Drogen konsumiert. Unterschiede zeigen sich allerdings<br />
bei der Art der konsumierten Drogen: So hatten Patienten der Rhein-Mosel-<br />
Fachklinik vergleichsweise häufiger Opioide, Kokain (einschl. Crack) <strong>und</strong> Sedativa/Hypnotika<br />
konsumiert, während Patienten des <strong>Pfalz</strong>klinikums häufiger Cannabis,<br />
St<strong>im</strong>ulantien <strong>und</strong> Halluzinogene konsumiert hatten. In beiden Einrichtungen verabreichte<br />
sich der überwiegende Teil der Heroinkonsumenten die Substanz intravenös<br />
(63,8 % bzw. 73,6 %). Immerhin 36,2 % bzw. 26,4 % Patienten gaben an, Heroin geraucht/inhaliert<br />
bzw. geschnüffelt zu haben. Allerdings bestehen Unterschiede zwischen<br />
den Patientengruppen der beiden rheinland-pfälzischen Entzugseinrichtungen<br />
<strong>im</strong> Hinblick auf den intravenösen Konsum illegaler Drogen. Während bei den Patienten<br />
der Rhein-Mosel-Fachklinik nur 15,2 % angaben, keinen intravenösen Drogenkonsum<br />
gehabt zu haben, waren dies <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum <strong>im</strong>merhin 40,0 % der Patienten.<br />
Erwartungsgemäß zeigt sich bei den aufgenommenen Personengruppen ein vielschichtiges<br />
Bild an Diagnosen substanzbezogener Störungen. Bei den Patienten der Ent-<br />
57