Pfalz - FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits
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In der weit überwiegenden Mehrzahl der Behandlungsfälle wurde die Behandlung<br />
durch Methadon bzw. Polamidon gestützt (83 %). Lediglich in sechs Fällen wurde Catapresan/Aponal<br />
eingesetzt. Weitere Entzugsmedikamente waren Diazepam (42 Fälle)<br />
<strong>und</strong> Distraneurin (4 Fälle). In sechs Fällen absolvierten die Patienten einen „kalten“<br />
Entzug bzw. bekamen ein Placebo.<br />
Die durchschnittliche Behandlungsdauer mit einer entzugslindernden Medikation lag<br />
be<strong>im</strong> methadon-/polamamidongestützten Entzug bei 12,4 Tage. Deutlich geringer fiel<br />
die Behandlungsdauer dann aus, wenn sie durch andere Medikamente unterstützt<br />
wurde (8,4 Tage). Eine vergleichsweise lange Behandlungsdauer hatten diejenigen Patienten,<br />
die keine medikamentöse Unterstützung in Anspruch genommen haben (16,5<br />
Tage).<br />
Kritische Ereignisse während des Behandlungsverlaufs<br />
Bei 47 % der Patienten der Rhein-Mosel-Fachklinik <strong>und</strong> 43,9 % der Patienten des<br />
<strong>Pfalz</strong>klinikums sind aus Sicht der behandelnden Ärzte <strong>im</strong> Behandlungsverlauf „kritische<br />
Ereignisse“ eingetreten. Abb. 12 zeigt die Art der kritischen Ereignisse <strong>im</strong> Vergleich.<br />
Abb. 12: Kritische Ereignisse während der Entzugsbehandlung (Mehrfachnennungen möglich)<br />
%<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
36,7<br />
5,8<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
30,4 29,8<br />
14,6<br />
17,8<br />
7,0<br />
22,0<br />
Psyche Familie Partnerschaft<br />
8,2<br />
14,7<br />
Strafrecht<br />
2,5<br />
30,9<br />
Beziehung<br />
1,9 2,6<br />
Arbeitsplatz<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik (N = 158) <strong>Pfalz</strong>klinikum (N = 191)<br />
27,2<br />
19,4<br />
sonstiges<br />
Während in beiden Entzugseinrichtungen die „kritischen Ereignisse“ zu gleichen Anteilen<br />
mit psychischen Problemen einhergingen (30,4 % bzw. 29,8 %), zeigen sich ansonsten<br />
deutliche Unterschiede zwischen den Patientengruppen: Dabei waren Patienten<br />
in der Rhein-Mosel-Fachklinik während der Entzugsbehandlung vor allem mit ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Problemen belastet, während Patienten des <strong>Pfalz</strong>klinikums vor allem<br />
Ereignisse <strong>im</strong> Zusammenhang mit Beziehungen, Partnerschaft <strong>und</strong> Familie zu verarbeiten<br />
hatten. Sonstige Probleme hingen vor allem mit Gewaltanwendungen durch einzelne<br />
Patienten, Drogenkonsum oder behandlungsbezogenen Problemen (z.B. Medikation)<br />
zusammen.<br />
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