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Pfalz - FOGS Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits

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eine positive Tendenz.<br />

3.5 Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung zu ausgewählten Aspekten des Behandlungsprogramms<br />

Am Ende der Evaluationsphase wurden die Mitarbeiter der rheinland-pfälzischen Einrichtungen<br />

des qualifizierten Entzugs Drogenabhängiger zu konzeptionellen <strong>und</strong> Umsetzungsfragen<br />

des jeweiligen Behandlungsprogramms unter Verwendung eines (teil-<br />

)standardisierten anonymen Fragebogens schriftlich befragt. An der Befragung haben in<br />

der Rhein-Mosel-Fachklinik 13 <strong>und</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum 12 Mitarbeiter teilgenommen.<br />

In einem ersten Schritt hatten die Mitarbeiter das Behandlungsprogramm insgesamt<br />

sowie einzelne Behandlungsangebote <strong>und</strong> institutionelle Voraussetzungen anhand einer<br />

sechsstufigen Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) zu beurteilen. Dabei bewerteten<br />

die Mitarbeiter das Behandlungsprogramm insgesamt in der Rhein-Mosel-<br />

Fachklinik durchschnittlich mit einem Wert von 2,1 <strong>und</strong> <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum mit 1,7. Die<br />

in der Tendenz bessere Einschätzung des Behandlungsprogramms insgesamt <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum<br />

korrespondierte mit der Beurteilung der Patienten, die das Behandlungsprogramm<br />

ebenfalls etwas besser bewerteten als die Patienten der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />

(s. Abschnitt 3.4).<br />

Eine vertiefte Analyse der Antworten zeigt allerdings Unterschiede zwischen den Einrichtungen<br />

auf. So urteilten die Mitarbeiter der Rhein-Mosel-Fachklinik mit Blick auf<br />

einzelne Behandlungsangebote durchschnittlich mit einem Wert von 1.9, die Mitarbeiter<br />

des <strong>Pfalz</strong>klinikums mit 2.2 (z.B. medizinische Behandlung/Pharmakotherapie 1,7 vs.<br />

2,5). Überwiegend gleich wurden die Kooperation mit Angehörigen, (2,5 vs. 2,2), die<br />

Aufnahme- <strong>und</strong> Entlasssituation (2,0 vs. 2,1) sowie die - in beiden Einrichtungen eher<br />

unbefriedigende - Versorgung der Patienten/Essen (beide: 3,6) bewertet. Während in<br />

der Rhein-Mosel-Fachklinik von den Mitarbeitern die einzelnen Behandlungsangebote<br />

vergleichsweise besser eingeschätzt wurden, beurteilten die Mitarbeiter des <strong>Pfalz</strong>klinikums<br />

(eher) therapeutische Aspekte (Kl<strong>im</strong>a, Team, Regeln, Umgang) mit 1,5 zu 2,5 <strong>und</strong><br />

sachlichen Rahmenbedingungen (Patienten- <strong>und</strong> Behandlungsräume, Freizeitmöglichkeiten,<br />

Möbel etc.) mit 1,3 zu 1,9 besser. Der gravierendste Unterschied besteht bei der<br />

Personalausstattung: Während diese <strong>im</strong> <strong>Pfalz</strong>klinikum mit 2,6 noch als befriedigend<br />

bewertet wurde, beurteilten die Mitarbeiter der Rhein-Mosel-Fachklinik die Personalsituation<br />

mit 5,4 als deutlich mangelhaft (vgl. Anhang, Tab. 42).<br />

Befragt nach Sachverhalten, die die Umsetzung der Konzeption erschwert bzw. die<br />

Umsetzungsqualität gemindert hatten, zeigten sich ebenfalls Unterschiede zwischen<br />

den Einrichtungen: Von den Mitarbeitern der Rhein-Mosel-Fachklinik wurden dabei<br />

vor allem Sachverhalte <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem/der Personal(-entwicklung) genannt<br />

wie bspw. geringe Personalausstattung <strong>und</strong> häufiger Personalwechsel, Differenzen<br />

über Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung <strong>im</strong> Behandlungsteam, fehlende Supervision <strong>und</strong><br />

ungenügende fachliche Weiterbildung. Die Mitarbeiter beider Einrichtungen fühlten<br />

sich zudem von der Klinikleitung nur unzureichend unterstützt <strong>und</strong> beklagten eine<br />

mangelhafte Kommunikation <strong>und</strong> Abst<strong>im</strong>mung sowie eine rein betriebswirtschaftliche<br />

Bewertung der eigenen Arbeit.<br />

Die insgesamt positive Bewertung des Behandlungsansatzes spiegelte sich auch in der<br />

angenommenen Zufriedenheit von Patienten, Angehörigen <strong>und</strong> externen Kooperationspartnern<br />

wider. Die Mitarbeiter beider Einrichtungen gehen dabei - auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

ihrer Beobachtungen <strong>und</strong> Erfahrungen - überwiegend davon aus, dass die genann-<br />

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