Schulische und außerschulische Bildungssituation - Deutsches ...
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20- bis unter 30-Jährigen in den Mittelpunkt, so erhöht sich der Anteil von<br />
Studierenden mit Migrationshintergr<strong>und</strong> an allen Studierenden auf r<strong>und</strong><br />
17% (Sonderauswertung des →Mikrozensus 2008; Autorengruppe Bildungsberichterstattung<br />
2010, S. 124).<br />
Trotz der unterschiedlichen Werte zeigt sich in allen Datenquellen eine<br />
übereinstimmende Tendenz: Junge Erwachsene mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
sind – gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil von 23% in der Altersgruppe<br />
der 20- bis unter 30-Jährigen – an deutschen Hochschulen unterrepräsentiert<br />
(vgl. Die Beauftragte der B<strong>und</strong>esregierung für Migration, Flüchtlinge<br />
<strong>und</strong> Integration 2010; Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2010, Tabelle<br />
F2-5A).<br />
3.3.2.2 Hochschulart <strong>und</strong> Fächerwahl<br />
Universitäten sind der Hochschulstatistik entsprechend die häufigsten Studienorte<br />
sowohl von Bildungsinländerinnen/Bildungsinländern (59%) als<br />
auch von deutschen Studierenden (66%), lediglich 38% bzw. 32% – darunter<br />
mehr Männer als Frauen – studierten im Wintersemester 2009/2010 an<br />
Fachhochschulen. Die Bildungsinländer/innen studierten zudem häufiger<br />
an Kunsthochschulen (4% gegenüber 1%) (vgl. Abbildung A-3.2).<br />
Die Zahl der immatrikulierten Bildungsinländer/innen ist im Wintersemester<br />
2008/2009 im Vergleich zum Vorjahr sowohl an Universitäten als<br />
auch an Fachhochschulen, die den größten Zulauf zu verzeichnen hatten<br />
(Männer +7,5%, Frauen +13%), gestiegen (vgl. Abbildung A-3.3).<br />
Die Fächerwahl differiert zwischen Bildungsinländern/Bildungsinländerinnen<br />
<strong>und</strong> deutschen Studierenden kaum, während sich z.T. deutliche Unterschiede<br />
in der Verteilung der Geschlechter auf die jeweiligen Fächer ergeben<br />
(vgl. Abbildung A-3.4). So wurden Studiengänge der Fächergruppe<br />
Sprach- <strong>und</strong> Kulturwissenschaften häufiger von Frauen als von Männern<br />
gewählt, Ingenieurwissenschaften demgegenüber wesentlich häufiger von<br />
Männern – jeweils unabhängig von der Staatsangehörigkeit. Ein unter geschlechts-<br />
<strong>und</strong> migrationsbezogenen Gesichtspunkten auffälliges Ergebnis<br />
lässt sich bei der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften<br />
feststellen: Bildungsinländerinnen wählten diese Fächergruppe mit<br />
38% proportional häufiger als deutsche Studentinnen (33%) <strong>und</strong> auch als<br />
ihre männlichen Kommilitonen (Bildungsinländer 32%, deutsche Studenten<br />
31%). Die Ergebnisse des Deutschen Studentenwerks (B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Bildung <strong>und</strong> Forschung 2010c) 68 weisen zwar ähnliche Tendenzen auf,<br />
ermöglichen jedoch eine zusätzliche Differenzierung nach Migrationsstatus.<br />
Sie weisen die Bildungsinländer/innen <strong>und</strong> Eingebürgerten als Gruppen<br />
aus, die am häufigsten <strong>und</strong> deutlich häufiger als die Studierenden ohne Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
Rechts- <strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaften belegen. Studierende<br />
ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>, Studierende mit doppelter Staatsange-<br />
68 In der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks werden die Fächergruppen nicht<br />
identisch zur amtlichen Statistik gebildet. So fehlen z.B. bei den Rechts- <strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaften<br />
die Fächergruppen Sozialwissenschaften <strong>und</strong> Sozialwesen.<br />
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