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Schulische und außerschulische Bildungssituation - Deutsches ...

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2.3.2.1 Mögliche Einflussfaktoren<br />

Beicht/Granato (2009; siehe auch Beicht u.a. 2008, S. 275) stellten auf<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Daten der BIBB-Übergangsstudie 2006 fest, dass die Bildungspläne<br />

von Jugendlichen – weitgehend unabhängig vom Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

– am Ende der allgemeinbildenden Schule mit dem Schulabschluss<br />

variierten. Im Bemühen um einen Ausbildungsplatz <strong>und</strong> in den angewandten<br />

Suchstrategien fanden sich kaum Unterschiede zwischen Jugendlichen<br />

mit <strong>und</strong> ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>. Ausbildungspläne <strong>und</strong> Suchstrategien<br />

schienen nicht für die unterschiedlichen Erfolgsquoten verantwortlich zu<br />

sein.<br />

Eine wesentliche Rolle beim Übergang in eine vollqualifizierende Ausbildung<br />

spielten hingegen die schulische Vorbildung, familiale Hintergründe<br />

<strong>und</strong> die soziale Einbindung der Jugendlichen, die die Chancen von Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong> stärker minderten als die von Jugendlichen<br />

ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>: Erstere verfügten über schlechtere Schulabschlüsse<br />

<strong>und</strong> Noten, sie stammten aus Familien mit einem niedrigeren Bildungsniveau<br />

<strong>und</strong> einem geringen sozioökonomischen Status <strong>und</strong> sie waren<br />

weniger sozial eingeb<strong>und</strong>en. Bei gleichzeitiger Berücksichtigung all dieser<br />

Faktoren blieb ein eigenständiger Einfluss des Merkmals Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

bestehen. Das heißt, auch bei Kontrolle der übrigen Einflussfaktoren<br />

haben Jugendliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong> wesentlich schlechtere<br />

Chancen, in eine vollqualifizierende Berufsausbildung einzumünden als<br />

Jugendliche ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>. Dieses Ergebnis hatte auch Bestand,<br />

wenn weitere ausbildungsmarktrelevante Kontrollvariablen in die<br />

Analysen einbezogen wurden, wie Zeitpunkt des Schulabschlusses, Wohnregion<br />

<strong>und</strong> Siedlungsdichte in der Wohnregion (vgl. Beicht/Granato 2009;<br />

Granato 2010). Um die geringen Chancen von Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

auf dem Ausbildungsmarkt weiter aufzuklären, werden<br />

vertiefende Studien zum Einfluss der Selektion beim Zugang zu Berufsfachschulen<br />

sowie bei betrieblichen Rekrutierungsstrategien gefordert (Beicht/<br />

Granato 2011).<br />

2.3.3 Vollqualifizierende Ausbildungsgänge in Betrieben<br />

2.3.3.1 Auszubildendenzahlen <strong>und</strong> -anteile<br />

Laut →Integrierter Ausbildungsberichterstattung 47 begannen im Jahr 2009<br />

509.832 Jugendliche eine anerkannte Ausbildung im →dualen Berufsausbildungssystem,<br />

gut 6% von ihnen besaßen keine deutsche Staatsbürgerschaft.<br />

In Relation zum Ausländeranteil in der Bevölkerungsgruppe der 15- bis<br />

unter 20-Jährigen von knapp 10% (Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2010a) sind<br />

47 Vgl. http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/bildung-kultur-rechtspflege/landesdaten/bil<br />

dung/iab/integrierte-ausbildungberichterstattung-b<strong>und</strong>/anfaenger-im-ausbildungsgeschehennach<br />

sektoren-konten-fuer-deutsche-<strong>und</strong>-auslaender/index.html; Stand: 19.10.2010; Tabelle<br />

in Excel.<br />

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