Schulische und außerschulische Bildungssituation - Deutsches ...
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tion <strong>und</strong> der Chancen von Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> im Bildungs-<br />
<strong>und</strong> Ausbildungssystem. Auch wenn die Datenlage unbefriedigend<br />
ist, ergeben sich aus Einzelbef<strong>und</strong>en doch Hinweise auf Unterschiede nach<br />
herkunftsbezogenem Migrationshintergr<strong>und</strong> bzw. Staatsangehörigkeit sowie<br />
nach unterschiedlichem Migrationsstatus.<br />
5.3.1 Differenzierung nach Herkunftsländern – kulturelle<br />
Konstruktionen?<br />
Mit einer nach Herkunftsgruppen detaillierten Analyse ist – evtl. noch stärker<br />
als mit Bezug auf einen doch mehr oder weniger diffusen Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
– die Gefahr der Kulturalisierung verb<strong>und</strong>en, insbesondere von<br />
Problemen <strong>und</strong> negativen Entwicklungen. Im schlimmsten Fall werden dadurch<br />
abwertende Stereotype bestätigt <strong>und</strong> Vorurteile verstärkt. Deswegen<br />
ist es notwendig, daran zu erinnern, dass auch nationale, ethnische oder<br />
kulturelle Gruppen keine Einheit bilden <strong>und</strong> Pauschalurteile nicht rechtfertigen.<br />
Mit dem Hinweis auf Aussagen zu „den Deutschen“ dürfte dies<br />
nachvollziehbar sein.<br />
Wird die Gruppe der Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> hier dennoch<br />
nach (familialen) Herkunftsländern differenziert, so ist dies als Versuch<br />
zu verstehen, grobe Verallgemeinerungen aufzubrechen <strong>und</strong> die Heterogenität<br />
dieser Gruppe zu belegen. Letztlich kann der Gefahr einer Kulturalisierung<br />
der Ergebnisse jedoch nur begegnet werden, wenn weitere<br />
Faktoren für die jeweiligen <strong>Bildungssituation</strong>en <strong>und</strong> -chancen analysiert<br />
werden. Dies beinhaltet eine Überprüfung von strukturellen Rahmungen<br />
von Bildungsverläufen, den kulturellen, sozialen <strong>und</strong> ökonomischen Ressourcen<br />
der Jugendlichen sowie von individuellen <strong>und</strong> kollektiven Erfahrungen<br />
im Migrationsprozess wie auch beim Aufwachsen in Deutschland.<br />
Ein solches Vorhaben ist ein Zukunftsprojekt, das hohe Erträge verspricht:<br />
Seine Ergebnisse könnten dazu beitragen, Potenziale effektiv <strong>und</strong> zielgenau<br />
zu unterstützen bzw. Förderbedarfe detailliert zu identifizieren. Als richtungsweisend<br />
können auch Ansätze gewertet werden, die die Herkunft von<br />
Migrantengruppen statt nach Nationalitäten nach dem Bruttosozialprodukt<br />
der jeweiligen Herkunftsländer sortieren (vgl. Berngruber u.a. 2012). Sie<br />
verknüpfen die Herkunft von vornherein mit einem wesentlichen strukturellen<br />
Merkmal – der wirtschaftlichen Prosperität des Herkunftslandes –<br />
<strong>und</strong> könnten so dazu beitragen, Kulturalisierungen vorzubeugen.<br />
Ergebnisse der amtlichen Statistik bestätigen Unterschiede in den Bildungschancen<br />
von ausländischen Jugendlichen mit verschiedenen Staatsangehörigkeiten.<br />
So besucht von den vietnamesischen Schüler/innen ein<br />
höherer Prozentanteil das Gymnasium, als dies bei den deutschen der Fall<br />
ist, <strong>und</strong> die Distanz der Jugendlichen mit einem Pass der Russischen Föderation<br />
zu den deutschen ist nicht sehr hoch. In beiden Gruppen gehen –<br />
ebenso wie Schüler/innen aus der Ukraine, aus Polen <strong>und</strong> dem Iran – Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche zudem seltener als deutsche Schüler/innen auf Förderschulen.<br />
Auf der anderen Seite ist an Hauptschulen der Anteil von Jugendlichen<br />
mit serbischer, italienischer <strong>und</strong> türkischer Staatsangehörigkeit am<br />
größten. Auch von den griechischen Jugendlichen besucht ein relativ hoher<br />
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