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Schulische und außerschulische Bildungssituation - Deutsches ...

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5.3.2 Generationenfolgen – Garanten für Annäherungsprozesse?<br />

Nach Migrationsstatus differenzierende Analysen zu Schulabschlüssen 25-<br />

bis 35-Jähriger legen die Schlussfolgerung nahe, dass der höchste Schulabschluss<br />

(Abitur) in der ersten Migrantengeneration (mit Migrationserfahrung)<br />

häufiger erworben wird, als dies bei den in Deutschland geborenen<br />

jungen Erwachsenen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> der Fall ist (ohne eigene<br />

Migrationserfahrung, zweite, teilweise dritte Migrantengeneration). Auch<br />

der geringe Anteil der Studierenden unter den in Deutschland geborenen<br />

20- bis 30-Jährigen gegenüber dem der (Spät-)Aussiedler/innen <strong>und</strong> der<br />

Eingebürgerten – Parallelen hierzu gibt es beim Abitur – weist auf geringere<br />

Bildungschancen von jungen Erwachsenen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> hin,<br />

die in Deutschland geboren, aufgewachsen <strong>und</strong> zur Schule gegangen sind.<br />

Dass von den im Ausland geborenen Ausländern/Ausländerinnen allerdings<br />

noch deutlich weniger studieren, stellt diese These in Frage. Außerdem finden<br />

sich in den Migrantengruppen mit den meisten Abiturienten <strong>und</strong> Abiturientinnen<br />

– das sind selbst Zugewanderte <strong>und</strong> aus dieser Gruppe jene ausländischer<br />

Staatsangehörigkeit sowie Eingebürgerte – zugleich die meisten<br />

Schulabgängerinnen <strong>und</strong> Schulabgängern ohne Abschluss. Für eine befriedigende<br />

Erklärung derartiger Bildungsunterschiede sind zusätzliche Informationen<br />

erforderlich, z.B. zur Aufenthaltsdauer in Deutschland, zum Alter<br />

bei der Zuwanderung, zu differierenden familialen Ressourcen (u.a. Bildungsniveau,<br />

Einkommen, Beruf), zu regionalen Herkunftsdifferenzen <strong>und</strong><br />

sozialisationsrelevanten kollektiven bzw. familiären Traditionen.<br />

Auf Basis einer an der familiären Zuwanderung orientierten Unterscheidung<br />

nach Generationen zeigen sich bei den in Deutschland geborenen<br />

Jugendlichen (zweite <strong>und</strong> dritte Generation) Annäherungen an jene ohne<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong>. Beispielsweise sind in der zweiten Migrantengeneration<br />

mehr 14- bis 24-Jährige in Gruppen, Vereinen, Verbänden oder Organisationen<br />

aktiv als in der ersten Migrantengeneration. Auch unterscheiden<br />

sich Jugendliche der dritten Generation in der Beteiligung an einer auf<br />

das Abitur ausgerichteten Bildungslaufbahn kaum mehr von den Jugendlichen<br />

ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>. Wenn nur ein Elternteil von Seiten der<br />

zugewanderten Großeltern im Ausland geboren ist, besuchen sie sogar häufiger<br />

das Gymnasium als diese. Jugendliche der zweiten Generation mit<br />

lediglich einem außerhalb Deutschlands geborenen Elternteil gehen ebenso<br />

häufig auf ein Gymnasium wie Jugendliche ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Klassenwiederholungen verringern sich ebenfalls von der ersten bis zur<br />

dritten Generation. Derartige Ergebnisse erfordern weitere Klärung, <strong>und</strong><br />

zwar im größeren Kontext des Wandels von Lebenslagen <strong>und</strong> Lebensführungsmustern<br />

von Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

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