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Schulische und außerschulische Bildungssituation - Deutsches ...

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Aktuelle Entwicklungen<br />

Im Zuge des sog. Bologna-Prozesses mit dem Ziel, bis 2010 einen gemeinsamen<br />

europäischen Hochschulraum zu verwirklichen, wurde eine gr<strong>und</strong>legende<br />

Umstrukturierung des Studiensystems <strong>und</strong> der Studieninhalte vorgenommen<br />

(vgl. BMBF 2009b, c). Die bisherigen Studiengänge <strong>und</strong> Abschlüsse<br />

werden dabei von einem gestuften Graduierungssystem mit Bachelor-<br />

<strong>und</strong> Masterstudiengängen bzw. -abschlüssen abgelöst. Im Wintersemester<br />

2009/10 waren bereits 79% aller Studiengänge in Deutschland umgestellt<br />

(vgl. Europäische Kommission 2009, S. 48).<br />

Die Planung <strong>und</strong> Konzeption der neuen Studiengänge obliegt dabei den<br />

einzelnen Hochschulen, jedoch müssen die Studiengänge anschließend akkreditiert<br />

werden (vgl. www.bolognanet.hrk.de; 18.11.2010). Die ländergemeinsamen<br />

Strukturvorgaben sehen vor, dass ein Bachelorstudium „wissenschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>lagen, Methodenkompetenz <strong>und</strong> berufsfeldbezogene Qualifikationen<br />

entsprechend dem Profil der Hochschule <strong>und</strong> des Studiengangs“<br />

(KMK 2010a, S. 5) in 6-8 Semestern vermittelt <strong>und</strong> zu einem ersten<br />

vollwertigen berufsqualifizierenden Abschluss führt. Ein solcher berufsqualifizierender<br />

Hochschulabschluss stellt wiederum die Voraussetzung für<br />

einen Masterstudiengang dar, welcher der „fachlichen <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Spezialisierung“ innerhalb von 2-4 Semestern dient (ebd., S. 5).<br />

Die neuen Studiengänge sind modularisiert, d. h. sie setzen sich aus thematisch<br />

<strong>und</strong> zeitlich abger<strong>und</strong>eten, in sich geschlossenen <strong>und</strong> mit Leistungspunkten<br />

belegten Studieneinheiten zusammen (KMK 2010b, S. 1). Die<br />

Module werden mit einer Prüfung abgeschlossen, deren Ergebnis in das<br />

Abschlusszeugnis eingeht. Die Prüfungen werden also gr<strong>und</strong>sätzlich studienbegleitend<br />

durchgeführt. Zudem sind die gestuften Studiengänge mit einem<br />

Leistungspunktesystem (European Credit Transfer System; ECTS)<br />

versehen, welches als quantitatives Maß für die Gesamtbelastung der Studierenden<br />

gilt.<br />

Der Bologna-Prozess verfolgt vielfältige Ziele, die seit 1999 auch stetig<br />

ergänzt wurden (vgl. www.bmbf.de/pubRD/leuvener_communique.pdf;<br />

30.03.2011; EFI 2010, S. 53f.): So soll z.B. durch die Einführung der neuen<br />

Abschlüsse sowie durch die Modularisierung <strong>und</strong> das Leistungspunktesystem<br />

die Kompatibilität <strong>und</strong> internationale Vergleichbarkeit der verschiedenen<br />

Hochschulsysteme erleichtert <strong>und</strong> so die internationale Mobilität der<br />

Studierenden <strong>und</strong> des wissenschaftlichen Personals verstärkt werden. Des<br />

Weiteren wurde prognostiziert, dass durch die verminderte Studiendauer<br />

mehr Personen für ein Studium gewonnen, die Abbruchraten verringert <strong>und</strong><br />

so dem drohenden Fachkräftemangel entgegengetreten werden könnte.<br />

Durch das Schaffen von Studienangeboten, die an beruflichen Qualifikationen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen anknüpfen, bzw. durch Verfahren für die Anerkennung<br />

außerhalb der Hochschule erworbener Kenntnisse soll das lebenslange<br />

Lernen <strong>und</strong> die Durchlässigkeit <strong>und</strong> Verzahnung von beruflicher Bildung<br />

<strong>und</strong> Hochschulbildung verstärkt werden. Auch soll die Berufsqualifizierung/Beschäftigungsfähigkeit<br />

der Absolventen/Absolventinnen im Studium<br />

mehr Raum einnehmen <strong>und</strong> die Studierenden damit besser auf den Arbeitsmarkt<br />

vorbereitet werden. Die Studienreform soll zudem zu einer höheren<br />

Zugangs- <strong>und</strong> Ergebnisgerechtigkeit führen, d.h. für bislang unterre-<br />

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